Kapitel 37

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Marelin P.o.V

Grimmig guckte mich dieses Mädchen mit den dunkelblonden Haaren an und wollte schon die Tür zuknallen, doch ich schaffte es zum Glück gerade noch so meinen Fuß dazwischen zu schieben.,,Wer ist das Lex?",eine mir bekannte Stimme war aus dem Inneren des Hauses zu hören und kurz dannach konnte ich auch schon mit einem Ruck die Tür aufschieben und hereintreten.,,Nur irgendjemand Unerwünschtes",es war fast nurnoch ein Knurren was aus ihrer Kehle hervortrat.Wütend schaute ich ihr in die Augen.Schließlich hatte ich ihr nichts getan und sie hatte auch genauso wenig einen Grund ihre schlechte Laune an mir auszulassen.

Erst dann bemerkte ich denjenigen, der etwas weiter weg stand.Er hatte wohl gesprochen.Jetzt verstamd ich auch warum mir diese Stimme so vertraut vorkam.Es war der Junge der mir gestern den Weg hier hin gezeigt hatte.Genauso belustigt wie auch einen Tag zuvor schaute er mich an, als ob er schon gestern gewusst hätte, dass wir uns heute hier treffen würden.,,Was verschafft mir denn die Ehre dich wiederzusehen?",immer noch mit diesem Grinsen im Gesicht ging er auf mich zu und wollte mir meinen Rucksack abnehmen.Dies gelang ihm leider aber nicht, da ich ihn zurückgestoßen hatte:,,Wie lustig",verwundert über mich selbst drückte ich Cansey immer noch mit dem selben Gesichtsaussruck näher an mich.

,,Ihr kennt euch?!",es war nur ein Hauchem welches aus dem Mund des Mädchens kam.Da war aber jemand eifersüchtig.

,,So kann mans sagen",es gefiel ihm anscheinend wie sich ihr Gesicht rot färbte während sie mich mit Todesblicken anschaute, doch ich hatte jedenfalls genug davon für diesen Tag.

,,Wer ist das Chasey?",erschrocken drehte ich meinen Kopf in Richrung der alten Frau, die gerade aus einer Tür gekommen war.Es gab keine Zweifel, dass dies nicht meine Großmutter sein könnte.

Man musste schon zugeben, sie sah aus wie ein altes ich und das richtige Alter hatte sie auch.

Als sie mich erblickte atmete sie laut ein:,,Maty mein Schatz ich wusste, dass du kommst!Ich hab schon so lange gewartet!Jeden Tag saß ich vor dem Fenster und ausgerechnet heute musste ich mir einen Tee machen!",total gerührt ließ ich mich von ihr umarmen als sie auf mich zukam und ignorierte dabei, dass sie meinen Namen falsch gesagt hatte.

Obwohl mich gerade eine praktisch fremde Frau in den Armen hielt fühlte ich mich geborgen.Es war so, als ob ich sie schon mein ganzes Leben kang kennen würde.,,Gerade wo ich dabei war.Willst du Tee?",mit einem breiten Lächeln auf den Lippen wendete sie sich von mir ab und nickte in Richtung der Tür, als der sie gekommen war.

,,Du hast bestimmt viele Fragen",langsam schlürfte sie an ihrem Tee und stellte ihn dann wieder auf dem kleinen Tisch vor und ab.,,Und ich werde sie dir auch alle beantworten, nur wir wollen nicht alles zu schnell angehen",ein bisschen verwirrt nickte ich und trank auch ein bisschen aus meiner Tassen, ehe ich mich weiter in den Sessel lehnte,auf dem ich vorhin Platz genommen hatte.,,Und wie war deine Reise bis hier hin?Wie bist du hier überhaupt hingekommen?Wohnt ihr immer noch dort oben?",Großmutter guckte mich mit ihren hellblauen Augen interessiert an und streichelte Cansey über den Rücken,da er auf ihrem Schoß platz genommen hatte.

,,Eine sehr gute Freundin hat mir ein Pferd gegeben mit dem ich bis hier hin reiten konnte.Es hat mehr als drei Tage gedauert",sie machte ein erstauntes Gesicht.,,Ihr müsst bestimmt großen Hunger haben!

Chasey hol uns doch bitte etwas zu essen!Und Lexi bring das Pferd vor der Tür in den Stall!",man hörte nurnoch ein lautes Fluchen und dann schon eine zuknallende Tür.Da war aber jemand schlecht gelaunt.

Währendessen hörte man wie der Junge etwas aus dem Nebenraum holte und kurz dannach mit ein paar Scheiben Brot, Marmelade und etwas für Cansey wiederkam.,,Dankeschön!",er wollte schon wieder gehen, doch Großmutter zog ihn auf den Platz neben sich.

,,So erzähl mal meine Kleine!Wie geht es dir und deiner Familie?".,,Ähm...also eigendlich ganz gut...schätze ich mal",ich lächelte sie nur kurz an und schaute dann auf den Jungen der sich als Chase herausgestellt hatte.,,Und wie geht es Jamie?",augenblicklich hielt ich die Luft an als ich wieder an meinen verstorbenen Bruder dachte.,,Also Großmutter er...",doch ich wurde von einem lauten Schrei unterbrochen.Ehe Chase aufspringen konnte kam auch schon Lexi hereingestürmt.Sie war von oben bis unten nass und kochte vor Wut.Kaum eine Sekunde später kam auch schon ein etwas jüngerer Junge hereingestolpert, der Loucia etwas ähnlich sah.Er hatte die gleiche Haarfarbe, sah aber etwas ausländischer aus und musste sich wirklich bemühen nicht vor Lachen auf den Boden zu fallen.,,Na warte du...!",Lexi, wegen der sich nun schon eine große Pfütze im Zimmer befand, lief auf den Jungen zu und verursachte dadurch, dass sie ausrutschte und er nur noch mehr lachte.Doch sie war wieder in kaum einer Sekunde und rannte ihm aus dem Zimmer hinterher.Zurück blieben nur die Pfütze, nasse Fußspuren und das Geschrei, von dem das Haus zum beben gebracht wurde.

Wie viele wohnten noch hier?

,,Das war Kriss.Der jüngste von uns",langsam nickte ich und blickte wieder zu Großmutter.Ich wollte gerade anfangen zu reden, doch dann kam sie mir schon zuvor:,,Ich weiß warum du hier bist",auf einmal sah sie mich ganz ernst an und bat Chase die Vorhänge zuzuziehen.,,Es geht um die Wölfe nicht war?".Erschrocken nickte ich und fing an zu reden:,,Ich, Loucia und...",.,,Palina",woher wusste sie denn jetzt wer Palina war?!

,,Ja...wir haben dein Tagebuch gefunden.Und auch das Kästchen und alles was in ihm drin war.Wir...wir waren total verwirrt und wussten nicht was wir machen sollten und haben uns dann darauf geeinigt, dass ich hier zu dir kommen sollte.In letzter Zeit waren so viele Wölfe in Bostwick und wir sind immer wieder den selben drei über den Weg gelaufen und wir brauchen unbedingt Antworten",Großmutter hörte mir die ganze Zeit aufmerksam zu und nickte ein paar Mal.,,Es ist zu spät.Ich wusste, dass ich euch hätte früher warnen sollen.Ich wusste es",verzweifelt fuhr sie sich durch ihre weißen Haare.,,Vor wem?",und das nächste was sie sagte ließ Chase panisch durch den Raum gucken.

,,Es ist so wie bei mir damals",sie seufzte traurig aus und schaute mir tief in die Augen.,,Das was ich dir jetzt sagen werde wirst du mir nicht glauben.Ich konnte es damals auch nicht glauben aber ich weiß du erwartest Antworten",verwirrt schaute ich sie immer noch an.,,Was meinst du damit?",Großmutters Hand krallte sich etwas fester in ihre dünne Decke.,,Du weißt was ich meine.Du hörst es nicht zum ersten Mal",schnell legte Chase seine Hand auf ihren Schoß:,,Marelina!",doch sie schlug sie nur weg und sprach weiter:,,Du wusstest es schon die ganze Zeit nicht war?".Und auf einmal hielt ich erschrocken die Luft an, als ich an den Moment vor einigen Tagen dachte.

Schnell waren wir durch den Wald gestolpert, um dann total erschöpft vor meiner Haustür zu landen.

,,Was war das?",der Schock war Palina ins Gesicht geschrieben.Gerade wollte ich sagen, dass ich keine Ahnung hatte, doch dann wurde die Gegend von einem Geräusch erschüttert.Es war ein Wolf.

,,Ein Wolf hat ihn gesehen!",panisch schrie Loucia herum.

,,Nein"

,,Nein?",ich sah Palina verwirrt an.Was sollte das denn jetzt bedeuten?

,,Er wurde nicht von einem Wolf gesehen.Es war kein Wolf im Wald.Kein richtiger",Loucia schien genauso ahnungslos wie ich zu sein.

So langsam kam ich aber dahinter was Palina uns sagen wollte.

,,Was...nein.Nein das...das kann nicht sein!Niemals!Das geht nicht!",ich wurde immer panischer während ich einfach nicht wahr haben wollte, was meine beste Freundin da gerade sagte.

,,Doch denk doch mal nach!Das Tagebuch deiner Großmutter, die Bilder in der Kiste, die zwei Wörter aus dem "Rätsel" im Buch, die Einträge, der Brief, die ganzen Wölfe, die in letzter Zeit hier rumlaufen, denn davor waren hier gar keine, das Buch in der Bücherei und zuletzt das hier!",sie guckte mich lange mit ihren grünen Augen an bevor sie weitersprach.,,Das muss es sein.Eine andere Erklärung gibt es garnicht",Palina war fest davon überzeugt.,,Ich dachte aber die gibt es nur in Märchen",unverständlich schüttelte ich nur den Kopf.Loucia hingegen schien immer noch nicht mitzukommen:,,Wer?"

Palina schaute sie kein einziges Mal an und verzog auch nicht das Gesicht,während sie ihr antwortete.

,,Werwölfe"

Like a wolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt