Kap. 9 - Die Lady des Westens

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Hello my Friends :)

Wie versprochen, nach den Ferien ein neues Kapitel und ich denke, es ist ganz gut geworden ;)

Wie immer wünsche ich mir tonnenweise Kommentare XD

Nun viel Spaß, LG BD

Nach dem Besuch bei Vater und Izayoi brachte ich meine Brüder wieder nach Hause und fiel auf mein Bett. Der Rest der Welt konnte jetzt erst mal warten, ich ging schlafen. Es war reichlich kraftraubend, zwei Sterbliche lebend in die Hölle und zurück zu bringen, daher konnte sich Sesshomaru liebend gern darum kümmern, falls etwas passierte. Allgemein begann ich mittlerweile wieder, unsere ehemaligen Verbündeten aus der Zeit von Vaters Herrschaft zu besuchen und Bündnisse einzugehen, sodass wir im Fall eines Angriffs nicht kampflos untergehen sollten, sondern Leute hatten, die uns halfen, wenn auch nur aus Pflichtgefühl.

Heute blieb ich allerdings im Bett liegen, weil ich keine Lust auf den Tag hatte. Zwar stand heute nichts an, aber ich konnte schon von meinem Schlafzimmer aus Inuyasha und Kagome streiten hören. Als man die beiden bestimmt auf dem ganzen Grundstück hören konnte, ließ ich einmal ganz kurz warnend die Erde beben. Augenblicklich herrschte Stille und ich konnte Sesshomaru leise kichern hören.

Mit einem Seufzer schwang ich mich dann doch aus dem Bett, bürstete meine Haare, zog einen frischen Kimono an und ging in die Küche, wo die beiden noch immer standen und sich gegenseitig anstarrten. Kurz überlegte ich, Inuyasha ein wenig zu ärgern indem ich auf seine offensichtliche Vernarrtheit in Kagome anspielte, entschied mich aber doch dagegen und verpasste ihm einfach eine Kopfnuss, die sich gewaschen hatte. Jaulend kniete mein ganz kleiner Bruder auf dem Boden und hielt sich den Kopf, während ich mit einem vernichtenden Blick auf ihn hernieder starrte.

„Jemals wieder so einen Radau und du wohnst ab sofort draußen", zischte ich, Kagome bekam ebenfalls einen Blick, der Stahl zum Schmelzen bringen konnte; sie schluckte. „Das selbe gilt für dich, Kagome." Sie nickte, dann drehte ich mich zum Kochfeuer, um mir einen Tee zu machen.

„Layala-onee-sama?", ertönte es von der Tür her.

„Was gibt es, Sesshomaru?", fragte ich ruhig und nippte an meinem heißen Tee.

„Auf dem Platz wartet die Anführerin des Tiger-Youkai-Clans, Tyloria (s. Bild oben)", sagte er. Ich verschluckte mich beinahe an meinem Tee, dann rannte ich in mein Schlafzimmer, um den Kimono zu wechseln. Was dabei rauskam, sah aus, wie eine Mischung von Mutters üblichem Kimono und Teilen von Vaters Rüstung. Auf den Rücken schnallte ich mir noch mein Schwert, dann ging ich gemessenen Schritts hinaus zu Tyloria.

Sie saß ruhig wartend auf dem Boden und sprach mit einigen ihrer Berater. Als ich raus kam, stand sie auf, um mich zu begrüßen. Was mir an Tyloria allerdings schon immer gefallen hatte, sie redete nicht lange um den heißen Brei herum, sondern kam direkt zum Thema.

„Ich habe gehört, dass du eure alten Verbündeten zusammen sammelst und dachte mir, dass wir vielleicht ebenfalls voneinander profitieren könnten", sagte Tyloria ohne Umschweife.

„Wenn du willens bist, mit Hunden zusammen zu arbeiten, steht dem nichts im Weg", antwortete ich locker. Des weiteren besprachen wir die genauen Inhalte unseres „Vertrages" und einigten uns auf ein Bündnis, das ich auch bei unseren restlichen Bündnispartnern gewählt hatte. Gegenseitige Verteidigung und gemeinsamer Angriff. Sobald wir alles ausgehandelt hatten, verschwanden die Tiger-Youkai wieder in die Berge und ich ging mich wieder umziehen. Wieder im Gemeinschaftsraum ließ ich mich auf einem Sitzkissen nieder und starrte durch die offenen Schiebetüren in den Garten. Mittlerweile hatten wir um die 10 Youkai-Bündnispartner: die Tiger, die Wölfe, erstaunlicherweise die Katzen, die Bären, die Schlangen, die Skorpione, die Füchse, die Haie, die Panther und die Kraken. Die Clans selbst hatten natürlich auch eigene Bündnispartner, die dann auch mit einbezogen werden konnten, aber die hatte ich nicht alle im Kopf.

Neben mir setzte sich jemand und stellte vor mich ein einen Tee hin. Überrascht sah ich auf und entdeckte Inuyasha da sitzen und mich besorgt betrachten.

„Du siehst nachdenklich aus, Laya-onee-san", kommentierte er leise. „Was war eben mit den Tiger-Youkai?"

„Mittlerweile haben wir 10 Youkai-Clans, die uns im Falle eines Angriffs unterstützen, denen wir aber auch helfen müssen, wenn sie angegriffen werden", erklärte ich leise und nahm einen Schluck von dem Tee - meine Lieblingssorte, wie ich erfreut feststellte. „Viele von ihnen sind ehemalige Bündnispartner von Vater, einige andere habe ich zu unseren Verbündeten gebeten."

„Reichen wir denn nicht aus, um uns selbst zu schützen?", fragte er vorsichtig nach und ich meinte auch, ein wenig gekränkten Stolz heraushören zu können.

„Das und es ist immer besser, Verbündete zu haben, die einem notfalls helfen können. Vater hat das immer betont. Besonders in unserer Welt, weil die Ränkespiele unter Adligen immer die schlimmsten sind. Wir haben viele Feinde. Außerdem kann man so am schnellsten feststellen, ob man vielleicht noch mehr Feinde hat als man dachte, denn es gibt ein Sprichwort, das Vater immer wieder wiederholt hat: behalte deine Freunde nah bei dir und deine Feinde noch näher. Weil man so viel schneller dessen Schwachstelle findet", erklärte ich geduldig. Inuyasha hörte die ganze Zeit geduldig zu, Sesshomaru kam kurze Zeit nachdem ich fertig war auch dazu und setzte sich neben mich.

Der Tag ging zu Ende, die Nacht brach an. Jeder legte sich schlafen, ich blieb wach. Im Mondenschein saß ich hinter dem Haus auf einem noch warmen Stein in der Mitte des Teichs im Garten und beobachtete die Sterne. Ich dachte einfach über den Tag nach und wie wir unsere Verbündeten am besten „verwenden" konnten. Denn im Moment hatte zwar noch niemand einen Krieg ausgerufen - zumindest von den Youkai, die sich teilweise zivilisierter verhielten als die Menschen - aber das konnte theoretisch ganz schnell kommen. Dementsprechend konnte es nicht schaden, sich schon mal Gedanken zu machen. So weit ich wusste existierte unsere Armee theoretisch noch, aber sie waren nicht mehr im Dienst und befanden sich in ihren Heimatdörfern. Sie musste ich also als erstes wieder zusammen trommeln. Früher schon, noch unter Vaters Herrschaft, hatte ich Teile unserer Armee in Schlachten befehligt, daher sollte es keine Probleme darstellen, sie hier her zu holen. Sesshomaru war damals zwar noch ein Kind gewesen, aber wenn es jetzt in nächster Zeit zu einem Angriff kommen sollte, würde er eine führende Position bekleiden müssen. Ich hatte auch keinerlei Zweifel, dass es zu viel für ihn sein könnte. Gedanklich machte ich mir eine Liste, welche Dörfer ich wohl würde ablaufen müssen, um alle oder zumindest die meisten zu finden. Glücklicherweise hatte ich mit Vater oft die Familien der Soldaten besucht und wusste daher, wo sich die Dörfer befanden.

Meine Gedanken wurden von kleinen Lichtern, die durch die Luft schwirrten unterbrochen. Entzückt hob ich meinen Blick, der sich während dem Nachdenken auf die Teichoberfläche gesenkt hatte und entdeckte abertausende von winzig kleinen Glühwürmchen. Leicht hob ich eine Hand und einige von ihnen setzten sich darauf. Mit einem Lächeln hob ich die Hand näher zu meinem Gesicht, um sie zu betrachten, aber das flogen sie schon wieder weiter. Leise lachend erhob ich mich und drehte mich ein Mal um mich selbst. Der Anblick, der sich mir bot war unbeschreiblich. Überall waren Glühwürmchen, die im Schein des Vollmondes miteinander tanzten, große, kleine, dicke, dünne und so weiter. So langsam verschwanden alle Sorgen, die mich bis eben noch geplagt hatten und in mir breitete sich das Gefühl aus, dass alles gut werden würde.


Watashi no Onee-san (Meine große Schwester)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt