8. Collingwood

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Nachdem Harry gefrühstückt hatte, schleppte er keuchend einen großen Topf mit sich.
In den ersten Stunden hatten sie Kräuterkunde und mussten ihre Exileria mitbringen, damit Professor Sprout ihre Arbeit bewerten konnte. Wie erwartet hatte Neville die Pflege der Pflanzen übernommen, um den Unfall im Badezimmer wieder gut zu machen. Leider hatte er seine Aufgabe zu gut gemacht. Die Pflanzen waren riesig geworden. Darum mussten Harry, Ron und Neville nun knapp fünfzehn Kilo schwere Töpfe, zum Gewächshaus hinter dem Schloss tragen. Sie hätten zwar eine Schwebezauber verwenden können, doch da der Weg so weit war, riskierte keiner, den Zauber nicht lang genug aufrecht halten zu können. In diesem Jahr standen zwar keine wichtigen Prüfungen, wie in dem letzten Jahr an, doch um für die siebte Klasse zugelassen zu werden, benötigten sie gute Noten. Ein "Troll" für die erste Arbeit in Kräuterkunde, sah nicht besonders gut im Zeugnis aus.
"Warum habe ich überhaupt noch Kräuerkunde?" murmelte Ron erschöpft vom Gewicht der Pflanze. Harry war derselbe Gedanke gekommen. Er hatte nicht gründlich genug darüber nachgedacht, welche Fächer er auf UTZ Niveau wählen sollte. Er hatte einfach Fächer genommen, die nicht allzu schwer waren und in denen er ohne besonders viel zu lernen gute Noten bekam.

Die einzige, die nicht völlig erledigt am Gewächshaus ankam war Hermine. Sie hatte einen Schwebezauber gewagt, der ihr auch gelungen war. Sie setzte sich neben Harry und stellten ihre Pflanze auf den Tisch. Hermines Pflanze sah neben seiner jedoch etwas mickrig aus.
"Wie sind eure Pflanzen so groß geworden?" fragte sie überrascht.
"Naja, wir haben uns einfach genau an das Lehrbuch gehalten" log Harry. Es war das erste mal, dass er Hermine in etwas übertrumpfte, da wollte er nicht zugeben, dass es eigentlich Nevilles Leistung war.
Als Professor Sprout das Klassenzimmer betrat, sah sie genauso überrascht aus wie Hermine.
"Wie ich sehe, haben Sie ihre Arbeit sehr ernst genommen" sagte sie, als die die Pflanzen begutachtete.
"Interessant, eigentlich wird die Exileria nur ungefähr zwanzig Zentimeter groß. Darf ich fragen, womit du die Pflanze gedüngt hast?"
"Ähm ich habe mich an die Anweisung gehalten und mit- " stotterte Harry. Er hatte gehofft, dass er nicht in so eine Situation geriet.
"Mit Distelöl" unterbrach Ron Harrys Gestammel, der zu seinem Glück gerade das Buch aufgeschlagen hatte.
"Ja, Diestelöl war es" bestätigte Harry.
"Dann hast du wohl einen grünen Daumen. Zehn Punkte für Gryffindor."

Nachdem auch die letzten zwei Unterrichtsstunden in Verwandlung vorbei waren, gingen Harry, Ron und Hermine den vertrauten Weg von McGonagalls Klassenzimmer zur großen Halle. Leider ging das Essen viel zu schnell um und Harry sah auf der Uhr, dass es langsam Zeit war zu Snapes Büro zu gehen. Das Nachsitzen mit Malfoy war mittlerweile nicht mehr so schlimm wie am Anfang. Sie sprachen kaum miteinander, was es um einiges erleichterte. Doch Harry fielen trotzdem tausend Sachen ein, die er in der Zeit lieber tun würde. Nur noch sechs Wochen und zwei Tage musste er es ertragen, dann konnte er endlich wieder Quidditch spielen.

Auf dem Weg zum Kerker fielen ihm sofort blonde lockige Haare, mit einem pinken Haarband ins Auge
"Lavender, warte mal!" rief Harry ihr zu.
"Harry? Was ist los?" fragte sie überrascht und drehte sich zu ihm um.
"Kann ich mal mit dir reden? Alleine" fragt er mit einem Seitenblick zu den Patil Zwillingen, die kichernd neben ihr standen.
Lavender nickte skeptisch und folgte Harry, um Abstand zu ihren Freundinnen zu gewinnen.
''Ich hab mitbekommen, dass du Sachen über mich und Malfoy erzählst-''
"Das ist doch nur Spaß."
"Deswegen muss ich mit Malfoy nachsitzen. Glaub mir, das ist kein Spaß. Also könntest du bitte damit aufhören?"
"Meinetwegen" antwortete sie mit den Schultern zuckend.
"Kannst du dann auch deinen Freundinnen sagen, dass du dir alles nur ausgedacht hast?"
"Was bekomme ich dafür?" fragte sie grinsend.
Harry starrte sie entgeistert an. Sie machte ihn zur Lachnummer und dann wollte sie auch noch etwas dafür, damit sie das nicht mehr tat? Ihr grelles pinkes Haarband hatte wohl ihren Verstand verstrahlt.
"Das war ein Scherz. Man, Harry du hättest dein Gesicht sehen sollen. Ich wusste nicht, dass dich das so stört. Tut mir leid."
Sie wollte nicht gewusst haben, dass es ihn störte, dachte Harry ungläubig. Wem würde es denn nicht stören, wenn peinliche Gerücht über ihn im Umlauf waren?
"Schon gut. Ich muss dann auch los."
Lavender zu verärgern schien für Harry keine gute Idee zu sein, wenn er wollte, dass sie aufhörte über ihn zu tratschen.

how soon is now | drarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt