Menschen schreien, kleine Kinder heulen und ich stehe plötzlich mitten drin. Es ist kein Monster dem ich entgegen treten musste, nicht im herkömmlichen Sinne. Ich brauche Springflut nicht, sie könnte mir hier eh nicht helfen. Ich befinde mich hier mitten auf einem überfüllten Strand in Miami. Die Strandmuscheln stehen ineinander und die Menschen cremen sich mit einer Zentimeter dicken Schicht Sonnencreme ein, wodurch das Rote ihrer Haut zu einem hübschen rosa verwandelt wird. Das hatte ich jetzt nicht erwartet. Ein kleines Mädchen rennt gegen meine Beine und fällt in den heißen Sand, ihre großen Augen blicken in meine, dann rappelt sie sich wieder auf und setzt ihren Spurt zu einer der unendlich vielen Decken weiter. M&M steht plötzlich neben mir, er scheint wie aus dem Nichts erschienen zu sein, doch niemand bekam etwas davon mit, sie alle gingen ihren eigenen Tätigkeiten nach. Alle auf einem winzigen Fleck Erde gemeinsam einsam. Als auch Ben auftaucht und den ersten Schock überwunden hat, machen wir uns auf den Weg Charon zu finden. Er muss hier ja irgendwo sein. Die Menschen schienen sich wie in Strömen zu bewegen, einmal war das Wasser mit der einen Hälfte der Strandbesucher voll, dann wurden sie vollkommen ausgetauscht durch die andere Hälfte. Auch die Geister die hier zu finden waren, schienen einem strengen Rhythmus zu folgen. Rein, raus, liegen bleiben. Rein, raus und wieder entspannen und als ich einen Menschen durch einen unvorsichtigen Geist hin durchlaufen sehe, fällt mir wieder die Begegnung mit dem Mädchen ein. Wieso konnte sie mich sehen? Sie ist kein Geist gewesen, da bin ich mir sicher. Wie also konnte das passieren? Mein Blick schweift nun auf der Suche nach dem Mädchen über den ganzen Strand, doch wirklich viel erkennen, lässt sich nicht. Die Strandmuscheln und Sonnenschirme versperren mir die Sicht, deshalb erzähle ich M&M und Ben von meiner Begegnung. Beide scheinen durchaus erleichtert etwas machen zu können, auch ihnen schien die komische Atmosphäre dieses Ortes aufgefallen zu sein. Das hier war nicht nur ein normaler Strand mit normalen Urlaubern, irgendetwas Mächtiges trieb hier sein Unwesen ohne das es jemand mitbekam. Und wie auf Stichwort fing das Wasser an zu brodeln. Eine riesige Welle bahnte sich ihren Weg in Richtung Strand. Der Wellenkamm brach aber nicht immer wieder und bildete Schaum, sondern eine Masse mit allen möglichen Farben schwamm oben darauf. "Ist das Plastik?", Bens Stimme klingt leicht panisch, "Ich wusste, dass dieses Zeug nicht gut ist. Die Menschen haben es einfach zu viel produziert und wissen jetzt nicht wie sie es los werden sollen." Auch M&M ist sehr blass geworden und blickt der immer näher kommenden Welle angespannt entgegen. "Wir müssen irgendwas dagegen tun! Sie wird den ganzen Strand überschwemmen und sie Menschen überraschen. Wie viele Tode wird es geben?" Ben schüttelt nur den Kopf: "Die Menschen hatten die Chance etwas zu ändern. Sie hatten die Möglichkeit ihre Selbstsucht zu beenden und etwas für die Natur zu tun, doch das einzige woran sie gedacht haben, war sie selbst. Die Natur ist gnädig und rücksichtsvoll. Sie verzeiht viele Fehler, doch auch ihr ist es irgendwann zu viel." "Meinst du Gaia?" Er schüttelte den Kopf: "Das Verschwendertum der Menschen hat neue Götter gerufen. Götter die den Tod für unseren Planeten bedeuten und wir haben sie willkommen geheißen. Götter werden geboren, durch den Glauben der Menschen, sie existieren nur wegen uns, doch diese neuen Götter sind so urgewaltig wie Chaos. Jeden Planeten den sie besuchten stirbt, sie sind der Untergang und wir haben es nicht erkannt." Mit weit aufgerissen Augen blicke ich auf die Welle. Angst, Verzweiflung und Erkenntnis sind das einzige was ich fühle. Wieso müssen wir Menschen unsere Fehler immer erst mit den Augen sehen, bevor wir begreifen, dass wir etwas tun müssen. Was ist so schwer daran auf Wissenschaftler zu hören? Warum sind wir nicht in der Lage unsere Lebensart zu ändern? Es ist zu spät.
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Leider tot - Percy Jackson Ff-
FanfictionDer Krieg gegen Gaia ist zu Ende, doch ist der größte Held gestorben. Percy Jackson muss sich nun alleine und als Geist durchschlagen, doch irgendwie lässt das entspannte Leben im Elysium auf sich warten... Die Figuren aus den Büchern gehören natü...