Kapitel 8.

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Sie schwieg, sah ihn einfach an und saß dort am Boden. „Kannst du bitte irgendwas sagen?" knurrte Marius angespannt. Sie senkte den Blick und sah auf ihre Hände. „Du willst wissen was mir leid tat?" Er rollte mit den Augen und seufzte. „Ja!" sie sah zu ihm hoch und ihr kullerte erneut eine Träne über die Wange. „Es tut mir leid, dass ich hierher gezogen bin.." fing sie leise schluchzend an. „Es tut mir leid, dass ich jeden verfickten Tag an dich denke, weil mich alles an dich erinnert.." sie sah auf den Boden. „Es tut mir leid, dass ich dich noch immer liebe und am meisten tut mir leid, dass ich dich einfach zurückgelassen habe, dass ich ohne eine Erklärung gegangen bin. Du glaubst mir nicht wie scheiße leid mir all das tut..all das und das ganze andere Zeug" sie sah wieder zu ihm hoch und schluckte, als sie seine Mimik sah. Er sah völlig emotionslos aus. „Und das hättest du mir am ersten Abend nicht sagen können?" fragte er nur und fuhr sich durchs Haar. Sie senkte den Blick wieder und seufzte. „Nein..ich war nicht bereit dafür..und bin es immer noch nicht" er schüttelte den Kopf und hielt ihr die Hand hin. „Ich bring dich jetzt nachhause, dann kannst du schlafen gehen und ausnüchtern" sie griff nach seiner Hand und ließ sich hoch helfen. Wollte er nicht auf das was sie gesagt hatte eingehen? War ihm all das egal? Wieso hatte er dann gesagt sie solle es ihm sagen? Glaubte er ihr überhaupt? Sie sah wieder auf den Weg vor sich und folgte Marius in einem anständigen Tempo. Die Jugendlichen sagten auf dem Weg nichts mehr zueinander, sie schwiegen beide und waren vertieft in ihre Gedanken.

Marius hatte Lina nachhause gebracht und war auf dem Weg zu sich, denn auf die Party hatte er kein Bock mehr, nicht nach dem was er erfahren hatte.
Lina liebte ihn also auch noch? Oder hatte sie das nur gesagt, weil sie betrunken war? Hatte sie all das wirklich nur gesagt, weil sie betrunken war? Oder meinte sie es doch ernst? Was hatte der Kuss zu bedeuten? Marius rieb sich über die Stirn und fand sich vor seiner Haustür wieder, die Gedanken waren vorerst verschwunden aber dies würde nicht lange anhalten. Er öffnete die Haustür und schlenderte in sein Zimmer, dort angekommen holte er sein Zeug heraus und baute sich einen. Er würde so vielleicht besser schlafen können oder noch tiefer in die Gedanken rutschen. Er legte sich auf die Sitzbank des Balkons und zündete den joint an. Sein Handy lag neben ihm und vibrierte, er hatte eine Nachricht von Lina mit der er tatsächlich nicht gerechnet hatte.
>Hri Msriud< Er schmunzelte etwas. Das mit dem reden hatte ja noch einigermaßen geklappt aber schreiben konnte sie aufjedenfall nicht mehr. Er entsperrte sein Handy und ging auf den WhatsApp Chat. Woher hatte sie seine Nummer? Hatte sie ihn damals nicht blockiert? >Geh schlafen..bis morgen und schlaf gut< Er legte sein Handy weg und widmete sich wieder dem Joint.

Lina sah auf ihr Handy und rieb sich die Stirn, irgendwie war der komplett Bildschirm verschwommen, alle Farben verliefen ineinander und schreiben schien unglaublich anstrengend. Sie musste Lächeln, als sie seine Nachricht nach einigen Augenblicken entziffern konnte. Sie schickte ihm ein Herz zurück, da sie wirklich müde war und legte ihr Handy zur Seite. Einschlafen konnte sie relativ schnell, was aber auch dem Rausch zu verdanken war.
Am nächsten morgen wachte sie auf und seufzte leise. Ihr Kopf dröhnte und alles drehte sich, sie hatte einen Kater und dieser war nicht gerade sehr angenehm. Sie blinzelte in die Richtung ihres Handys und seufzte. War das mit Marius nur ein Traum gewesen? Was war passiert? Sie hatte keine neue Nachricht von Marius. Sie schloss die Augen und legte ihr Handy zur Seite. Erneut seufzte sie. Es muss wohl ein traum gewesen sein aber so vieles sprach dagegen. Plötzlich riss sie ihre Augen auf und griff nach ihrem Handy, sie entsperrte es und öffnete  WhatsApp. Marius. Es stand wirklich dort. Es war vielleicht nicht der oberste Chat, da dieser Louis, Fabian und Eliza geschrieben hatten aber er stand dort. Sie drückte auf den Chat und musste schmunzeln, als sie die Konversation sah. Sie hatte gestern eindeutig genug und das erklärte so einiges. Aber was war passiert? Hatte sie ihn wirklich geküsst? Sie wurde rot. Sie konnte ihn doch nicht einfach fragen, ob sie ihn geküsst hatte. Sie verließ den Chat und ging auf Fabian, dieser musste echt enttäuscht gewesen sein, denn überall sah man heulende Emojis. Fuck. Sie drückte auf eine Audio und zu hören war, ein lallender Fabian, der ihr seine Liebe gestand. Nein. Er konnte sie nicht lieben. Was würde aus der Freundschaft werden? Was wäre mit Marius? So viele Fragen.

Marius wachte etwas sanfter und zufriedener auf, denn sein Kopf dröhnte nicht, wie der von Lina. Er sah blinzelnd auf sein Handy und entschied sich erst einmal einen Rundsnap zu machen, ihm war egal wer geschrieben hatte. Nach einigen Augenblicken fand er sich dann aber doch auf WhatsApp wieder. Es konnte ja sein das Lina geschrieben hatte, nachdem was am Abend zuvor gewesen war, jedoch war keine neue Nachricht von ihr auf seinem Bildschirm zu sehen. Er seufzte. Lina war ein sehr kompliziertes Mädchen, sie wird ihm wahrscheinlich noch weniger liebe zeigen, vielleicht aber auch mehr. So wirklich verstanden hatte er sie damals in dem Thema nicht, sie machte sich das Leben selbst schwerer mit ihrer Art. Hatte sie sich noch mehr verändert? War sie noch das Mädchen von damals oder hatten die Leute sie noch mehr verletzt?

Please, tell me one last time that you love me.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt