Der Tag im Labyrinth konnte nicht schnell genug enden. Mit hochrotem Kopf, den Klamotten am Körper klebend und nach Luft schnappend joggte ich hinter Minho durch das Steintor auf die Lichtung. Ich musste alle Willenskraft in mir zusammenkratzen, um mich nicht einfach auf das weiche Gras fallen zu lassen und auf der Stelle einzuschlafen.
Zuerst kamen die Karten.Meine Muskeln und Gliedmaßen brannten und fühlten sich schwer an, mit jedem Schritt wurde ich müder und hoffte einfach ich könnte schnell meinen Abschnitt kartographieren, unter die Dusche gehen und dann ins Bett.
,,Hey Minho! Marie!" Mein Kopf suchte nach Chuck, der mich fröhlich winkend wie jeden Abend begrüßte. Minho joggte weiter, während ich in ein schnelles gehen verfiel und Chuck zuwinkte, der neben einem verwirrt dreinblickenden Jungen mit braunen Haaren stand. Stimmt, ein Monat war wieder rum. Unser neuer Frischling.
,,Hey Chuck! Hey Frischling!" rief ich den beiden über meine Schulter zu, als ich wieder zu joggen begann.
Auf zu Minho, der gerade die Läufer begrüßte, die aus dem Südtor gekommen waren und sich nun auch vor dem Kartenraum eingefunden hatten. Sie alle trudelten langsam ein, als Minho die Tür öffnete und sie offen hielt, während wir Läufer den niedrigen Raum mit den schmucklosen Wänden betraten. Immer wenn ich hier drinnen war, musste ich unweigerlich an eine Gefängniszelle denken.Ich seufzte und rieb mir den Nacken, als ich mir einen Bleistift und ein Lineal schnappte und begann Sektor Nummer 8 aufzuzeichnen. Der Block mit den Notizen lag neben mir, und die Karte von Gestern vor dem neuen quadratischen Papierstück. Ich arbeitete präzise, wissend, dass Minho jeden Bleistiftstrich genauestens beobachtete, und keine Gelegenheit auslassen würde, mich vor den Läufern zur Schnecke zu machen.
Deutlich hörte ich seine tiefe Atmung, deutlich spürte ich seine Blicke, die sich in meinen Nacken und Hinterkopf bohrten. Ich räusperte mich kurz, und zerriss damit das monotone Kratzen der Graphitminen der Bleistifte auf dem Papier.
Die Blicke einiger Läufer huschten zu mir.
Minho beugte sich über mich und deutete auf das Papier. Seine Lippen waren neben meinem Ohr, und als er mich leise darauf aufmerksam machte, dass ich die Entfernung falsch eingezeichnet hatte, lief mir ein Schauer über den Rücken und die feinen Haare auf meinen Oberarmen und Nacken stellten sich auf. Ich wagte kurz nicht zu atmen und nickte nur schnell, als er sich wieder aufrichtete und seine Arme in der typischen Minho-Manier verschränkte.Schnell bemühte ich mich den Fehler auszubessern, als meine Gedanken erneut dabei waren ins Labyrinth zu flüchten.
Als eine der Letzten beendete nun auch ich meine Karte und händigte sie ohne einem Wort dem Hüter.Gespannt beobachtete ich, wie Minhos Augen konzentriert die beiden Karten verglichen. Seine schwarzen Augenbrauen furchten sich konzentriert. Ich wandte mich von ihm ab, um aufzustehen, um zu der Kiste zu gehen, in der alle vergangenen Karten aus Sektor 8 verwahrt lagen. Zwei säuberlich geordnete Stapel lagen darin. Ich nahm mir seufzend eine Hälfte des einen Stapels heraus und wandte mich wieder dem quadratischen Tisch in der Mitte zu. Minho hatte sich in dem Moment über den Tisch gebeugt, die heutige Karte vor sich, und krakelte schnell etwas auf das Papier. Der heutige Tag.
Mehr als 600 Tage schon, zwei Jahre. Ich war gerade mal 2 Monate hier.Ich knallte den Stoß auf den Tisch und ließ mich wieder auf meinen Platz fallen, der Hüter saß neben mir.
Die Heutige zwischen uns liegend, nahmen wir immer eine Karte vom Stapel und untersuchten sie still nach Ähnlichkeiten, Muster die sich wiederholten. Irgendetwas, egal was. Hauptsache es half uns von diesem schrecklichen Ort zu fliehen. Ein Ausgang, ein Code.
Stille, das Rascheln von Papier war das einzige konstante Geräusch. Meine Augen fielen mir gelegentlich zu, als ich auf die Linien starrte, die kurz zu verschwimmen schienen, wenn sich meine Augen kurz neu auf die Karte fokussieren mussten.
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Fire on Fire ~ A Maze Runner Fanfiction/Soulmate AU
Fiksi PenggemarAlle Erinnerungen an Früher wurden ausgelöscht und Alles, was ihr bleibt sind ihr Name und das Tattoo an ihrem Handgelenk. Ein simples schwarzes Dreieck. Das alchemistische Elementsymbol für Feuer. Doch da war noch mehr: Die Gewissheit, dass dieses...