11. Die Qualen des Herzens

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11. Die Qualen des Herzens

Am nächsten Morgen wurden sie von einem Hauselfen geweckt, der ihnen Frühstück brachte.

Severus und eine Katze namens Hermione erwachten mit einem heftigen Kater.

„Lioness, solltest du nach so einem Alkoholexzess nicht auch etwas essen?", fragte Severus das Fellknäuel.

Hermione aß nie in ihrer Katzengestalt, sie wartete stets bis zum Dinner. Sie schüttelte ihren Kopf. „Meow".

Severus musterte sie aufmerksam. Es war ein seltsames Gefühl, dieses niedliche Kätzchen vor sich zu sehen und zu wissen, dass es seine Hermione war.

>Seine Hermione! War sie das? Ob sie mit ihm zusammen sein wollte oder nicht, er sorgte sich um sie, wollte dass es ihr gut ging. Auch wenn sie gerade eine Katze war.<

Er bemerkte die rosa Narbe, die sich lang über ihren Rücken zog und runzelte nachdenklich seine Stirn.

„Lass mich zuerst meinen Kopfschmerz behandeln, dann können wir uns später per Legilimentik unterhalten, einverstanden?", stöhnte er.

„Meow" Sie nickte.

„Gut, dann folge mir."

Severus eilte in seine Räumlichkeiten und verabreichte sich einen Trank, der ihn gänzlich vom Kater befreite. Dann fragte er Hermione, ob sie ebenfalls ein Mittel benötigte.

Nachdem Severus ihr eine Katzendosis gegeben hatte, leckte sie ihm zum Dank die Hand.

Magst du heute Abend zu mir kommen?", hörte sie seine samtene Stimme in ihrem Kopf.

Gerne" , projizierte sie zurück und verschwand in ihre Kammer.

Severus ließ unter der Dusche den vergangenen Abend Revue passieren.

>Es hatte ihn verletzt, er hatte sich bloßgestellt gefühlt; Hermione war in ihrer Katzengestalt in seine Privatssphäre eingedrungen. Aber sie selbst schien so traurig und verzweifelt. Er musste sie beschützen, vielleicht konnte er einen Weg finden, den Fluch zu brechen. Er würde ihr helfen. Er liebte sie.< Sein Herz machte einen Hüpfer > und sie liebte ihn!<

Das Wasser rann seinen Körper hinab und wusch den Ärger und Groll hinfort.

Es löste seine Verspannungen der letzten Tage und frisch und weniger bitter als sonst begann er den Tag.

>Mit Minerva würde er später noch ein Hühnchen rupfen. Wie Slytherin von ihr, ihn auf diese Weise hereinzulegen. Andererseits fühlte er sich nach der Aussprache mit Hermione besser. Ihr Handeln hatte ihn verletzt, aber er konnte ihr verzeihen. Ihre Worte hatten sein Herz bewegt. Sie wollte ihm nah sein. Sie sagte, dass sie ihn liebte. Er konnte es kaum glauben, was an ihn fand sie liebenswert? Sie war so eine schöne und bezaubernde junge Frau, freundlich. Was konnte er ihr bieten? Er war alt, verbittert und hässlich. Sie brachte Sonne in sein gefrorenes Herz. Nun galt es herauszufinden, wie er den Fluch von ihr nehmen konnte. Doch zuerst würde er eine Salbe für ihre Narbe herstellen.<


Der Unterricht schien heute kein Ende nehmen zu wollen. Viel zu langsam schlich die Zeit dahin, ehe er sich in seine Bibliothek zurück ziehen konnte, um Nachforschungen anzustellen.

>Wo sollte er beginnen? Vielleicht dort wo sie aufgehört hatte.<

Er suchte das antike Buch heraus, dass Hermione zuletzt ausgeliehen hatte „Verwünschungen der Frühzeit bis zum 15. Jahrhundert".

Severus arbeitete sich akribisch durch das Buch. Er las eben jene Stelle, über die auch schon Hermione gestolpert war.

>"...so lässt sich der Fluch nur durch den Kuss wahrer Liebe brechen..."<

Severus Gefühle und Gedanken wirbelten durcheinander.

>Ein Kuss, ein Kuss konnte sie erlösen? Hatte sie nicht gesagt, es gäbe keine Rettung? Zweifellos hatte auch sie diesen Absatz gelesen, also wieso...?<

Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitzschlag. Schmerzhaft zog sich sein Herz zusammen.

>Sie liebte ihn nicht. Sie brauchte ihn. Er würde sie eventuell von ihrem Fluch befreien können und sie wollte ihn benutzen! Einen Kuss! Nur darum ging es ihr.<

Eine Welle von Wut und Scham überrollte ihn.

>Bereitwillig hatte er ihr glauben wollen, er hatte sich so sehr gewünscht, dass es wahr wäre. Dass ihre Gefühle für ihn echt wären, dass sie ihn liebte. Was für ein Trottel er doch war.<

Bitter fühlte er die Enttäuschung in seinem Herzen.

Er erhob sich und nahm sich einen Whisky. Flüssiges Bernstein schimmerte in dem Glas.

>Wieso musste „das Wasser des Lebens" die Farbe ihrer Augen haben?<

Er nahm einen vigorosen Schluck und fühlte wie die brennende Flüssigkeit seine Kehle hinab glitt. Es konnte die Taubheit, die sich seines Herzens bemächtigt hatte, nicht fortspülen.

>Wer konnte ihn schon lieben? So einen hässlichen, schwierigen Mann, mit seinen düsteren Dämonen der Vergangenheit. So einer schönen jungen Frau wie Hermione konnte er nicht das Geringste bieten. Er hätte es wissen müssen. Sie hatte ihn schon einmal belogen, natürlich würde sie es wieder tun.

All ihre freundlichen Worte, ihre Schmeicheleien. Verführung aus Berechnung. Warum hatte sie ihn nicht einfach um Hilfe gebeten?

Hätte er ihr geholfen? <

Er nahm noch einen großen Schluck. Warm brannte die goldgelbe Flüssigkeit in seiner Brust. Doch vermochte sie es nicht den Schmerz zu betäuben, den er fühlte.

>Ja,bei Salazars sieben Höllenhunden! Er hätte ihr geholfen. Zu wissen, zu welchem Schicksal sie verdammt war, ließ seine Seele weinen und sein Herz bluten. „...den Kuss wahrer Liebe..."<, las er,> Pff. Wohin führte einen „wahre Liebe", wenn sie nicht erwidert wurde?<

Hermiones liebliches Gesicht schob sich in seine Gedanken. Er dachte an den Schmerz, den sie bei jeder ihrer Verwandlungen fühlen musste. Diese Vorstellung quälte sein Herz noch mehr.

>Teufel auch, er würde ihr auch jetzt noch helfen! Ob es ausreichte, dass er sie wahrhaftig liebte, um den Fluch zu brechen? Er musste es versuchen. Er konnte nicht mit dem Gedanken leben, dass sie litt. Er wollte, dass sie glücklich war, auch wenn es bedeutete sie nie wieder zu sehen. Er musste ihr helfen und dann konnten sie getrennte Wege gehen. Doch er würde es ihr nicht so leicht machen. Hermione sollte wissen, dass er sie durchschaut hatte.<



Die Katze mit den Bernsteinaugen-SevmioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt