Erschöpft blieb der Junge noch am ganzen Körper zitternd in dem feuchten Sand liegen und atmete stoßweise ein und aus. Seine Hände zuckten krampfhaft, als habe sein Leib die Kontrolle noch nicht wieder vollständig errungen, gleichzeitig tat der kühle Sand überaus gut auf seiner überhitzten Stirn, beruhigte seine Nerven ein kleines bisschen und wiegten ihn in der Illusion, nur einen schlechten Fiebertraum erlebt zu haben. Müde schloss er die Augen und genoss den kühlen Untergrund auf seiner tauben Haut. Sein Körper fühlte sich schwach und eiskalt an, alles versagte ihm den Dienst und er wünschte sich nach Hause in sein Bett. Nicht auf das Schiff – in sein Zuhause. Sein eigenes Bett, umringt von unordentlichen Bücherstapeln und chaotisch verteilten Videospielen, die er zum Frust seiner Mutter einfach nicht aufräumen wollte.
„Wie fühlt Ihr Euch?"
Erschrocken fuhr Jungkook mit einem unmännlichen Aufschrei zusammen und riss seinen Kopf zu der Stimme herum, die er einer halb im Schatten verborgenen Erscheinung zuordnen konnte. Irgendwas an der Art und Weise wie diese ihn musterte, weckte ein vertrautes Empfinden in ihm. Deuten oder gar einer ihm bekannten Person zuordnen konnte er es beim besten Willen nicht, aber er meinte, es schon einmal gefühlt zu haben. Irgendwo. Irgendwann. Seinem Verstand war keine Zuordnung möglich.
„Ver-verdammt", erschrak er. „Wer b-bist d-du?", bibberte er blank und fühlte sein Herz rasen. Angst machte sich in ihm breit und der Drang, die Flucht zu ergreifen, wuchs unaufhörlich. Krampfhaft zwang er sich auf seine Ellbogen und robbte in die entgegengesetzte Richtung, nur weg von dem Trugbild aus seinem Kopf. Weg von diesem Strand, denn was hatte er hier zu suchen? Er sollte auf dem Schiff sein und im Bett liegen. „L-lass mich bloß i-in Ruhe!"
Erst da, nachdem er ein gutes Stück Abstand zwischen sich und der Gestalt hergestellt hatte, zog die Umgebung seine Aufmerksamkeit auf sich. Wohl eher der weite Ozean, der Mond und der karge Sand. Da war nämlich nicht mehr. Keine Palme, kein Bäumchen, kein Pflänzchen. Nicht einmal Felsen. Einöde. Mitten am Arsch der Welt. Ezra schluckte, doch das flaue Magenbrummen ebbte nicht ab und setzte ihm soweit zu, dass er sich erneut übergeben könnte. Ihm wurde anders. Wie kam er hierher? Was war passiert?
Sein Blick, der ihm seine Misere nur bestätigte je öfter er panisch umherkreiste, flog zurück zu der Gestalt und diese glaubte, in den dunklen Augen eine verräterische Spiegelung zu erkennen. Tränen. „W-wer zur H-Hölle bist du?", hauchte er und hörte das Blut in seinen Ohren rauschen. Wallen. Denn er war mehr als nur geschockt – er war mit den Nerven am Ende. Verzweifelt. Er wollte einfach wieder aus diesem Albtraum aufwachen, der anhand seines unfreiwilligen Inselaufenthalts leider immer mehr Bezug zur Realität erhielt. Die Sandkörner klebten ihm bitter real zwischen den Fingern, und der Wind brachte ihm die Zähne hörbar zum Bibbern. Da traf es ihn wie eiskaltes Wasser bei der Ice-Bucket-Challenge. Was, wenn all dies niemals ein Traum gewesen ist? Wenn er sich die Fluten nicht einbildete, nicht diese ozeanblauen Augen? Wenn es von Anfang an Realität gewesen war, die das Unterbewusstsein zum Selbstschutz als Trugbild belog?
„Um Euer Wohlbefinden gewillt, solltet Ihr Euch ausruhen bevor Ihr Euch voller Sorgen vergrämt. Alles zu seiner Zeit", bemühte sich das Wesen einfühlsam zu klingen und trotz seiner anfänglichen Schreckhaftigkeit ein beruhigendes Lächeln aufzusetzen. Kein einziges Menschlein seiner vorherigen Rettungen hatte dermaßen...kopflos auf ihn reagiert. Die meisten taten ihn als Hirngespinst ab, eine Folge des vielen Wassers und des Luftmangels und taten sich einfacher im Verdrängen. Dass dieser hier in so ungehaltene Verhaltensmuster fiel und das Meerwesen mit royalem Blut anstarrte, als habe es soeben verkündet ihn als schmackhaftes Mitternachtsmahl zu verspeisen, verwirrte ihn. Hatte es nicht deutlich gemacht, dass der Mensch keine Gefahr zu erwarten hatte? Dass dessen Leben sicherer in den Händen dieser Erscheinung war, als auf seinem Schiff?
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Ocean Eyes [MERMAID!AU] vkook
Fantasía"Ich darf doch sehr bitten! Meine Wenigkeit entspringt nicht Eurer blühenden Fantasie, sondern einem traditionellen Akt der Begattung zwischen Männlein und Weiblein!" 💙 💙 💙 💙 💙 🏆#3 Dreamlight Awards 2020 - Big Dreams inkl. mpreg (cuz kids R sw...