Alles Wird Wieder Gut? Teil 13

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P.o.V Toni

Ich bin weggelaufen, es war warscheinlich falsch, und ich bin schuld, dass Rezo jetzt Schwierigkeiten hat. Ich kannte den Typen, der ihn beleidigt hat nicht. Jetzt konnte ich nur noch hoffen, dass Alles wieder gut wird. Irgendwie. Ich glitt, nachdem ich ein Stück weit weggelaufen war die Wand entlang auf den Boden hinunter. Ich zog meine Beine an, und schluchzte los. "Es war Alles meine Schuld. Alles!!" schrie ich mich selbst an. Ich hätte ihn loslassen sollen, dann wäre nichts passiert. Ich hätte ihm meine Liebe nicht gestehen dürfen. Ich hätte einfach nicht zu ihm kommen sollen. Dann wär nie etwas passiert, aber ich war viel zu egoistisch, dachte nur daran, dass ich vielleicht wieder glücklich werde, dabei hatte ich nicht an die anderen gedacht, und nicht daran, wie scheiße deren Leben durch mich werden würde. "Ich hasse mich!!" schrie ich nochmal. Ich hasste mich, hasste Alles an mir, und hasste meine Entscheidungen. Ich war zu dumm, und blind, ich war einfach zu egoistisch, und dachte nur an mich. Meine Gedanken wiederholten sich, es waren nur mehr Sätze wie "Meine Schuld, ich bin ein Egoist, ich hab Alles falsch gemacht, ich war schuld." Ich hatte keine Ahnung wie lange ich dort gesessen hatte, aber ich habe durchgehend geheult. Wird mich Rezo hier finden? Er wird mich hassen, er wird mich garnicht suchen, wieso sollte er? Ich hab ihn in eine scheiß Situation gebracht, und ihn dann im Stich gelassen. Er musste leiden, wegen MIR!! Ich überlegte aufzustehen, und vielleicht wieder nachhause zu fahren zu Nia. Mich bei ihm entschuldigen, sagen, dass es ein Fehler war, sagen, dass ich ihn doch Liebe. Obwohl es eine Lüge wäre. Ich liebe Rezo. Aber er wird mich hassen, für immer, weil ich es verbockt hatte. Doch plötzlich hörte ich verzweifelte Schreie "Toni!!" rief jemand, und dieser jemand war Rezo. Ich würde seine Stimme immer erkennen, aber ich antwortete ihm nicht. Ich hatte Angst. "Toni!!!" schrie er abermals. "Rezo?!" schrie ich eher leise und zaghaft. Ich hörte wie Schritte immer näher kamen. Als dann letztendlich auch Rezo um die Ecke bog. Ich blieb sitzen. Er sah schrecklich aus, er blutete um seinen ganzen Mund und ihm fehlten Zähne. Und das Alles war meine Schuld. Ich begann wieder lauter zu schluchzen. Rezo lies sich die Wand hinunter gleiten und nahm mich in den Arm. Es fühlte sich gut an, aber es war falsch, ich hatte das nicht verdient. "Alles ist gut Toni, mir gehts gut" sagte er leise. Doch dann spürte ich seinen schweren Kopf auf meiner Schulter. Ich hörte auf zu Schluchzen. Ich musste mich jetzt um ihn kümmern, um ihn zumindest irgendetwas zurück zu geben. Aber ich konnte nicht aufstehen, weil Rezo auf meiner Schulter lag. "Hilfe!" schrie ich mit meiner immer noch sehr weinerlichen Stimme. Keine Antwort und es kam auch niemand ich musste afstehen und Hilfe holen, aber ich konnte nicht Rezo hier sitzen lassen. Ich zog meinen Pulli aus, hielt Rezos Kopf mit meiner Hand und legte den Pulli auf den Boden und Rezos Kopf darauf. Ich stand auf und lief zum nächsten Geschäft um Hilfe zu holen. "Hallo?" ich betrat das Geschäft. "I-ich brauch Hilfe, m-m-mein Freund ist, er ist, also er liegt dort vorne" Ich war völlig aufgelöst, und brachte keinen vernünftigen Satz raus. Aber ich wurde verstanden. Ein Mitarbeiter des Geschäft kam mit und er nahm den Erstehilfekasten mit. Ich hätte doch einfach nur mein Handy mitnehmen müssen, dann hätt ich wenigstens die Rettung anrufen können. Ich lief mit dem Mitarbeiter zu Rezo. Er lag immer noch so dort. Er war noch nicht wach. Ich kniete mich neben ihn und der Ladenmitarbeiter zog sein Handy aus der Tasche und rief die Rettung. "Es wird Alles gut Rezo" sagte ich leise. Und begann wieder zu weinen. Er tat mir so leid. Ich streichte ihm über seine Wange. "Wach doch bitte auf" sagte ich schon etwas verzweifelt und leise. "Bitte." fügte ich nach einer kurzen Pause hinzu. Ich sah, dass sein Pulli bei der Kapuze eingerissen war. Er musste ihn wohl weiter noch an der Kapuze gehalten haben, und ihn gewürgt haben. Rezo muss so gelitten habn, und das nur wegen mir verdammt. Ich begann noch heftiger zu weinen. "Ich habe die Rettung angerufen, sie werden bald kommen." sagte der Mitarbeiter. Ich nickte, "D-danke" sagte ich leise und zittrig. Ich war unendlich froh, dass mir jemand geholfen hat, alleine hätte ich das nicht geschafft. Weil ich mein Handy nicht hatte und mental sowieso so am Arsch war, dass ich wahrscheinlich sowieso nichts mehr hingebracht hätte. In diesem Moment wollte ich nur mehr, dass Alles gut wird, aber Rezo würde mich jetzt doch hassen. Ich hatte ihn da reingeritten. Es war allein meine Schuld, dass er Probleme bekommen hatte. Verdammt! Ich hatte mich noch nie so gehasst. Ich würde zwar unendlich traurig sein, wenn Rezo den Kontakt mit mir abbrechen würde, nach all dem, aber ich würde ihn auch verstehen. So einen Idioten wie mich braucht niemand. Niemand auf der ganzen Welt. Ich saß noch bei Rezo und dann hörte ich endlich das Horn der Rettung. "Jetzt wird dir geholfen Rezo, alles wird gut. Hoffentlich." flüsterte ich, und begann heftiger zu schluchzen. Ich sah wie die Rettung um die Ecke bog. Die Polizei hinterher, sie werden wohl den Schläger suchen, und ihn hoffentlich bestrafen. Ich zitterte am ganzen Körper, als ich aufstand. Einer der Rettungsmänner sprach mit mir, über was, weiß ich nicht mehr und mein Blick war auch nicht auf ihn gelenkt, sondern auf den Rettungswagen, in dem Rezo gerade versorgt wurde. Ich durfte michzu Rezo nach hinten setzten, das ist das Einzige, was ich aus dem "Gespräch", insofern man den eigentlichen Monolog des Sanitäters so bezeichnen konnte, herausgehört hatte. Ich setzte mich also auf den Klappstuhl neben Rezo, und nahm seine Hand. Er hatte Infosionen angeschlossen, und er hatte eine Atemmaske auf seinem Gesicht, welches voll mit Blut war. Ich musste wieder schluchzen bei diesem Anblick, für den am Ende ja immer noch ich verantwortlich war. Der Sanitäter startete den Rettungswagen und wir fuhren geradewegs zum Krankenhaus.

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