12. Fluch

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Die Bibliothek war leer. Was zwar nicht völlig überraschend war, da die meisten Schüler in Hogsmeade waren, doch Harry hatte vermutet, dass noch einige Ravenclaw Schüler geblieben waren. Er erinnerte sich nicht jemals in der Bibliothek gewesen zu sein, ohne tuschelnde Schülern mit blauen Wappen auf den Uniformen

„Und was jetzt, Potter?" fragte Malfoy und Harry realisierte, dass es das erste mal war, das sie seit der großen Halle miteinander gesprochen hatten.
„Such nach Fluchbrechern. Es hat bestimmt einen Grund, dass die Übersetzungszauber nicht wirken. Vielleicht ist das ganze Erbschaftsdrama auch nur eine Täuschung."
Malfoy überlegte kurz, sah dann aber beinahe beeindruckt aus und Harry konnte es nicht übers Herz bringen zuzugeben, dass es eigentlich Hermines Idee war.
Malfoy nickte und begann sich in der Bibliothek umzusehen. Harry folgte seinen Beispiel, hatte aber keine Idee wo er anfangen sollten. Die Bücher waren weder alphabetisch noch nach Fach sortiert. Man musste Glück haben, wenn einen das passende Buch ins Auge sprang. Die einzigen die einen Überblick hatten waren wahrscheinlich Madam Pince und Hermine. Er hätte sie fragen sollen, wo er Bücher dazu fand, aber mehr Fragen hätten ihn noch verdächtiger wirken lassen. Harry wusste selbst nicht ganz warum er das Tagebuch vor Hermine und Ron geheim hielt. Vielleicht war er insgeheim noch ein wenig verletzt, dass sie ihn angelogen hatten. Vielleicht wollte er aber auch nur nicht, dass sie versuchten es ihm auszureden.

„Ich hab was" sagte Malfoy plötzlich und Harry zuckte zusammen.
„Seit wann so schreckhaft, Potter?"
Malfoy ließ einige Bücher auf den Tisch fallen. Dem ganzen aufgewirbelten Staub nach, hatte sie wohl ewig niemand ausgeliehen. Harry konnte es ihnen nicht verübeln, die Bücher waren so alt, dass sie schon einen unangenehmen Geruch absorbierten.
Er rümpfte die Nase und griff sich ein Buch mit Ledereinband. Die Seiten waren vergilbt, doch das Buch war noch überraschend gut erhalten.
„Such irgendwas mit Büchern, Illusionen und Flüchen."
Malfoy nickte und griff auch nach einem Buch.

Ihm taten bereits die Augen weh als er nach dem dritten Buch griff. Warum hatten Zauberer vor einigen hundert Jahren angenommen, es wäre eine gute Idee gewesen so klein zu schreiben, dass man beinahe eine Lupe brauchte? Außerdem hatte keines der Bücher etwas hilfreiches beinhaltet. Insgeheim wünschte er sich, dass Hermine ihnen half. Mit ihr hätten sie in höchstens einer halben Stunde brauchbare Informationen bekommen. Und sie redetet immerhin mit ihm. Zugegeben war Hermine auch nicht besonders gesprächig, wenn sie von Büchern abgelenkt war. Doch immerhin war sie nicht komplett still. Harry räusperte sich, doch Malfoy war noch immer vertief in sein Buch und blickte nicht einmal auf. Er stand wieder auf um sich nochmal in der Bibliothek umzusehen. Wahrscheinlich würde es Malfoy nicht einmal auffallen, wenn er jetzt gehen würde. Nicht, das er es vorhatte. Er ging zu einer brüchig aussehenden Regal und starrte die Einbände an bis sie beinahe miteinander zu verschmelzen schienen. So würde das nichts werden.
Er griff nach seinem Stab aus seinem Umhang.
,,Accio, Fluchbrecher?''
Er wartet kurz doch nichts geschah. Kein wunder es klang eher wie ein Frage statt nach einem Spruch und Harry steckte den Stab wieder in seine Umhangstasche. Es war eine dumme Idee gewesen. Als er sich umdrehte, um zurück zu Malfoy zu gehen, trat ihn etwas hart am Hinterkopf. Harry fluchte leise und hob das Buch auf. Vielleicht war Magie in diesem Fall nicht die beste Idee gewesen. Was Madam Pince wohl gesagt hätte wenn ihm duzende Bücher an den Kopf geflogen wären. Wahrscheinlich hätte er bis zu seinem Abschluss Hausverbot in der Bibliothek bekommen.

,,Hast du noch was gefunden?'', fragte Malfoy als er sich wieder setzte. Also war ihm seine Abwesenheit doch aufgefallen. Er hob das Buch hoch und ehe er es aufschlagen konnte, riss Malfoy es ihm aus der Hand.
‚,Das kenne ich. Wir haben auch ein Exemplar in unserer Bibliothek.''
Harry konnte es sich nicht nehmen die Augen zu verdrehen. Wer hatte denn schon eine ganze Bibliothek Zuhause? Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt, um sich darüber aufzuregen was für ein Schnösel Malfoy war.
Nach einigen mühsamen Minuten, die sich wie Stunden angefühlt hatten, weil Malfoy viel zu nah saß und er ständig seinen warmen Atem im Nacken spürte, fand Harry endlich etwas vielversprechenden. Laut der Beschreibung war es genau was sie gesucht hatten,

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 10 ⏰

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