Fire on Fire ~ A Maze Runner Fanfiction/Soulmate AU

1~Aufstehen, Frischling

,,Aufstehen, Frischling."

Ich drehte mich von der Stimme weg, so gut es in der unbequemen Hängematte ging. Die Nacht war zu kurz gewesen, viel zu kurz. Ich wollte weiter schlafen.

Zwei Probleme:

1. Ich war eine Läuferin. Zwar noch Ausbildung, aber trotzdem eine Läuferin.

2. Ich hatte vergessen wer mich zu einer Läuferin ausbildete.

,,Ich habe dich gewarnt."

Schnell schlug ich die Augen auf. Nein! Warte! Bevor ich reagieren konnte, hatte mein Körper schmerzhaften Kontakt mit dem staubigen Boden.
Ich verkniff mir den Schrei und unterdrückte die Tränen, als ich mich vom Boden hochstemmte, umdrehte und zu dem hochblickte, der mich so sanft geweckt hatte. Hinter mir hörte ich leises Gelächter, und wusste, dass die anderen Läufer auch schon wach waren und das alles mitbekommen hatten. Mein Gesicht wurde rot vor Scham und als ich aufstehen wollte, schoss ein unangenehmer Schmerz durch mein Steißbein.

,,Hättest du das nicht ein wenig sanfter machen können, Minho?" Ich flüsterte, in der Absicht keine anderen Lichter aufzuwecken. Mein Blick flog zu der Hängematte neben meiner, wo Chuck immer noch friedlich schlief. Ich stand auf.

Der erste Läufer der sich an mir vorbeidrängte, rempelte mich mit der Schulter an, bei den restlichen wich ich aus.
Minho hatte ein selbstgefälliges Grinsen aufgesetzt, als er mich mit seinen dunkelbraunen Augen beobachtete, während ich mir den ledernen Brustharnisch umschnallte, der mehr wie ein ledernes Geschirr wirkte.
,,Wenn du einen Guten Morgen Kuss möchtest hol ich dir gerne Newt her," meinte er trocken. Ich sah ihn gelangweilt an, und konnte nicht umhin, als wieder einmal zu bemerken, dass er verdammt gut aussah.
Beim Anblick seiner muskulösen Arme, die er vor der Brust verschränkt hatte und seiner braunen Augen, die in die Ferne starrten hasste ich es, mir einzugestehen, dass ich mich des öfteren in ein reines Durcheinander verwandelte, was er jedes mal äußerst amüsant fand. Ich klopfte mir den Staub von der Kleidung.
,,Mach das nie wieder."

,,Aber ich fands so lustig." Er schmollte gespielt, bevor er wieder ernst wurde.

,,Sei froh, dass ich dich geweckt habe, Frischling." Er sah wieder auf mich herab, da ich fast einen Kopf kleiner war als der Läufer.
,,Wenn die Tore aufgehen geht's los, ob du dabei bist oder nicht. Dann könntest du den Tag bei deinem kleinen Liebling Chuck und den Schwappern verbringen. Oder bei Newt und den Hackenhauern, da wärst du vermutlich besser aufgehoben." Er drehte sich um und ging.

Ich schluckte, als mir erneut die Galle hochstieg. Und ich war ihm und seinen Sticheleien hilflos ausgeliefert.
Verdammt, ich hatte niemandem etwas getan und verstand nicht warum er sich so verhielt. Ich verstand es immer noch nicht wirklich, ich hatte gelernt damit zu leben, mehr oder weniger.

,,Egoistisches Arschloch," murmelte ich, als ich den Harnisch fest zog und meine dunkelbraunen Haare zu einem unordentlichen Pferdeschwanz band.

Ich blickte in den Himmel und beobachtete, wie sich das blau langsam aufhellte und die ersten Sonnenstrahlen ankündigte. Sehnsüchtig blickte ich zurück zu meiner Hängematte, bevor ich mich joggend auf den Weg zum Gehöft machte. Ich würde den Tag mit Laufen verbringen, es wäre Selbstmord, nicht aufgewärmt zu sein.
Es tat gut, dass mein Körper aufwachte und das Holzgebäude vor mir immer näher kam, wo ich schon die wenigen Lichter ausmachen konnte, die jetzt schon wach waren.
Hauptsächlich Läufer, die Läufer und Newt.
Ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen, als ich seinen dunkelblonden Haarschopf erkannte und mit dem Kopf schüttelnd an seinem Tisch vorbei joggte, direkt in die Küche zu Bratpfanne.

,,Morgen, Marie," rief er mir zu, als ich mich an den Küchentresen lehnte und versuchte einen Blick auf mein Frühstück zu erhaschen, das der Koch der Lichtung gerade zubereitete. Allein der Geruch ließ mir das Wasser im Mund zusammen laufen und mir bewusst werden, wie hungrig ich eigentlich war.