12~Die Bestätigung

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,,Die Wände, du Strunk! Die Tore! Sie haben sich heute Abend nicht geschlossen!" 

Am Tisch war es still, als alle diese Schreckensnachricht auf sich wirken ließen. 
Heftig schluckte ich, als ich merkte, wie meine Schläfen begannen zu pochen und meine Lunge sich nicht richtig mit Luft füllen wollte. 
Fassungslos starrte ich in Alby's wutverzerrtes Gesicht, das einer Grimasse glich.

Keine Sonne, keine Vorräte, keine Nahrung und kein Schutz vor den Griewern.
Das Atmen fiel mir schwer und es fühlte sich an, als würde mir der gordische Knoten im Hals stecken.

Alby sah uns nacheinander in der Runde an, bevor er sich umdrehte und auf die Lichtung zurückkehrte.
Ein befangenes Gefühl breitete sich in der Luft aus und im nächsten Moment schien es so als wäre die Luftblase geplatzt.

Newt eilte Alby nach und gleich darauf war Thomas auf den Beinen, als Teresa ebenfalls aufstand.
Ich beeilte mich aus der Bank zu kommen, als ich Chucks verzweifelten und verängstigten Gesichtsausdruck bemerkte, als er merklich versuchte sich nichts anmerken zu lassen. 
Ich trat zu ihm um ihm kurz durch die Haare zu wuscheln, bevor ich ihn versuchte so aufmunternd anzulächeln, wie ich konnte. Seine Lippe zitterte ein wenig und sein Gesicht schien bleich, bevor er zu mir kam und die Arme um meine Hüfte schlang. 
Mein Herz wurde schwer, als ich zu Chuck sah, bevor ich ihm beruhigend durch die Haare strich und selbst schluckte.

Er war nicht dumm, und ich musste ihm nicht erzählen, dass er sich keine Angst und keine Sorgen machen müsse. Die Angst würde ihm vielleicht das Leben retten. 
,,Egal, was da draußen passiert, Chucky..." 
Er sah hoch und ließ mich los, als ich ihn ansah,
,,Bleib bei der Gruppe, okay? Bei Thomas, Newt oder mir, verstanden?" 
Der Kleine nickte nur, als er die Schultern ein wenig straffte. 
Ich wollte mir nicht vorstellen, was in dieser Nacht alles passieren konnte.

,,Kommt schon," meinte Minho, als er zu uns sah. Sein Gesicht war eine Maske, die es schaffte zu verbergen, was wirklich in seinem Kopf vor sich ging. 
Mir fiel wieder ein, wie verzweifelt er damals wirkte, als das Tor sich vor seiner, vor unseren Nasen geschlossen hatte und wie schnell er danach in die Resignation gerutscht war.
Jetzt sah ich nichts von diesem Minho.
Vor mir stand der Hüter der Läufer, der Beste der Besten.
Und auch nicht die Aussicht auf eine Nacht mit den Griewern konnte verhindern, dass mein Herz ein klein wenig schneller schlug, als ich nur nickte. 

Auf der Lichtung herrschte heilloses Chaos.
Der Himmel hatte nichts an der monochromen grauen Färbung verändert. Alles schien nur in einen düsteren Schleier gehängt zu sein, der jegliche Form von Licht verschluckte.
Meine Augen gewöhnten sich nur langsam an diese Lichtverhältnisse. Einige Lichter liefen mit entzündeten Fackeln über das Gras, um ein wenig mehr Licht in diese aussichtslose Situation zu bringen, obwohl der Schein des Feuers von dem Schleier verdeckt zu sein schien.

Ich strich mir die Haare aus dem Gesicht, als ich ich erschreckend bemerken musste, dass wohl wirklich nichts mehr so sein würde wie es vorher war. 
Eine Gruppe von Lichtern, alle mit Fackeln bewaffnet liefen auf das Westtor zu und drängten sich an mir vorbei, was mich einige Schritte zur Seite taumeln ließ. Thomas setzte sich in Bewegung und folgte ihnen mit Theresa und Newt. Minho lief ihnen ebenfalls nach und mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich mich in Bewegung setzte. Fast schon gedankenlos folgte ich Minho, wie ich es monatelang getan hatte, was mir fast schon ein vertrautes Gefühl an Sicherheit verschaffte. Ich sah über die Schulter und sah Chuck nur ein paar Schritte hinter mir, sein Gesicht eine Maske von Sorge und Angst. Er war noch da, gut... 
Schon nach der kurzen Strecke blieb ich atemlos vor dem Tor stehen und stierte mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend in den dunklen Gang, als ich beunruhigt versuchte irgendetwas in der Düsternis zu erkennen. 
Verheißendes Murmeln ging durch die Menge, als meine Brust mir eng wurde und ich mich panisch auf der Lichtung umsah, als mein Verstand nach irgendeiner Lösung aus diesem Disaster suchte. Mit einer schnellen Bewegung strich ich mir die Haare zurück, als ich schluckte. 

Fire on Fire ~ A Maze Runner Fanfiction/Soulmate AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt