Ein Haufen Spinner und der große Traum[F1-Story]

Angeschlagen

Der nächste Morgen war schlichtweg der Horror.
Daniil war ins Krankenhaus gefahren worden und keiner wusste so recht warum.
Abgesehen von Pierre und Carlos.
Pierre weinte noch immer, da half selbst Brendons Anwesenheit herzlich wenig.
Kimi schwieg.
Er wusste diesen Anblick kaum in Worte zu fassen.
Die einzigen, die scheinbar nichts mitbekommen hatten, waren Valtteri und Ralf.
Valtteri plapperte gut gelaunt über alles mögliche mit jedem und Ralf?
Dieser hing die Nacht über kotzend über der Toilette.
Als Callum wieder auf das Zimmer gekommen war, hatte er lediglich nach dem Estländer gesehen und war dann ins Bett gefallen.
Er war fertig gewesen.
Carlos war verschwunden.
Er hatte sich die Nacht über im Badezimmer verbarrikadiert und wollte niemanden sehen.
,,Jungs. Trotz des schrecklichen Vorfalls letzte Nacht wurden wir von Jean Todt dazu beauftragt, heute einige Aktivitäten durchzuführen. Ich kann es persönlich nicht nachvollziehen, aber so ist es halt. Nach dem Frühstück treffen wir uns unten am Bus und fahren schwi-"
Christian wurde von einem lauten Schluchzen unterbrochen.
Pierre konnte nicht ins Wasser.
,,Ich geh mit ihm raus",sagte Brendon, zog Pierre hoch und ging mit ihm auf die Terrasse.
,,Also wir fahren nach dem Frühstück schwimmen und dann...",Christian sah kurz auf einen Zettel:,,Dann sollen wir Kartfahren gehen."
Der Red Bull Teamchef schüttelte den Kopf.
,,Gestern wäre einer von uns beinahe gestorben und wir sollen weitermachen wie zuvor",schnaubte der britische Teamchef kopfschüttelnd.
,,Reg dich nicht auf, es bringt sowieso nichts",sagte Mattia.
Auf einmal ein dumpfer Aufprall.
Pierre hatte sich gegen die Scheibe gelehnt und rutschte langsam daran herunter.
Brendon hockte sich zu ihm und redete auf ihn ein.
Es herrschte Ausnahmezustand.
Sogar Max und Esteban vertrugen sich.

---
Daniil wachte auf.
Ihm war schlecht und er wusste nicht, wo er war.
Ein Mann stand mit dem Rücken zu ihm und schien beschäftigt.
,,Entschuldigen Sie, wo bin ich?",fragte der Russe brüchig.
,,Im Krankenhaus. Wie geht es Ihnen Mr Kvyat? "
,,Naja."
,,Mir wurde gesagt, dass Sie einen Badeunfall hatten, also Sie seien zu weit rausgeschwommen. Stimmt das so?",wurde der Russe vom Arzt gefragt.
Ja klar.
Badeunfall.
Das wüsste Daniil wohl.
,,Ja."
,,Sie haben viel Salzwasser geschluckt, deshalb kann es sein, dass Ihnen ein wenig schlecht ist. Wenn Sie sonstige Beschwerden haben sollten, dann wenden Sie sich bitte an uns."
,,Wann komm ich wieder raus?",fragte Daniil.
,,Wahrscheinlich morgen, wir müssen noch einige Tests durchführen, um sicherzugehen, dass es Ihnen gut geht."
Dann ging der Arzt.
Daniil seufzte.
Vielleicht sollte er eine andere Definition von alles hinter sich lassen ausprobieren.

---
Callum stand in der Umkleide und beobachtete die anderen.
Er selbst hatte sich schon umgezogen.
Auf einmal wurde ihm von hinten in den Bauch gepiekst.
Callum erschrak sich und alle lachten.
Ralf stand grinsend hinter ihm.
,,Hast du sonst keine Hobbys?",fragte Callum grinsend.
,,Seh ich so aus?"
,,Eins würde mir noch einfallen: Kotzend über der Toilette hängen."
,,Fick dich",meinte Ralf.
,,Du mich auch",entgegnete Callum.
,,Was?"
Ralfs Augen weiteten sich.
,,Doch nicht so du Spacken",lachte der Brite und schlug Ralf leicht auf die Schulter.
Sie stellten sich kurz unter die Dusche, dann gingen sie in die Schwimmhalle.
Die Teamchefs meinten, dass sie sich halt irgendwie beschäftigen sollten.

---
Daniel stand hinter Nico, welcher sich gerade mit Seb unterhielt.
Der Australier fackelte nicht lange und schubste Nico ins Wasser.
Als dieser wieder auftauchte, sah er gespielt böse zu Daniel, welcher nur grinsend mit den Schultern zuckte.
Nico schwamm zum Rand des Beckens und Daniel streckte ihm seine Hand entgegen.
Der Deutsche griff nach dieser und zog den Australier runter.
Beide lachten.
Sebastian sprang genau zwischen die beiden.
,,Was eine Nacht",meinte dieser, als er wieder auftauchte.
,,Ja. Ich meine, schaut euch mal Pierre an",stimmte Daniel zu und deutete auf den jungen Franzosen, der sich nicht ins Wasser bewegen ließ.
,,Da muss mehr hinter stecken als ein Badeunfall",sagte auch Nico.
Sie beobachteten das Geschehen.

---
,,Mensch Pierre. Jetzt komm schon",sagte Brendon und hielt Pierre seine Hand hin.
,,Nein!"
,,Pierre!"
,,Ich will nicht!"
Pierre benahm sich wie ein kleines Kind.
Brendon rollte mit den Augen, dann kletterte er aus dem Becken.
,,Bitte Pierre, komm mit ins Wasser",flehte Brendon fast schon.
Der Franzose schüttelte lediglich den Kopf.
Brendon hob Pierre hoch und sprang dann mit ihm ins Wasser.
Pierre wurde panisch:,,Lass mich los!"
,,Shht. Pierre, es ist bloß Wasser. Ich bin doch bei dir",meinte der Neuseeländer und hielt Pierre bei sich.
,,Na und?! Du wärst gestern fast mit abgesoffen! Also lass mich los!"
Pierre hatte Angst.
,,Du vertraust mir nicht."
Brendon wusste, dass er Pierre so bekam.
,,Doch, aber ich will aus dem Wasser raus!"
,,Wenn du mir vertrauen würdest, dann würdest du dich beruhigen",meinte Brendon.
Pierre sah den Blauäugigen an.
Er atmete tief durch, dann legte er seine Arme um Brendons Hals und ließ sich treiben.
Brendon war ein wenig überfordert, da er nicht wusste, wo er seine Hände hinlegen sollte.
Er wollte Pierre nicht in eine unangenehme Lage bringen.
,,Ich will nicht ertrinken",flüsterte Pierre.
,,Wirst du nicht. Ich hab dich doch."

---
,,Wir sollten langsam mal anfangen, jemanden zu verkuppeln",meinte Antonio und ging weiter nach vorne.
,,Ich weiß, aber wen denn?",fragte Charles und sah sich um.
Vom 10 Meter Turm hatten sie einen guten Überblick über das Schwimmbad.
,,Pierre und Brendon, die sind am einfachsten. Ich meine, schau sie dir doch an."
Toni deutete auf das größte Becken, in dem Brendon und Pierre verdächtig nahe aneinander schwammen.
,,Oder Enzo und Marcus, die kennen wir besser",meinte der Monegasse.
,,Egal",meinte Toni.
Sie nahmen Anlauf und sprangen in die Tiefe.

---
Enzo stand noch unter der Dusche.
Er wusste nicht, was mit ihm los war.
,,Enzo?"
Der Brasilianer hielt den Atem an.
,,Hey, was machst du denn hier?"
Marcus kam zu ihm.
,,Nichts wirklich. Nachdenken halt."
,,Worüber?"
Der Neuseeländer kam näher und stellte sich neben Enzo.
,,Alles mögliche",meinte Enzo.
Er sah Marcus an.
Dieser lächelte bloß.
,,Du bist so süß, wenn du nachdenklich bist",meinte Marcus und striff beabsichtigt Enzos Arm.
Enzo war überfordert.
Marcus stieß sich von der Wand ab und stellte sich ganz nah vor Enzo.
Er strich dem Brasilianer eine Locke aus dem Gesicht, ehe er ihn küsste.
Enzo war überfordert.
Er drückte Marcus vorsichtig weg.
Dann lief er weg.
Genau das war es, worüber er nachgedacht hatte.

---
JM, Jüri und Mick standen an der Wasserrutsche.
,,Wer rutscht zuerst?",fragte JM.
,,Ich",meinte Jüri und rutschte.
Nach einigen Sekunden schrie er kurz lachend auf.
,,Alles gut?",rief Mick fragend.
,,Ja, voll geil!"
Mick und JM sprangen hinterher.
Auf einmal ging es steil runter und auch Mick und JM schrien lachend auf.
,,Oh Gott!"
Mick rutschte in Jüri rein, welcher wie versteinert im Auslaufbecken saß.
,,Alles gut?",fragte JM.
,,Naja..."
Jüri wurde rot.
,,Was ist?",fragte nun auch Mick.
,,Ich hab mich voll erschrocken und hab dabei 'ne Latte bekommen",meinte Jüri verlegen.
Die Jungs begannen zu lachen.
,,Man was soll ich denn jetzt machen?"
,,Keine Ahnung, geh auf Klo oder in die Umkleide",meinte JM grinsend.
,,Ich hasse dich",grinste Jüri, stand auf und watschelte wie ein Pinguin in Richtung Umkleiden.
Mick und JM konnten nicht anders als zu lachen.
,,Er könnte einem ja schon leid tun",meinte JM.
,,Betonung liegt auf könnte",sagte Mick und lief die Treppe zur Rutsche erneut hoch.

---
Carlos saß in der Umkleide.
Die Gruppe wollte gleich wieder zur Herberge.
Jedoch konnte sich der Spanier nicht aufraffen.
Es klopfte an der Tür.
,,Carlos? Wir wollen los",hörte er jemanden sagen, vermutlich Fernando.
,,Ich komm gleich."
Der Spanier vor der Tür kletterte die Kabine hoch.
,,Na los, komm schon.
,,Ist gut",meinte Carlos und stand auf.
Er öffnete die Tür und ging raus.
Fernando nahm ihn in den Arm:,,Ich weiß, dass du dir Sorgen um Dany machst, aber lass dich nicht so hängen. Das ist nicht gut."
Carlos nickte, dann gingen sie gemeinsam zum Bus.