Teil 5

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„Jin...Hallo?" Ich schüttelte meine Kopf und sah wieder in die verschleierten Augen meiner Schwester. „Ja...Ja ich...Ich war nur kurz in Gedanken versunken", meinte ich und lächelte schwach. „A-ach so." „Ah! Aber ich hab dir was mitgebracht! Ich hoffe es ist noch nicht kaputt!", rief ich und sprang auf. Meine Schwester zuckte leicht zusammen und musste etwas lächeln. Sie lächelte. Nach all den Jahren war wieder ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen. Ich stand wie erstarrt im Raum und sah sie an. „S-Suni...Du-Du hast gelächelt!", sagte ich und umarmte sie fest. Sie war komplett erstarrt und ich griff sie leicht an den Schultern. „Lass das Jin..." „A-Ach so meine Hände...Aber Suni, Du hast gelächelt!" „Schön..."

Der Besuch bei Suni war sonst nicht großartig außergewöhnlich. Ich habe ihr wie immer erzählt was draußen in der Welt so vor sich geht und sie hat mir stumm zugehört während sie aus dem Fenster gestarrt hat. Ich stieg aus dem Bus aus und ging in die Richtung meiner kleinen Wohnung. Es war schon 18 Uhr und ich musste noch kochen. Jeden falls musste ich das laut unserem Plan so machen. Vielleicht war Yoongun auch so nett und nahm es mir heute mal ab.

„Seokjin wo warst Du so lange?", meckerte er sofort los als er die Wohnungstür öffnete. „Bei meiner Schwester", antwortete ich kurz und er nickte nur. „Ach so." „Ja." Ich drückte mich an ihm vorbei in die kleine Wohnküche und stellte den Wasserkocher an. Ich kramte noch einen Topf aus dem Schrank und zwei Packungen Ramen. Ich hatte heute einfach keine Lust zu kochen. Der Besuch bei meiner Schwester hat mich mehr mitgenommen als ich erwartet hatte. Es ging ihr momentan wirklich wieder schlechter. Ich wusste nicht wie ich ihr helfen konnte. Es tat mir weh. Ich schüttete das heiße Wasser in den Topf und den Ramen gleich dazu. Ich ließ ihn nun für 5 Minuten köcheln und füllte ihn dann in eine große Schale. „Yoongun! Essen ist fertig!" Schnell kam er in die Küche gewatschelt und holte zwei kleinere Schüsseln und Essstäbchen aus einer Schublade und stellte es auf dem Tisch ab. Wir setzten uns ind begannen also zu essen. Ich griff mir ein paar Nudeln und hob sie in die kleine Schüssel die ich in meiner Hand hatte während Yoongun mich anstarrte. „Ist was?", fragte ich missmutig und sah ihn an. „Was war heute los? Geht es deiner Schwester wieder schlechter?" „Ja...Sie hat mich heute fast bei jeder Berührung abgeblockt, sie hat fast nicht geredet und sich für nichts wirklich interessiert." Mein Mitbewohner nickte nur und aß seinen Ramen weiter.

„Ich geh schlafen", murmelte ich und stand vom Sofa auf. „Gute Nacht." „Nacht." Schnell verkroch ich mich in mein Zimmer und schlüpfte in meinen Schlafanzug bevor ich mich in die Wärme meiner Decke kuschelte. „Deiner Schwester geht es bald wieder gut Jin...", flüsterte ich zu mir selbst und schloss meine Augen bevor mich ein schmerzender Gedanke wieder einholt. Du meinst genauso bald gesund wie vor drei Jahren?

Blood,Sweat and TearsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt