4. Kapitel

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Marelin P.o.V

,,Mum hast du vielleicht mein Buch genommen?", ich suchte nun schon eine Weile lang nach Großmutters Tagebucht, konnte es jedoch nicht finden.

Dabei war ich mir ganz sicher, dass ich in die Kiste unter meinem Bett gelegt hatte.

,,Ich weiß es nicht.Bestimmt hast du noch nicht richtig gesucht",wie ich solche Antworten hasste! Natürlich habe ich richtig gesucht!

Es war nun schon eine Woche her, seitdem ich das Buch bekommen hab. In dieser Zeit hatte ich  weiter gelesen und es wurde immer komischer.

Sie schrieb wie sie in den Sportsachen von einem Jungen aus ihrer Klasse das Fell gefunden hatte, welches sie auch an einem Gebüsch im Wald entdeckt hatte.

Die Tatsache, dass sie in den Sportsachen eines Jungen herumgewühlt hatte erschien mir im Vergleich dazu nur halb so eigenartig.

Immer wenn sie einen von diesen Wölfen gesehen hatte war sie ihm hinterhergelaufen und die Spuren endeten immer wieder in Fußabdrücken. Einmal hatte sie sogar im Schatten eines Wolfes gesehen wie er im nächsten Moment eine menschliche Gestalt annahm.

Schließlich war ich zu dem Entschluss gekommen, dass meine Großmutter Geschichten geschrieben hatte. Bestimmt hatte sie einfach nur oft Langeweile und erfand daraufhin Geschichten, die sie in diesem kleinen Buch niedergeschrieben hatte. Das war die einzig mögliche Erklärung die mir eingefallen war.

Aber eine Sache fand ich merkwürdig.

Nach einer Weile bemerkte ich, dass einige Buchstaben dicker geschrieben waren als andere und einzelne Buchstaben unterstrichen waren.Auf der letzten Seite stand dann nur noch:

„123 --> ___ --> !"

Was das bedeutete wusste ich nicht, aber ich wollte es herausfinden und dafür brauchte ich das Buch.

Schnell lief ich die Treppe runter.

,,Mum bitte ich habe es in die Kiste unter meinem Bett gelegt aber die ist jetzt auch leer und..."

,,Die Kiste?",sie machte einen verwunderten Gesichtsausdruck und fing an auf ihren Händen herum zu kneten

,,Ja", das war kein gutes Zeichen.

,,Ach die! Ich dachte das wären die Sachen die du deiner Cousine abgibst. Die Sachen habe ich heute morgen zu ihr gebracht".

Erschrocken riss ich meine Augen auf.

Meine Cousine Loucia war wirklich nett, aber auch die egoistischste Person der Welt! Naja, nett war sie auch nur selten. Sie wurde ein Jahr vor mir geboren und meine entspanntesten Lebensjahre waren vermutlich die, an die ich mich nicht mehr erinnern kann. Meine erste Erinnerung an Loucia war, dass sie mir mein erstes Haustier, ein kleines Kätzchen, weggenommen hatte. Noch am selben Tag, meinem 4. Geburtstag, war die kleine Katze auf einmal weg und ich hatte mir die Augen ausgeheult. Eine Woche später hatte meine Mutter mir dann gesagt, dass Loucia sie in ihrem Rucksack mitgenommen hatte. Das Schlimmste daran war, dass sie die Katze dann auch noch behalten durfte. Meine Mutter gab mir stattdessen das Versprechen dass ich einen Hunger bekommen würde.
Ein Jahr später ist Loucia die Katze weggelaufen und 13 Jahre später hat meine Mutter ihr Versprechen eingelöst und mir Cansey geschenkt.
Dennoch konnte ich das nicht vergessen, Loucia war immer so.
Wenn sie einmal etwas hatte, dann gab sie es nicht mehr her. Hoffentlich hatte sie das Buch noch nicht gesehen denn sonst war es weg!

Sofort drehte ich mich um und lief auf die Tür zu.

Schnell stieg ich in meine schwarzen Stiefel und rannte los.

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