2- 𝕯𝖚 𝖇𝖎𝖘𝖙 𝖓𝖎𝖈𝖍𝖙 𝖆𝖑𝖑𝖊𝖎𝖓

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Nachdenklich ging ich den Waldweg entlang. Pietro war so etwas noch nie passiert. Diese Schreie, die er von sich gab, hatten sich schon so angehört, als würde ihm jemand sein Herz mit der bloßen Hand aus seinem Körper reißen.

Was wäre, wenn er einen Herzinfarkt hatte...

Dies schloss ich aber natürlich aus, da es ihm nach dem Vorfall wieder gut zu gehen schien.

ich trat auf die, noch mit Tau bedeckten Blätter und ein paar Tropfen fielen auf meine abgenutzten Sneaker.

Auf dem Weg durch den Wald, füllte
ich mich komisch.

Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl,
jemand verfolge mich, oder ist in
meiner Nähe. Desto schneller ich ging, Desto unwohler wurde mir. Mehrmals warf ich einen Blick nach
hinten, doch nie konnte ich etwas
vorfinden

Kurz blieb ich stehen.

Auf einmal fing aus dem nichts der Wind an, die von dem Bäumen
gefallene Blätter durch die Luft zu
wirbeln. Ich bekam Gänsehaut. So wie
von der Kälte, als auch von der leicht
gruseligen Atmosphäre.

Die Busfahrt verlief wie jeden Morgen. Nichts besonderes.

Trotzdem fühlte ich mich unglaublich erleichtert, als meine beiden besten Freundinnen mir auf dem Schulhof entgegen gerannt kamen.

"Josie!!" rief Albina, während sie Damiana, welche auch ihre Zwillingsschwester war, an ihrer Hand hinter sich her zog
Ich musste schmunzeln.

Damiana war schon immer diejenige, die fast alles ziemlich gelassen nahm. Im Gegensatz zu Damiana, war Albina die Energie in Person.

Die beiden sahen sich zum Verwechseln ähnlich, doch gleichzeitig waren sie auch so verschieden wie kein anderer. Total aus der Puste blieben sie dann vor
mir stehen. Damiana stützte ihre Arme auf ihren Kniescheiben und senkte ihren Kopf zu Boden.

"Alles gut, Dami?" lachte ich, woraufhin sie nur kurz aufschaute und mir ein kleines Lächeln zuwarf.

"Ey Josie!" legte Albina ihren Arm
um meine Schulter und drehte uns in
Richtung Schulgebäude. "Dami und ich haben etwas gefunden, was du eventuell interessant finden könntest." Sie nahm mich und Damiana an die Hand und zog uns, so wie sie ihre Zwillingsschwester gerade zu mir gezogen hat, zu dem großen Eingang unserer Schule.

"Warum hast du's denn
eilig? Schule fängt doch erst in zehn
Minuten an" fragte ich Albina

Schließlich blieb sie vor der
Schulbücherei stehen. "Da ist dieses
Buch..." drehte sie sich zu mir um.
Ich warf ihr einen misstrauischen Blick zu.

"Komm einfach mit." winkte sie
mir zu.

Während wir gingen, drehte sie sich
wieder zu mir um. "Und in diesem
Buch,... ist da diese eine Seite..." Bei einem Bücherregal hielt sie an und zog dort ein dickes und alt-aussehendes Buch hervor.

Sie legte es auf den Boden und
setzte sich. "Dami, welche Seite war
das nochmal?"

"Uhm.. zweihundertzweiundfünfzig glaube ich."

Albina nickte und schlug die Seite zweihuntertzweiundfünfzig auf. "Setzt euch, setzt euch."

Ich war immer noch skeptisch. Die beiden wussten, dass ich noch nie ein riesen Fan von Büchern war. Damina zeigte mit ihrem Finger auf die Überschrift der Seite und guckte mich an, als würde sie auf eine Reaktion warten.

Meine Augen weiteten sich.

dort stand weiß auf schwarz geschrieben "Ignis Wesen"

Ignis war Latein und bedeutete so
viel wie 'Feuerflamme' ich wusste das,
weil Damiana, Albina und ich in einen Lateinkurs waren. "Und was... bedeutet das?" fragte ich fast tonlos.

"Das heißt, dass es von deiner Spezies
mehrere gibt. Wir haben die Seite
durchgelesen und alles was da stand,
traf auch auf dich ein." teilte mir Albina enthusiastisch mit.

"Naja, aufjedenfall fast alles." ergänzte Damiana, Albina.

"Wie auch immer, das heißt, dass du nicht alleine bist!"

Damiana lehnte sich zu mir vor. "Der
Autor des Buches behauptet, mal
etwas mit einem Ignis Wesen zu tun
gehabt zu haben."

Plötzlich wanderte eine unglaubliche
Hitze meinem Arm hoch und
verbreitete sich in meinem ganzem
Körper. Ich fing an zu zittern und meine Hand wurde wärmer und
wärmer und wärmer und... HEISS!

Sofort stand ich auf und lief zu der
Mädchentoilette, welche sich zum
Glück genau neben der Bibliothek
befand.

In einer Kabine schloss ich mich
ein und setzte mich bebend auf den
Klodeckel.

Ich schaute auf meine Hand und konnte langsam beobachten wie
sie rot wurde.

So ein Gefühl, durch die Decke gehen zu können verstärkte sich. Schweistropfen bildeten sich auf meiner Stirn und so sehr, hatte ich noch nie in meinem ganzen Leben geschwitzt.

"JOSIE?!" konnte ich Damina nach mir
rufen hören und hielt mich an den
Kabinenwänden fest.

"Dami, geh hier so schnell wie
möglich wieder raus!" versuchte ich
sie zu warnen.

"Was ist denn gerade passiert? du
bist so plötzlich weggelaufen. Geht
es dir nicht gut?"

"EGAL. GEH EINFACH!"

Es hatte sich bereits eine Hitzewelle um mich gebildet und alles sah nur noch verschwommen aus...

Magic Hunter - Solange mein Feuer brennt!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt