Lina wurde langsam wach sah sich im Krankenhauszimmer um und seufzte. Der Raum war sehr schlicht gehalten und kaum eingerichtet: zwei Betten von denen nur eins besetzt war, zwei kleinere schränke und ein Tisch mit zwei Stühlen. Sie schließt die Augen, wird aber schnell wieder aus den Gedanken gerissen als eine Pflegekraft ins Zimmer kommt. „Frau Stehle?" Lina öffnet die Augen und sieht zu dem anderen Mädchen. „Ja?" Das Mädchen auf deren Namensschildchen ‚Angelina Moores' steht, bleibt neben Linas Bett stehen. „Wie geht es Ihnen?" Lina zuckt mit den Schultern. „Ich denke besser..ich kann mich kaum an etwas erinnern" Die Pflegekraft sieht sie verständnisvoll an. „Also nachdem was sie in ihrem Körper hatten ist das verständlich." gibt sie etwas lächelnd ab. Lina nickt Kurz „Ja kann schon sein.." Angelina erwidert das Nicken. „Es ist so..aber deshalb bin ich nicht hergekommen..denken Sie, Sie sind so weit regeneriert das Sie Besuch empfangen können?" Besuch? Lina hebt eine Augenbraue. „Besuch? Wer will mich denn besuchen? Sind meine Eltern da?" Angelina Schüttelt mit dem Kopf. „Nein ein nett aussehender Typ steht unten und wartet darauf das ich ihm erlaube zu ihnen ins Zimmer zu gehen" sie lächelt wieder. Lina muss ebenfalls lächeln. „Ja, sie können ihm die Erlaubnis geben" Die Krankenschwester verschwand aus dem Zimmer und nach wenigen Augenblicken, kam nicht wie erwartet Marius in das Zimmer sondern Fabian. „Gott Lina...was ist passiert?!" sie zog eine Augenbraue hoch und musterte den Jugendlichen. Woher wusste er das sie hier war und wieso war er hier? „F-Fabian?" er nickte hastig. „Hast du jemand anderes erwartet? Du siehst aus als würde es dir garnicht passen das ich hier bin, wir sind doch noch Freunde oder?" Lina rieb sich über die Stirn. „I-Ich..nein..warte..woher weißt du das ich hier bin?" Der Jugendliche zuckte mit den Schultern. „Ich hab auf der snapkarte gesehen das du hier im Krankenhaus bist..hab mir halt Sorgen gemacht und bin sofort her..was ist passiert?" Lina sah aus dem Fenster und murmelte leise. „Bleivergiftung..aber mir geht es schon besser" Fabian lächelte. „Das ist gut..soll ich wieder gehen? Ich wollte nur gucken wie es dir geht..also ich hab kein Problem damit, wenn du mich wegschickst" Lina drehte ihren Kopf wieder zu ihm. „Ich würde gerne schlafen..ich bin echt müde.." Er nickte wieder. „Klar..dann geh ich..sehen wir uns die Tage?" fragte er Vorsichtig und sie antwortete „ich muss gucken, danke das du hier warst Fabian." Er lächelte und verließ wieder das Zimmer. Sie drehte sich zum Fenster und seufzte leise. Wieso war es Fabian und nicht Marius gewesen? Wieso rannte ihr Gefühlt jeder Typ nach, nur nicht der von dem sie es wollte.
Marius war bei sich zuhause und lag auf seinem Balkon. In seiner rechten Hand hielt er einen frisch angezündeten joint und aus seinen Lippen entwich der Rauch. Das war das einzige das ihn nach einem solchen Tag runterbrachte. Er rieb sich über die Stirn und dachte an Lina und Tony die nur im Krankenhaus lagen, da sie selbst nicht auf sich aufpassen konnten und so unglaublich naiv waren.
Musste er sie 24/7 überwachen damit ihnen nichts mehr passierte oder würde es reichen Louis und Maxi zu zeigen was passieren würde, wenn sie noch einmal wichtigen Leuten aus seinem Leben schadeten? Am liebsten würde er den Jugendlichen ihre Kehlen aufschlitzen, zugucken wie sie verbluteten und das Leben aus ihren Augen erlischt. Er rieb sich wieder die Stirn. Er merkte selbst das dieser Gedanke krank war aber das war nun mal was er dachte und fühlte. Hätte es die Jugendlichen auch erwischt, dann wäre Marius womöglich nicht so hasserfüllt aber es hatte sie nicht erwischt. Die Jugendlichen mussten nicht ins Krankenhaus, da sie womöglich das Gestreckte Zeug schon gewohnt waren und dies machte Marius nur noch wütender.Lina war nun schon längere Zeit wieder zuhause und saß seit ihrer Ankunft, am Esstisch mit ihren Eltern. „Da lassen wir dich einmal alleine zuhause und du lädst einen Typen ein und rauchst mit ihm irgendwelches Zeug, das dazu noch gestreckt ist?!" Schreit sie ihr Vater an. „Wie sollen wir dir nach sowas noch vertrauen?" fragt ihre Mutter leise mit zittriger Stimme. „Ich wusste nicht das das Zeug gestreckt ist.." murmelt Lina und senkt ihren Blick. „Das ist uns scheiß egal!" Ihr Vater wird noch lauter als zuvor. „Wir haben dir vertraut!" sagte er streng und sah sie böse an. „Ich werde dieses Jahr 18..so langsam bin ich kein Kind mehr aber ihr behandelt mich so, als wäre ich noch ein Baby das mit Samthandschuhen angefasst werden muss!" knurrte Lina nun leise und sah ihren Vater in die Augen, dieser sieht nun geschockt drein, fängt sich aber schnell wieder und antwortet wieder mit strengen Tonfall. „Du verhältst dich kindischer als deine Schwester, also verlang nicht von uns das wir dich wie eine Erwachsene behandeln! Wie dumm muss man bitte sein und Cannabis konsumieren?! So Menschen wie du bekommen ihr Leben niemals in den Griff..Drogenabhängig irgendwo unter einer Brücke mit einer Spritze in deinem Arm, so wirst du enden! So wie all deine ,kiffendenartgenossen'!" Lina stiegen Tränen in die Augen. Es tat weh zu hören wie ihr Vater über sie dachte. „Drogenabhängig unter einer Brücke..mit einer Spritze im Arm.." wiederholte sie leise mit zittriger Stimme. Sie senkte wieder ihren Blick, erhob sich vom Tisch und ging ohne irgendwas zu sagen aus dem Raum. Die Tränen liefen nun in Mengen über ihre Wangen und sie schritt unsicher, da ihre Sicht komplett verschleiert war, zu ihrem Zimmer. Sie konnte einfach nicht mehr weiter mit ihren Eltern reden, denn sie wusste, dass noch viel mehr verletzende Worte im Kopf ihres Vaters schlummerten. „Das wird noch ein Nachspiel haben!" hörte sie ihren Vater noch ein letztes Mal schreien, bevor sie die Tür hinter sich ins Schloss fallen lies und von innen abschloss. Sie ging langsam auf ihr Bett zu und lies sich einfach fallen. Sie rollte sich unter ihrer Decke zusammen und es schien als würde sie nie wieder aufhören zu weinen. Ihre Eltern dachten wirklich, dass sie niemals etwas erreichen würde und irgendwann unter einer Brücke liegen würde. Drogenabhängig. Mit einer Spritze im Arm. Ungeliebt und von allen verachtet.
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Please, tell me one last time that you love me.
Teen Fiction"Sag es, bitte.." Sie hebt ihren Blick und seufzt leise. "Es wäre aber..." Er stoppte und senkt den Blick. "Sag mir einfach, dass du mich noch immer genauso liebst, wie ich dich.." Sie packt ihn am Arm und er sieht weg.