Kapitel 2.

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Ein halbes Jahr später

Innerhalb diesem halben Jahr hatte sich einiges geändert. Lina zum Beispiel hatte aus unerklärlichen Gründen (sie wollte es ihm einfach nicht verraten) Schluss gemacht, er hatte mittlerweile viele Mädchen gedatet aber fand keine die Lina ersetzen konnte, die Gefühle zu ihr hatten dennoch schlagartig nachgelassen. So war es nunmal bei einer Jugendliebe, sie war wie ein Sommergewitter. Im Handumdrehen lässt die Sonne das Wasser verdunsten und kurz darauf erinnert nichts mehr daran, dass es überhaupt geregnet hat.

Lina sah den Umzugswagen und die gehäuften Kartons darin an. Sie war tatsächlich in die Nähe ihres ex Freundes gezogen und dies hätte sie womöglich damals in der Beziehung gefreut, heute jedoch war es ihr mehr als unangenehm. Sie hatte noch Gefühle für ihn aber aus diesem Grund war sie nicht hier. Ihr Vater war ein Polizist der von seinem ehemaligen Posten, hierher versetzt wurde und natürlich mussten sie, ihre Mutter und Schwester mit. Nun hieß es für sie, ein neues Leben aufzubauen und dies nicht weit entfernt von ihrer großen Liebe.

Marius lag währenddessen in seinem Bett, war straff wie sonst etwas und ahnte garnichts. klar, auf dem Dorf in dem er lebte, sprach sich das ein oder andere rum aber als er von Freunden hörte, dass ein neuer Cop samt Familie hergezogen war, interessierte ihn das nicht wirklich. Er würde den neuen cop schon früh genug kennenlernen, bei dem Gedanken musste er leicht schmunzeln, vlt hatte der cop ja auch eine schöne Tochter und vlt konnte er ja bald rum erzählen, dass er die Tochter eines Bullen vögelte. Das grinsen wollte einfach nicht sein Gesicht verlassen, eigentlich war er nicht so, doch seit das mit Lina war, hatte er sich was Mädchen anging geändert. Er hatte sie wirklich geliebt und nun dachte er, dass niemand seine liebe jemals verdienen würde.

Einige Tage waren verstrichen. Lina und ihre Familie hatten mittlerweile den größten Teil verräumt und tatsächlich fühlten sich alle recht wohl, auch Lina, wäre da nur nicht ständig dieser Gedanke an Marius. Sie saß gerade vor der Haustür und beobachtete die Autos, die an dem Haus vorbei fuhren, plötzlich nahm sie eine Bewegung war und fixierte die Richtung, aus der sie kam. Die Haustür des Nachbarhauses öffnete sich und daraus trat ein Mädchen in ihrem Alter. „Hey" rief das fremde Mädchen, Lina entgegen und bewegte sich langsam auf diese zu. „Hey?" erwiderte Lina etwas leise und mit einem schüchternen Unterton. „Ich bin Eliza" sagte sie freudig und blieb vor Lina stehen. „Ihr seid neu eingezogen, stimmt's? Meine mom meinte ich soll mal rüber gehen, ich weiß wie schwer es ist neue Bekanntschaften zu schließen und ich könnte dir helfen" nun musste Lina Lächeln. Eliza schien wirklich nett und Lina spürte direkt eine gewisse Sympathie. „Ich bin Lina..und ä-ähm ja, wir sind frisch hierher gezogen..." Sie stoppte kurz und nickte dann. „Es wäre wirklich nett, wenn du mir im Thema neue Bekanntschaften, helfen könntest..aber natürlich nur wenn es dir nichts ausmacht." Eliza lächelte und nickte nun hastig. „Mir macht das garnichts aus! Ich nehm dich einfach mit zur nächsten Party, der Rest erledigt sich von selbst. Die Jungs werden dich lieben" gab sie etwas kichernd ab. Wollte Lina das? Wollte sie auf eine Party? Was wenn Marius da war? Sie rieb sich über die Stirn. „Wann ist die Party denn?" Eliza schien garnicht zu bemerken, wie unsicher Lina sich doch war. „Morgen, Samstag, nenn es wie du willst! Es wird mega und du musst aufjedenfall mit." sie redete scheinbar echt gerne und vor allem viel. Lina nickte kurz und lächelte gezwungen, es war wohl nicht die beste Idee aber aufjedenfall war es besser, als zuhause zu verrotten. „Ich komme mit..muss ich etwas bestimmtes anziehen? Mitnehmen?" Eliza setzte sich im Schneidersitz vor Lina und grinste. „An dir könnte ich mir ein Kleid mega gut vorstellen..aber natürlich kannst du auch etwas gemütliches anziehen. Ist dir überlassen, einen dresscode haben wir dort nämlich nicht und nimm Alkohol mit, wäre aber nicht schlimm, wenn du keinen mitnehmen kannst, wir müssten genug haben." sie sprang wieder auf und lächelte. „Ich muss jetzt wieder rein! Bis morgen, ich hol dich dann!" sie drehte sich wieder zu ihrem Haus und verschwand wieder darin. Eliza schien nett aber irgendwie war sie auch einwenig komisch, ob nur Lina so über sie dachte? Und ob Eliza vlt Marius kannte? Sie rieb sich wieder über die Stirn. Wieso wollte er ihr nicht einfach aus dem Kopf gehen. Sie dachte nun wieder an Eliza und ihre Worte. Wenn es stimmte was das kleine und vor allem schlanke Mädchen gesagt hatte, dann würde es schon nicht so schlimm werden.

Marius wachte langsam auf, als die ersten Sonnenstrahlen durch sein Fenster fielen. Er rieb sich durch die Augen und sah auf sein Handy 7 Uhr, dass war mehr als untypisch für den Jugendlichen. Er seufzte und legte sich wieder hin. Welcher Tag war heute? Samstag? Er grinste. Heute war mal wieder saufen mit den Jungs und einpaar weibern angesagt, vlt würde er heute mal wieder eine mit nach Hause nehmen, seine Eltern würden nicht da sein, also wieso nicht. Er setzte sich langsam auf und ließ seinen Blick schweifen. Ob er noch genug Zeug für einen joint hatte? Oder sollte er sich doch einfach nochmal hinlegen und hoffen er würde wieder einschlafen? Er entschied sich für den joint, jedoch fand er einfach nichts mehr. „Fuck" zischte er und sah zu seinem Bett. Jetzt würde er wohl auch nicht mehr schlafen können aber YouTube ging immer. Er erhob sich vom Boden und schlenderte wieder zu seinem Bett, in dieses ließ er sich fallen und nahm sein Handy. Eine Nachricht von Eliza, war auf seinem Display zu sehen. Er rollte mit den Augen. Sie war eine unter vielen von seinen ONS gewesen aber im Gegensatz zu den anderen, konnte sie es einfach nicht lassen ihm zu schreiben. Sie würde heute Abend auch da sein und ihn wahrscheinlich wieder tierisch nerven. Er rollte mit den Augen, machte sich aber nicht weiter etwas daraus und widmete sich nun endlich dem Video, dass er angeklickt hatte, da er das thumbnail interessant gefunden hatte.

Please, tell me one last time that you love me.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt