Magic Hunter - Solange mein Feuer brennt!

16 - 𝕯𝖎𝖊 𝕲𝖊𝖘𝖈𝖍𝖎𝖈𝖍𝖙𝖊

Wie an meinen Stuhl gefesselt, beobachtete ich, wie das rote Licht den Raum erfüllte.

Nun sprang gelbes fliegendes, nenne ich es mal Glitzer, aus den selbst blätternden Seiten und es bildete sich zu einem Bild.

Als würde ich mich in einem Film befinden, bewegten die Bilder sich in meinem Raum, wie Animationen.

Erst sah ich eine Frau und einen Mann, die sich umarmten. Als sie sich lösten, schauten sie auf ihre Hände und aus diesen kam Feuer.

Sofort verband ich es mit dem Feuer, dass die Igniswesen aus ihrer Hand schießen konnten.

Ein Paar Glitzerpartikel lösten sich von der Frau und auch ein Paar von dem Mann. Neben den beiden entstand ein kleines Kind, es konnte gleichfalls Feuer auf seiner Hand entstehen lassen.

Sie vermehrten sich. Das kleine Kind wuchs und eine weitere Person erschien.

Doch im Gegensatz zu den anderen, tat sie das mit dem Feuer nicht. Sie umarmte ihn und aus ihnen entstand gleichfalls ein Kind. Nun konnte sie auch eine Flamme entstehen lassen, dementsprechend das Kind der beiden.

Dies geschah so oft, bis es geschätzt dreißig Familien gab, die alle diese Fähigkeit beherrschten. Doch bei der letzten hörte der Kreislauf, der Fortpflanzung auf.

Bei ungefähr der Familie in der Mitte doch, schienen die Eltern anzufangen, zu streiten. An der Körpersprache des Mannes konnte ich erkennen, wie er sauer war und mit seinem Fuß auf den Boden stampfte.

Er zeigte mit seinem Finger auf seine Frau und explodierte in eine Wolke.

Der Weiße Glitzer, aus dem er bestand, wandelte sich in schwarzen Glitzer um, der jedoch schnell an seinem Schein verlor.

Die schwarze Wolke schwebte bei allen Familien herum und einer nach den anderen fingen an, unkontrolliert mit Feuerstrählen durch die Gegend zu scheißen.

Der Mann, aus der vorletzten Familie hielt ein Buch und einen Stift in seiner Hand.

Von hinten fingen die Familien an, sich langsam aufzulösen. Und somit wurde die Wolke immer größer.

Als würde sie Macht dazu gewinnen, so mehr Macht die, so wie ich es vermutete, Igniswesen verloren.

Nun bleib noch eine Familie, ein Mann aus der vorletzten Familie, und der Mann mit dem Buch und dem Stift zurück.

Die Wolke umkreiste die Eltern der letzten Familie, woraufhin diese sich gleichfalls auflösten.

Ein Kloß bildete sich in meinem Hals.

Sie teilte sich in zwei. Der eine Teil näherte sich dem Mann mit dem Buch und der zweite, wurde eins mit dem anderem.

Zunächst erlosch auch das Licht des Mannes mit dem Buch und die Wolke schloss sich wieder mit dem letzten Mann zusammen.

Doch nun war das zurückgebliebene Kind im Besitz des Buches.

Bin ich dieses Mädchen?

In dem Augenblick waren nur noch das Kind und er Mann da.

Es bildete sich wie eine Schutzblase um das Kind.

Mein Handy vibrierte und im Handumdrehen schloss sich das Buch von selbst und alles war, wie zuvor.

Doch ich konnte mich irgendwie nicht bewegen.

Als wären tonnenschwere Eisenkugeln an meinen Händen, Füßen, Beinen und allem anderem, was ich normalerweise bewegen konnte.

Nun ergab alles einen Sinn...

Es gab ganze Familien, die aus Igniswesen bestanden. Alle anderen wurden jedoch von einem bösen Geist vernichtet und so auch meine Eltern?

In meinem Kopf waren so viele Fragen und diese wurden in diesen paar Minuten beantwortet.

Hieße das auch, dass dieser Böse sehr mächtige Geist in meinem Onkel lebte? Die ganze Zeit über?

Mein Atmen war mehr als unregelmäßig.

Schweißtropfen bahnten sich den Weg, meiner Stirn hinunter.

Jetzt vibrierte mein Handy auch nicht mehr, da ich wie leblos dort auf meinem Stuhl saß und ins nichts schaute.

Es fühlte sich zugleich so an, als würde mein Leben nun einen Sinn ergeben aber auch keinen Sinn mehr machen.

Aber musste ich nun Angst vor Pietro haben? Immerhin hatte ich dort eine Schutzblase um mich herum...

Oder hatte ich das falsch verstanden?

Sie schauten mich mit aufgerissenen Augen an.

Ich hatte ihnen alles, außer der Nacht bei Noah erzählt. Am besten wäre es natürlich, mit dem Kapitel Noah einfach abzuschließen, aber es stellte sich als deutlich schwieriger heraus, als ich es vermutet hätte.

Dieser Idiot.

Fast wäre ich über ihn hinweggekommen, nächste Nacht wache ich in seinem Zuhause auf.

Das Licht aus den kleinen Schlitzen durch die Tür schien an die Wand des kleinen Abstellraumes und brachte die schockierten Blicke der beide zum Vorschein.

"D-das muss man erst verdauen."