10 - Kochen

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Pov. Flo

Als ich am nächsten Morgen wach werde liege ich in einem unfassbar weichen Bett. Um meinen Bauch geschlungen spüre ich zwei Arme und hinter mir liegt ein warmer Körper. Ich muss schmunzeln, da ich daran denke, wie Sebastian und ich gestern, nachdem wir den komischen Moment überwunden hatten, noch einen Film geschaut haben und dann irgendwann ins Bett sind. Er hat seine liebe Seite raushängen lassen und so sind wir kuschelnd ins Bett gefallen und haben geschlafen.
Mit einem Lächeln auf den Lippen schmiege ich mich an die Nackte Brust des Älteren und mustere seinen Gesichtsausdruck. Zum ersten mal sieht er wirklich vollkommen ruhig und friedlich aus. Seine Haare sind verstrubelt und ein leises und irgendwie süßes schnarchen ist zu hören.
Doch durch ein energisches Schellen werde ich aus dem Moment gerissen und Sebastian aus seinem Schlaf. Verwirrt setzt er sich auf, wodurch ich nicht grade sanft von ihm runter plumpse. "Alter welcher Spacken ist das" murrt er angepisst und rappelt sich auf. Leicht muss ich über seine vockige Art schmunzeln und höre, wie er zur Tür geht. Als ich stimme des Besuchers höre, zucke ich jedoch zusammen. Denn es ist alex stimme und er fragt aufgebracht "Is Flo bei dir!?"
Sebastians müdes Gehirn schaltet zum Glück sofort und er erinnert sich an meine Erzählung von gestern, denn er antwortet nur verwirrt "Warum sollte die bitte bei mir sein? Und was suchst du volltrottel die überhaupt?"
"Man ich hab scheiße gebaut!" Höre ich Alex verzweifelt. Ich sehe förmlich vor mir, wie Sebastian eine Augenbraue hochzieht, denn der kleinere erklärt weiter "Ich hab mit ner anderen geschlafen, nachdem Flo bei mir mit ihren sachen aufgetaucht ist und eigentlich meine Hilfe brauchte"
Ein ziehen macht sich in mir breit, als ich höre, dass Alex danach auch noch mit diesem Missstück geschlafen hat. "Hab gesagt, dass das nichtbgut geht" antwortet der Wohnungsbesitzer nur kalt, und schickt den Aufzug sammt Alex dann scheinbar nach unten, denn ein paar Sekunden später kommt er zurück zu mir ins Bett. Sein Blick ist besorgt, da er scheinbar weiß, dass ich alles mitbekommen konnte. Wortlos umklammere ich ihn mit meinen Armen und drücke mein Gesicht an seine Brust. Sanft streichelt er mir über den Rücken zur Beruhigung und ich nuschel leise "Eigentlich kann mir das ja egal sein. Aber ich dachte Alex wäre wenigstens als Freund für mich da"
"Hätte ihm echt eine reinhauen sollen" brummt er und isch spüre, wie sich seine Muskeln unter mir anspannen. Sofort male ich beruhigend seine Bauchmuskeln entlang und spreche leise "Danke für deinen Einsatz, aber das lässt du besser. Generell klär ich das glaub ich lieber selbst..."
"Es gibt nur sehr wenige Menschen, die meinen Beschützerinstinkt wecken und du bist eine dieser Personen. Ich will nicht nur zusehen müssen, wie du unter Alex und Felix leidest, nur weil die Vollspacken nicht zu schätzen wissen, wie du bist" seine Worte erwärmen mein Herz und verstärken meine Hoffnung, dass er der liebevolle Teddybär bleibt. "Bleibt einfach so, ja?" Murmel ich und nuschel noch nahezu unverständlich hinten dran "Dann bist du entgültig nen Typ zum verlieben" kaum hab ich das ausgesprochen beräue ich es schon wieder und hoffe, dass er es nicht gehört hat.
Doch sein Schmunzeln sagt schon, dass er es verstanden hat, weshalb ich mein Gesicht rot werdend in seiner Halsbeuge verstecke.

Fast eine halbe Stunde liegen wir nur so da und hängen unseren Gedanken nach. Kurz glaube ich Sebastian ist wieder eingelöst, doch als ich zu ihm hoch Blicke leuchten mir seine Blauen Augen entgegen.
"Magst du noch was machen oder sollen wir hier bleiben" fragt er mit einem sanften lächeln.
"Musst du nicht ins Büro?" Will ich unsicher wissen und beiße mir auf die Lippe. Sofort schüttelt er den Kopf und antwortet "hab mir für heute frei genommen. Hab genügend Videos vorproduziert" mein Kopf schaltet sich komplett ab, als er das sagt und ich kann nicht glauben, was ich da grade gehört habe.
Er nimmt sich wegen mir frei und Alex und Felix schaffen das nicht?! Ohne darüber nachzudenken hauche ich ihm dankbar einen Kuss auf die Wange, was er mit einem Lächeln kommentiert.
"Also, was willst du machen?" Fragt er erneut, etwas unsicher, ob das für ihn wirklich in Ordnung ist nuschel ich "Einfach hier bleiben und was zusammen kochen"
"Gerne" schmunzelt er und löst sich von mir, wodurch mir ein wenig kalt wegen der fehlenden Wärme ist. Ich lasse mir das aber nicht anmerken und stehe auch auf. Sebastian hält es scheinbar nicht für nötig sich was überzuziehen, denn er geht einfach nur der kurzen Hose bekleidet in die Küche. Da ich aber nicht nur in meinem Schlafshirt rumrennen will, ziehe ich mir noch schnell eine Hose über, ehe ich ihm folge.

Der ältere hängt bereits mit dem Kopf im Kühlschrank auf der Suche nach was essbarem. Automatisch mustere ich seine breiten Schultern und beiße mir auf die Lippe. Warum muss der Kerl auch so verdammt gut aussehen?!
"Was hälst du von Mediterranem Gemüse mit Nudeln und Bratensoße?" Reißt er mich aus meinen Gedanken. Ich nicke zustimmend, bis mir auffällt, dass er das ja gar nicht sieht und antworte schnell "Ja, klingt gut" Während er sich um das Gemüse kümmert mache ich die Soße und Nudeln fertig. 
Als wir dann mit dem fertigen essen am Tisch sitzen fällt mir auf, dass ich momentan ja eigentlich gar keine richtige Unterkunft habe. Schließlich hat Sebastian mich gestern mehr wegen meiner Not aufgenommen als vermutlich gewollt. Seufzend stecke ich mir die nächste Gabel in den Mund, wodurch ich seine Aufmerksamkeit auf mich ziehe "Alles gut?" Will er wissen, woraufhin ich schnell nicke und ein lächeln aufsetze. Ganz scheint er mir das wohl nicht abzunehmen, doch er hinterfragt es nicht weiter.

Je leerer unsere Teller werden, desto mehr sinkt meine Hoffnung er würde das Thema meiner Übernachtung noch ansprechen, also muss ich das wohl oder übel tun "Werd dann gleich mal nach einem Hotel gucken" sage ich und sehe dabei kurz von meinem Teller zu ihm auf. Leicht legt er den Kopf schief und wirkt dabei fast wie ein neugieriger Welpe, der etwas herausfinden will.
"Also wenn dir vegetarisches Esswn nichts ausmacht und das Bett nicht zu unbequem war, kannst du auch hier bleiben. Würd dann einfach auf der Couch schlafen" lächelt er mich leicht an.
In williges Gefühl breitet sich in mir aus aber dennoch sage ich "Nein Sebastian, ist schon gut. Will keine umstände machen" kurz sieht er mich mit einem perplexen Blick an, antwortet dann aber "Flo jetzt mal ehrlich, ein bisschen Gesellschaft tut mir auch mal gut und Probleme bereitet das nun wirklich nicht"
"Doch Rückenprobleme für dich wegen der Couch und als würdest du nicht ständig irgendwelche Frauen hier her bekommen. Ich mein guck dich mal an" erst als ich meine Worte selbst höre, fällt mir auf, dass ich ihm grade gesagt habe, dass ich ihn heiß finde. 'Erst denken Flo und dann sprechen!' Verfluche ich mich gedanklich selbst.
Mit seinem charmanten grinsen auf den Lippen sagt er "Pff mein Bett wäre auch groß genug für uns zwei, wenn dir das lieber ist"
Ich merke, wie sich meine Wangen noch mehr rot werden und senke schüchtern den Blick. Wie dumm bin ich eigentlich?!
"Schön ich bleib hier" murmel ich und auch wenn ich ihn nicht ansehe, weiß ich, dass er nun noch breiter grinst.

Der Feind meines besten Freundes - Rewi FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt