Kapitel 16

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Der Kampf…

Ich öffnete leicht verwirrt die Augen und sah wie er mich konzentriert anstarrte, dann zur Tür starrte und wieder angestrengt nachdachte.

„Fuck!“, zischte er und liess mich los. Etwas verdatterte sah ich ihn an. Er lief unruhig hin und her und starrte immer wieder zur Tür. Was konnte dort los sein? Dann sah er mich wieder an. Besorgnis, Wut und Angst mischten sich in seinem Gesicht zu einem Ausdruck. Er machte mir angst. Sein Blick wanderte zu meiner Kette und wieder dachte er nach. Plötzlich schoss er wieder auf mich zu, packte mich bei der Hand und zog mich raus. Ich wollte schon fragen, wohin er wollte, aber er hielt inne sodass ich gegen seine Rücken prallte. Autsch.

„Was willst du hier?!“, knurrte Nick und bei diesen Worten liefen mir Schauer über den Rücken. Die Kälte mit der er mir sonst entgegengekommen war, war nichts im Vergleich zu dem. Leider sah ich nicht, mit wem er sprach, da er mich sicher hinter seinem Rücken versteckte.

„Wenn hast du denn da schönes?“, hörte ich einen älteren Mann sprechen. Und auch wenn er es wie die Freundlichkeit in Person gesagt hatte, wurde mir kalt ums Herz. Diese Stimme machte mir angst.

„Das sieht mir aber nach einem seltsamen Menschen aus, so ohne Seele.“ Hä? Ich konnte beinahe zusehen, wie sich jeder Muskel in Nicks Körper anspannte, als wäre er für den Absprung bereit. Kurz ohne mich anzusehen stiess er mich zurück in den Raum und eigentlich war es ja kein so starker Stoss, aber Gott hatte mich mit ungeschickten Füssen beschenkt und so fiel ich nach hinten und landete mit dem Kopf gegen ein Regal. Für eine Schrecksekunde wurde alles Schwarz um mich und ich hatte Mühe meine Gedanken zu sammeln. Nach und nach klärte sich mein Blick und ich konnte Nick wieder sehen, der immer noch da stand und jemanden mit Hass erfülltem Blick ansah.

„Lass sie da raus. Hier geht es nur um uns“, knurrte Nick weiter und ich wollte echt nicht in der Haut des anderen stecken. Nick machte mir wirklich Angst! Ich hörte jemanden laut Lachen und dann war es wieder still.

„Korboz!“, schrie Nick, aber keine Antwort.

„Verdammt!“, fluchte Nick und klang wirklich hektisch. Erst jetzt schien ihm wieder eingefallen sein, dass ich hier war und bemerkte mich dort auf dem Boden sitzen. Ohne etwas zu sagen, packte er mich an der Hand und rannte mit mir zurück zu den Toiletten. Nur mit Mühe konnte ich ihm folgen. Was zum Teufel wurde denn hier gespielt? Ich sah nach hinten, in der Angst, der Typ, der mit Nick gesprochen hatte, wäre noch da, aber da war keiner. Von wem rannten wir dann bitte weg? Plötzlich stand die Frau, die mit Nick hierhergekommen war im Gang.

„Carmen!“, rief Nick und rannte auf sie zu. Sie warf ihm die Schlüssel zu, die er geschickt im Lauf auffing.

„Ich hab ihn gesehen. Geht ihr, ich versuche ihn abzulenken“, war alles was sie mit ihrem starken Akzent sagte und schon war sie wieder weg. Wer war hier?! Leider kam ich nicht dazu Nick zu fragen, da dieser immer noch rannte und mich jetzt in die Herrentoilette mitgezogen hatte. Und jetzt?, dachte ich, als wir mitten unter all diesen Pissoirs standen. Doch Nick hatte schnell das gefunden, was er gesucht hatte. Er öffnete ein kleines Fenster und sah nach unten. Oh nein, er wollte doch nicht springen?! Ausserdem konnte er nicht durch das Fenster springen und wir befanden uns hier im ersten Stock! Wieder drehte er sich zu mir um und zog mich eng an sich. Die plötzliche Nähe verwirrte mich nun vollends.

„Mach die Augen fest zu“, bat er mich. Ohne wirklich zu wissen, was er tun wollte, tat ich wie von mir verlangt. Nach einigen Sekunden liess er mich wieder los und vorsichtig öffnete ich sie wieder. Oh. Jetzt standen wir plötzlich auf der Strasse? Ich hatte kaum Zeit zu realisieren, was Nick da getan hatte, denn schon zog er mich weiter und führte mich zu einem Parkplatz.

goldene Seele (wird noch Überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt