Kap. 5 - Alltag

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Rechts seht ihr Sesshomarus und Layalas Mutter. Nun viel Spaß mit dem neuen Kapitel :)

Nachdem meine Brüder mir rein geholfen hatten, wechselte ich erst mal aus meinem Lederanzug in meinen Kimono und ließ meine Augen wieder normal aussehen. Raviva hatte mir auch diesbezüglich einige Tricks gezeigt.

Sobald ich also wieder aussah wie die normale Layala, schnappte ich mir So'unga, das ich über meinem Bett aufgehängt hatte und ging jagen, weil wir noch immer Fleisch brauchten.

Ich lief still durch den Wald, darauf bedacht, keine unnötigen Geräusche zu verursachen. Nach einer Weile entdeckte ich auf einer Lichtung einige Rehe, die nur Sekunden später So'ungas Klinge zum Opfer fielen. Es waren 2 Böcke und 3 Hirschkühe, die ich mithilfe meiner neu erworbenen Fähigkeiten in die Luft hob und sie meinen Schritten folgen ließ. Zu Hause starrten die anderen erst mich und dann die Rehe an, die über mir schwebten, dann aber besannen sich meine Brüder und pflückten jeweils einen aus der Luft, um ihn auszunehmen, etc. Ich kümmerte mich derweil um die anderen 3 und schon Minuten später hatten wir wieder genug Fleisch für einige Wochen. Wenn das Kühlhaus noch intakt war. Das war nämlich das einzige, was ich noch nicht inspiziert hatte.

Das Kühlhaus stand etwas abseits vom Haupthaus, nahe am Teich. Vater hatte es so bauen lassen, dass es immer kühl blieb, selbst im Hochsommer konnte man dort frisches Fleisch für mindestens 6 Wochen einlagern, im Winter für 18 Wochen. Diesbezüglich mussten wir uns also gar keine Sorgen machen, dass das Fleisch schlecht werden könnte.

Nachdem das erledigt war, ging ich erst wieder in mein Zimmer und holte die Schwerter meiner Brüder, die ich ihnen auf dem Hauptplatz in die Hände drückte.

„Ich will mal sehen, wie viel von meinem Training damals noch hängen geblieben ist“, begründete ich mein Handeln und zog meinerseits So'unga.

So standen wir uns im Dreieck gegen über und warteten ab, wer als erstes einen Schritt machen würde. Schließlich war ich es Leid, zu warten und stürzte auf Sesshomaru zu, der zur Abwehr blitzschnell sein Schwert hochriss und das meine blockte. Inuyasha machte hinter mir einige Schritte und ich wirbelte herum und wehrte sein Schwert ab.

Wir waren einige Stunden in unseren gefährlichen Tanz verwickelt, bis ich den beiden schlussendlich die Schwerter aus den verkrampften Händen schlug.

„Machen wir Schluss für heute. Ich koch euch auch was zu essen“, meinte ich und steckte mein Schwert weg. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Haupthaus, in dem ich als erstes in mein Zimmer ging um mich zu waschen und frische Kleidung anzuziehen.

Erfrischt betrat ich danach die Küche, von wo aus ich zum Kühlhaus ging, um Fleisch für das Abendessen zu holen.

Als ich mit Fleisch in der Hand das Haupthaus wieder betrat, bemerkte ich als erstes einen weiteren Youkai, der sich hier unbefugt aufhielt. Lautlos betrat ich die Küche, legte das Fleisch ab und schlich weiter. Den Youkai befand sich, wenn ich richtig lag, im Eingangsbereich. Wie schon vorher lautlos bewegte ich mich in die entsprechende Richtung und sah meine Mutter mit dem Rücken zu mir stehen und das Familienbild betrachten.

„Welch eine Schande, dass sich ein Dai-Youkai in eine sterbliche Frau verliebt und für sie und ihr Hanyou-Kind sein Leben gelassen hat“, sagte Mutter zu mir, auch wenn sie sich noch immer nicht umgedreht hatte.

„Das war ganz allein seine Entscheidung und ich weiß, dass Vater sie nicht bereut“, antwortete ich kühl und beobachtete weiter meine Mutter. Nach einer Weile drehte sie sich zu mir um und sah mich ihrerseits an. Sie hatte sich in den vergangenen Jahren fast gar nicht verändert und sah noch immer so aus, wie ich sie von damals in Erinnerung hatte. Schmales, arrogantes Gesicht, die silber-weißen Haare, der Mond auf ihrer Stirn und die Streifen auf ihren Wangen und die emotionslosen, kalten und intriganten goldenen Augen, die jetzt in meine blickten.

„Wie hält man es überhaupt aus, mit einem Hanyou und jeder Menge Menschen untereinem Dach zu leben?“, fragte sie höhnisch und entblößte mit einem fiesen Lächeln ihre scharfen Zähne.

„Dieser Hanyou ist ebenso mein Bruder wie Sesshomaru und Menschen sind nicht nur wertloses Gesindel, Mutter“, antwortete ich und spie ihr das „Mutter“ regelrecht entgegen, als Zeichen meiner Verachtung ihr gegenüber.

„Izayoi hat sich immerhin für ihren Sohn interessiert“, fügte ich noch an, erwartete aber keine Reaktion darauf, sondern rechnete schon mit de desinteressierten „Tz“ was darauf folgte.

„Während deiner Abwesenheit ist so einiges passiert, Layala, wusstest du das?“, fragte sie plötzlich.

„Sesshomaru und Inuyasha haben mir schon von allem berichtet, auch, die Sache mit Rin und dem Reich der Toten (s. Originalserie)“, erwiderte ich schroff, nicht gewillt darüber zu reden.

Mutter und ich bemerkten im gleichen Moment, dass jemand näher kam und beinahe sofort ging sie wieder.

„Du hast dich sehr verändert Layala“, sagte sie im vorbeigehen zu mir, dann war sie verschwunden.

„Laya-onee-sama, war das gerade Mutter?“, fragte Sesshomaru, der grade um die Ecke bog.

„Ja, das war Mutter“, war alles, was ich dazu sagte. Schweigend ging ich wieder in die Küche und begann, Abendessen zu machen.

Watashi no Onee-san (Meine große Schwester)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt