7. Eröffnungstanz

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7. Eröffnungstanz

Sie erwachte plötzlich, durch ein leichtes Ziehen, das sie im Körper spürte. Panisch sprang sie auf und rannte zur Tür.

Diese ging natürlich nicht einfach so auf. Hektisch miaute sie und kratzte an dem Holz. Sie musste schnellstmöglich hier raus.

Severus kam zur Tür und wollte sie beruhigen.

„Na, na, Kätzchen, warum so eilig?"

Sie kratzte und jammerte weiter so herzzerreißend und schoss wie der geölte Blitz davon, nachdem Professor Snape endlich die Tür geöffnet hatte.

Severus konnte sich nur wundern. Er hatte dem Kätzchen doch nichts getan. Es hatte ruhig auf seinem Schoss gelegen und geschlafen.

Und doch sah es aus als hätte es Angst gehabt, als es plötzlich aufsprang. 

>Können auch Katzen Alpträume haben?<

Er schüttelte den Kopf.

>Diese Katze war wirklich sehr speziell. Ob sie ihn wohl mal wieder besuchen würde?<

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Hermione jagte unter reißenden Schmerzen in ihre Kammer.

Sie ertrug es still, bis die Verwandlung vollendet war.

Es kam ihr gar nicht mehr so schlimm vor, wie die ersten Male. 

>Gewöhnte sie sich an den Schmerz?<

Die junge Frau keuchte, >das war knapp gewesen! Sie hatte die Zeit mit Severus sehr genossen, sie hatte sich so geborgen und entspannt gefühlt, doch sie musste achtsamer sein. Sie musste die Zeit im Auge behalten, nicht auszudenken, wenn sie sich vor ihm verwandeln müsste! Sie konnte ihm ihre Situation nicht erklären, noch nicht, sie würde jegliche Chance vertun ihm näher zu kommen. Oh, er würde vielleicht in jedem erdenklichen Buch nach einer Lösung für sie suchen, aber er selbst würde sich vor ihr zurück ziehen, dessen war sie sich sicher. Nein, es musste ihr Geheimnis bleiben!<

Hermione ruhte bis zum Dinner. In der Großen Halle setzte sie sich zu ihm und lächelte ihn an.

„Danke, dass Sie sich heute um meine Katze gekümmert haben, Professor."

Severus gab nur ein undefinierbares Grunzen von sich und widmete sich wieder seinem Gemüse.

Nach einer Weile des Schweigens fragte er,

„Ihrer Katze geht es gut, hoffe ich?"

>War das etwa Besorgnis in seiner Stimme? Wegen einer Katze? Hmmm...und da sage noch mal einer, Professor Snape habe kein Herz.<

„Ja, warum fragen Sie? Hat Sie Ihnen etwa Kummer gemacht? Ich kann mir niemanden vorstellen, bei dem sie besser aufgehoben wäre."

Süß und unschuldig drang ihre Stimme in sein Ohr.

Er grunzte wiederum etwas unverständliches, erhob sich von der Tafel und schritt von dannen.

Professor Snape fühlte sich von ihren Worten geschmeichelt, 

>doch konnte er ihnen auch glauben? Nach all dem, wie er sie in ihrer Jugend behandelt hatte, vertraute sie ihm? Dass musste er missverstanden haben. Und doch dieses Lächeln, dass sie ihm schenkte, ihre honigsüße Stimme...er wollte einfach hoffen, er musste, durfte er?<

Hermione beendete ihr Dinner und zog sich in ihre Räumlichkeiten zurück. Sie kaute auf ihrer Unterlippe und dachte nach. Ihr Blick fiel auf das Buch.

Die Katze mit den Bernsteinaugen-SevmioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt