Fire on Fire ~ A Maze Runner Fanfiction/Soulmate AU

10~Grau in Grau

Und ich log

,,Newt, sie haben Newt geholt"

~

Ich schreckte aus dem Schlaf hoch, schwer atmend als ich mich aufsetzte und mich krümmte. Die Hängematte wackelte gefährlich. Mein Schädel pochte, als meine Gedanken noch ganz benebelt waren von Schlaf. Die Lüge lag mir schwer auf dem Gemüt, hatte mich lange nach Sonnenaufgang, als Alby mich endlich aus diesem Betonklotz geholt hatte, wach gehalten und mich bis in meine Träume verfolgt. 

Ein kalter Schauer schüttelte mich und ich wusste irgendetwas war falsch, als ich auf die Lichtung hinaus blickte. Zuerst hatte ich es als einen Trick meiner übermüdeten Augen abgetan, doch jetzt war ich mir sicher, dass das nicht der Fall war. Spätestens, als ich mir erneut über das Gesicht rieb wusste ich es.
Grau. 
Keine morgentlichen Sonnenstrahlen tauchten die Lichtung in warme Töne. Nichts ungewöhnliches, sagte mir der rationale Teil meines Verstandes. Es war einfach nur bewölkt.
Ich schüttelte den Kopf, als ich mich auf die Füße kämpfte, eine ungute Vorahnung im Hinterkopf.

Zu gerne würde ich der rationalen Erklärung eines wolkenverhangenen Himmels Glauben schenken.
Das einzige Problem... Hier schien immer die Sonne. Meine zwei Monate hier und auch davor, laut Erzählungen.
Kein Regen, kein Nebel, keine einzige Wolke am Himmel. Nur Sonne.

Ich trat unter dem kleinen Vordach hervor und warf einen Blick in den Himmel, als würde dort eine Erklärung für das Verschwinden unseres wichtigsten Himmelskörpers stehen.
Nur grau. Keine Wolkenformationen, die ein plötzliches Erscheinung von Witterung erklärt hätten.
Als wäre es die Decke eines Zimmers, eines gigantischen Raumes, der das gesamte Labyrinth umfasste. Ich musste an WCKD denken und auf einmal kam mir diese Vorstellung nicht mehr ganz so abwegig vor. 

Ich schluckte, als ich meinen Blick über die Lichtung schweifen ließ, starr, bevor ich beschloss mich zu bewegen, unruhig wie ich war. Ich ging los, folgte dem entfernten, unverständlichen Stimmengemurmel der Lichter. Ich war in meinen eigenen Gedanken verloren, meine untere Lippe zwischen den Zähnen gefangen, bis ein dumpfer Schmerz durch sie pochte, was ich ignorierte. 

Der plötzliche Ruck an meiner Schulter ließ mich stolpern und riss mich aus diesem Tunneldenken.
,,Marie, verdammt. Was zur Hölle?" Ruckartig fuhr ich herum, trat einige Schritte zurück als ich meine Schulter aus Minhos Griff befreite. Sie schmerzte.
,,Warum rennst du über die Lichtung, als wär'n verdammter Griewer hinter dir her?"

Ich schluckte als ich in seine braunen Augen sah. 'Ich weiß nicht' wäre wohl die ehrlichste Antwort. Auch die, die ihn am ehesten dazu veranlasst hätte meine geistige Gesundheit zu hinterfragen. 
Ich blieb still und starrte nur zurück, bis er den Kopf schüttelte und mich belehrend ansah.

,,Komm, wir müssen los. Wir sind viel zu spät dran." Er sah wieder zu mir.

Fragend sah ich ihn an und hob meine Braue.
,,Wir wollen trotzdem da raus?" fragte ich. Wenn ich etwas erwartet hatte, das war es nicht. 

,,Ich habs Thomas auch schon erklärt," begann er.
,,Das gibt uns nur noch mehr Grund im Labyrinth nach irgendwas zu suchen. Auch wenn's nur ein verdammtes Schild ist, das da vorher noch nicht war. Klar?" 

Ich nickte. ,,Klar."
Minho  nickte ebenfalls. 
,,Alle drehen durch. Wenn die Sonne wirklich einfach weg ist, werden auch bald alle Pflanzen eingehn und alle Tiere verrecken." 
Ich schluckte, als mein Magen sich verkrampfte. Grauen überkam mich bei der Vorstellung. Daran hatte ich nicht gedacht.

Ich konnte Minho nicht schnell genug zu einem hastigen und stillen Frühstück mit Thomas folgen. 
Wie betäubt vor Angst, jedoch, schnallte ich den Harnisch mit starren Fingern um, meine Hände zitterten. Ich wollte nicht da raus. Ich... Ich wollte nicht. Hätte mich am liebsten wieder übergeben, hätte abgesagt, meine Läuferkarriere an den Nagel gehängt. Nein. 
Der Anblick des Griewers hatte sich in mein Gedächtnis gebrannt und würde mich wohl ewig in meinen Träumen verfolgen. Ich brauchte das nicht noch einmal. 
Und schon gar nicht alleine, was ich wusste, dass es mir heute blühen würde. Meine Welpenzeit war vorbei. Minho hatte einen neuen Schützling. Ich würde alleine laufen