Honey & Coffee

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Keine ahnung wie lang ich die Wand anstarrte doch irgendwann rief Tom, vermutlich zum 1000. mal:

"Erde an Isi?"

Ich erwachte aus meinen Gedanken und drehte mich um. Tom und seine Mom standen hinter der Theke und ich ging auf sie zu. Ich schätzte sie auf anfang 40, sie trug roten lippenstift und eine Schürze um die Hüfte, hatte langes hellbraunes Haar mit blonden Strähnen welches sie zu einem dutt hochgesteckt hatte. Ich fragte mich woher Tom das blonde Haar hatte. Doch kurz gefasst - sie war wunderschön. Erst lächelte ich ihr schüchtern zu und vergrub meine Hände in den Hosentaschen. Irgendwie war es ein komisches Gefühl vor der mutter meines Schwarms zu stehen. Denn einerseits hoffte ich dass tom uns einander vorstellen würde, andererseits, würde das nicht total in das Beziehungs-Klischee fallen? Schließlich waren wir kein Paar, ... naja was eigentlich dann? Freunde? Bullshit- ich kannte ihn erst seit heute. Und ich kannte ihn immernoch nicht. Wir waren wie vertraute Fremde. Ich hatte zu viel Angst um irgendetwas zu sagen doch Toms Mom befreite mich voj meiner größten Sorge.

"Isi? Ach, Isabell! Du bist ja groß geworden! Ich hätte dich kaum wieder erkannt!"

"Mom", sagte tom leise und ich sah ihm an dass seine Mutter ihm peinlich war.

"Stell dich nicht an, Tom. ", meinte sie bloß und wandte sich wieder mir zu. "Ich vermute du erinnerst dich nicht an mich ...?"

"N..nei n", stotterte ich leise und schüttelte leicht den kopf.

"Isi, das ist meine Mutter Pam, Mom das ist Isabell.", erklärte Tom und sagte bevor seine Mutter nocu dazwischen kommen konnte: "Ein Schinkenbrötchen bitte. Du auch, easy?"

"Nein danke ich esse kein Fleisch. Nur einen Kaffee bitte.", meinte ich und lächelte schüchtern. Ich mochte kaffee noch nichtmals doch auf die schnelle fiel mir nichts ein was es wohl in jedem Café gab.

"Oh 'tschuldige wusste ich nicht. Kannst dich schonmal setzen, ich komme sofort." Ich nickte und schlenderte ein wenig im Café herum. Alles war geschmückt mit bunten vorhängen auf denen blumen muster zu sehen waren und jeder Tisch war wunderschön dekoriert mit Servierten und Kerzen. Alles sah perfekt aus. Als ich hinter den Säulen herging die mitten im Raum standen hörte ich Tom mit seiner Mom reden. Erst nach einiger Zeit merkte ich dass sie nicht deutsch redeten. Sie unterhielten sich auf englisch und der amerikanische Slang war augenblicklich herauszuhören. Das erklärte auch den amerikanischen Namen Pam, ihren Akzent und warum Tom sie Mom nannte anstatt Mama. Es war so krass dem Gespräch der beiden zuzuhören und er sprach komplett fließendes und schnelles American english. Ich war zwar geschockt weil ich damit nicht gerechnet hatte doch noch mehr fasziniert. Sofort erinnerte ich mich wieder an den wandspruch. Ich setzte mich an einen Tisch hinter einer Säule und hörte ihnen weiter zu. es war echt schwer sie zu verstehen, vorallem Pam. Doch ich verstand einzelne Abschnitte und schloss einfach daraus dass sie über den Namen des cafés Sprachen, welchen es anscheinend noch nicht gab. Ich hatte mich schon gewundert warum kein schild über der Tür hing. Ich hatte Glück denn ein paar Schritte weiter hang ein großer Spiegel an der Wand. Also stand ich auf und stellte mich davor. OMG. der Anblick war für mich kaum auszuhalten, wie dann bitte für Tom. Mein Gesicht war bleich und meine Haare unter dem Verband so eingeklemmt dass ich aussah wie ein Hippie.

"You're pretty enough, dear, and Tom agrees.", rief mir Pam auf einmal zu, welche etwa 10 Meter neben mir stand. Als ich verstand was sie meinte wurde ich rot aber fühlte mich umso mehr geschmeichelt. In dem Moment hörte man von Tom aus der Küche nur ein mega lautes "MOM!!!".

Pam aber lachte nur, zwinkerte mir zu und verließ das Café. Tom kam mit roten Wangen zu mir, setzte Café und sein Brötchen (jetzt sogar ohne Schinken) auf dem Tisch ab und zog mir den Stuhl vor. Also riss ich mich vom spiegel los und lächelte ihm zu während ich mich setzte. Auch er ließ sich dann auf einen Stuhl nieder.

"Hey ... ähm ... meine Mom erzählt gerne viel und so ...".

Ich grinste, denn wir hatten schonwieder eine Gemeinsamkeit: eine tödlich peinliche Mutter.

"Ich wusste gar nicht dass du einen Immigrations-Hintergrund hast...?", meinte ich und nippte an meinem Kaffee. Ekelhaftes Zeug.

"Naja meine Eltern sind Amerikaner aber wir sind hier rüber gezogen als ich wenige Monate alt war. Deswegen bin ich zweisprachig aufgewachsen."

Ich musste kurz überlegen ob ich einfqch rauslassen sollte was mir durch den Kopf ging. "Wow das ist ... einfach nur mega cool!", sagte ich letztendlich und nippte sofort wieder an dem grässlichen Kaffee um nicht noch mehr scheiße labern zu können.

Doch er lachte nur und blickte auf den Tisch. "Ja das ist es.", meinte er leise.

"Warst du danach schonmal wieder da? "

"Nein, ... aber es ist in Planung... sofern ich meine Mom überzeugen kann mich für 10 Monate gehen zu lassen."

Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte also sprach ich gleich ein neues Thema an.

"Woher kennt sie mich?"

"Sie hat bevor wir herzogen ein Jahr in Deutschland verbracht, als ich noch nicht geboren war. Da hat sie deine Mom kennengelernt und sie sind sehr lange Zeit in Kontakt geblieben. Sie haben sich auch einige Jahre später, Fotos von ihren Kindern geschickt - uns beiden. Doch irgendetwas ist wohl passiert, denn sie schreiben nicht mehr und das seit mehreren Jahren."

"Das lässt sich ändern.", meinte ich und lächelte während ich den Kaffee leer trank. Mit einem bildhübschen und fragend grinsenden Tom vor meinen Augen schmeckte er gleich viel süßer.

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