Meine Welt

742 98 18
                                    

Bella schlief tief und fest, doch Max konnte nicht. Er hatte Bella aus dem Auto in seine Wohnung getragen und ihr die Hose und den Pulli ausgezogen. Dabei hatte er gesehen, wie dünn Bella wirklich geworden war.

Sie war immer sehr schlank und zierlich gewesen. Doch die dünnen Arme hatten ihn erschrocken. Die Beckenknochen stand weit hervor und auch die Rippen hatte er sehen können. War sie krank? Wie konnte jemand so schnell abnehmen? Er war doch nur drei Wochen weg gewesen,...

Wie sollte er sich auf die Therapie konzentrieren, wenn Bella krank war? Sie musste krank sein, denn anders konnte er es sich nicht erklären.

Bella bewegte sich neben ihm. Müde schaute er auf die Uhr. Sie hatte fünf Stunden geschlafen. Obwohl sie nicht hatte schlafen wollen, war sie augenblicklich im Auto weg gewesen.

Max stand auf und ging in die Küche. Sie würden einen Kaffee brauchen. Er hatte sich das Wiedersehen, die Nacht mit Bella anders vorgestellt. Aber erst einmal mussten sie reden!

Nachdenklich sah er in die Morgendämmerung. Das Gefühl, dass er hätte besser nicht in die Klinik gehen sollen, machte sich in ihm breit. Doch was war ihm anderes übrig geblieben? Hätte er es nicht getan, hätte er weiter Menschen angegriffen, in denen er Gefahr sah. Egal wie sehr er es drehte und wendete, er hatte keine andere Wahl gehabt.

„Ich hab schon gedacht, ich hätte das alles nur geträumt."

Max fuhr herum, als er Bellas leise Stimme vernahm. Bella kam auf ihn zu und schlang ihre dünnen Arme um ihn. Den Kopf legte sie auf seine Brust.

„Aber du bist hier! Und was mach ich? Ich verpenne die halbe Zeit!"

Sanft strich er ihr über das verwuschelte Haar.

„Du warst erschöpft, mein Goldkehlchen. Du hast die paar Stunden Schlaf dringend gebraucht."

„Ich weiß,... trotzdem,... du hast mir so unendlich gefehlt."

„Du mir auch, Bella. Möchtest du einen Kaffee?"

Sanft löste er sich aus der Umarmung.

„Viel lieber wäre ich jetzt mit dir im Bett."

Bella wackelte anzüglich mit den Augenbrauen, doch Max schüttelte den Kopf.

„Das machen wir, nachdem wir geredet haben, Bella."

Bella runzelte nun die Stirn und sah ihn fragend an. Max schwieg und deutete ihr am Tisch Platz zu nehmen.

„Was hat Andrew eigentlich gesagt? Er hat dich doch untersucht? Ich meine, hat er eine Vermutung, warum du ohnmächtig geworden bist?"

Max drehte sich um und stellte ihr den Kaffee Becher vor die Nase. Bella legte ihre kleinen Hände darum und pustete in den Kaffee. Sie schien seinem Blick ausweichen zu wollen.

„Erschöpfung, Max. Ich habe einfach nur wegen der Aufregung zu wenig geschlafen und aus Nervosität auch nicht viel gegessen und getrunken."

Bella sah zu ihm auf und lächelte beruhigend, doch Max war alles andere als beruhigt.

„Bella, bist du krank? Ich meine,... ich habe dich vor drei Wochen gesehen, ich sehe dich jetzt,... Bella du bist nicht mehr nur dünn, du bist mager! Verschweigst du mir irgendetwas?"

Bella verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf.

„Wieso machen sich ständig alle Sorgen um mich?! Mir geht es gut! Und nein, ich bin nicht krank!"

Er spürte wie sie dicht machte. Trotzig starrte sie ihn an.

„So gut kann es dir nicht gehen, wenn du in Ohnmacht fällst! Man fällt nicht einfach nur so um, Bella! Außerdem siehst du krank aus, deine Haut, die dunklen Ringe unter den Augen und deine Gewichtsabnahme!"

Bella stand mit zusammen gepressten Lippen auf und funkelte ihn wütend an.

„Es tut mir leid, dass ich in all dem Stress vergessen habe zu essen und zu trinken! Max, für mich ist das alles noch neu! Mach da jetzt doch kein Drama raus! Ich habe mir unser Wiedersehen bestimmt nicht so vorgestellt, dass ich mir jetzt anhören kann, was ich alles falsch mache! Und wie scheiße ich anscheinend aussehe!"

In Max schrillten alle Alarmglocken. Er hatte ihr doch gar keinen Vorwurf gemacht?! Wieso reagierte sie jetzt so heftig auf seine Sorge?

„Bella,..."

Max stand ebenfalls auf und machte einen Schritt auf sie zu. Sanft legte er einen Finger unter ihr Kinn und drückte es hoch, damit sie ihn anschaute.

„Das war kein Vorwurf und ich habe nicht gesagt, dass du etwas falsch gemacht hast. Ich mache mir doch nur Sorgen."

Bella seufzte und schloss die Augen, unterbrach den Augenkontakt.

„Und ich sage dir, musst du nicht! Alles ist gut. Bitte lass uns die paar Stunden, die wir noch haben, genießen."

Max kämpfte mit sich. Einerseits wollte er ja ebenfalls die Zweisamkeit genießen, anderseits sagte ihm sein Gefühl, dass er sich durchaus Sorgen machen sollte.

„Versprich mir, dass du auf dich aufpasst, Bella. Und bitte versprich mir, dass du mehr isst. Ich liebe dich, das weißt du, aber du bist zu dünn. Das sieht nicht gesund aus!"

Bella schlang die Arme um seinen Nacken und drückte ihn an sich.

„Ich werde in Zukunft vor den Auftritten genug essen, Max. Ich will ja nicht nach jedem Auftritt umfallen. Das war wirklich nur die Aufregung."

Sanft ließ sie ihre Lippen über seinen Hals wandern und verteilte hauchzarte Küsse. Max schloss die Augen. Wie sehr er diese Berührungen vermisst hatte. Bella drückte ihn auf seinen Stuhl zurück und setzte sich rittlings auf seinen Schoß.

Ihr Mund wanderte heiß zu seinem Mund und gierig ließ sie ihre Zunge über seine Lippen gleiten. Dabei ließ sie ihr Becken leicht kreisen und rieb sich an seinen Schoß. Max stöhnte auf. Seine Erektion pochte hart gegen seine Jeans, die er noch anhatte.

„Hast du mich also doch vermisst! So schlimm scheine ich ja doch nicht auszusehen, zumindest nach deinem Freund zu urteilen."

Nuschelnd löste sich Bella aus dem Kuss. Ihre Wangen waren gerötet und ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Sanft streichelte sie ihm über seine ausgebeulte Hose. Max legte seine Lippen an ihre Stirn.

„Natürlich, mein Goldkehlchen! Ich vermisse dich jede Sekunde! Für mich bleibst du die schönste Frau, ob dünn oder dick. Du bist meine Welt. Nur deswegen mache ich mir doch Sorgen."

„Schhhhh, nicht reden! Zeig mir deine Liebe."

Bella sah ihn herausfordernd an. Ihre Augen wirkten dunkel und bettelten ihn förmlich an. Hart presste er seine Lippen erneut auf ihre und spürte wie sie sich noch enger an ihn schmiegte.

Erst einmal würde er ihr und sein eigenes Verlangen stillen, danach konnten sie ja noch weiter reden,...

Danach hatte sie keine Ausrede mehr, nicht mehr mit ihm zu reden,...

_____

Hey meine Süßen, weiter geht es! 💋 hoffentlich lässt sich Max nicht all zu sehr ablenken,...

Hold you (Band 2) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt