Hiobosbotschaft

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 Da saß sie nun. Allein im Wartezimmer ihres Arztes. Sie allein in den letzten 24 Stunden dreimal gebrochen. Zweimal mal davon allein auf dem Revier. Ihr bester Freund und Partner bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmen konnte: „Geht es dir auch wirklich gut, Möhrchen?" „Ja", wollte Judy ihm versichern, „Nick, mir geht es gut.." Doch so wirklich gelingen sollte ihr das nicht. Mit der Hand vor dem Mund rannte sie aufs Klo. ‚Verdammt... Ich muss wohl etwas falsches gegessen haben...' schoss es ihr durch den Kopf. Nachdem sie die Toilette verlassen hatte, traf sie auf ihren besorgten Partner. Bevor er irgendetwas sagen konnte, unterbrach sie ihn sofort wieder: „Ich habe nur eine Magenverstimmung." Verständnislos nickte Nick und entgegnete: „Wenn du meinst."

Als die beiden zurück aus ihrer gemeinsamen Mittagspause kamen, wurde Judy ins Büro von Chief Bogo gerufen. „Was gibt es, Chief?", war sie daraufhin leicht verunsichert. „Ich habe so eben erfahren, dass es Ihnen heute nicht so gehen soll", löste er ihre Sorgen sofort wieder auf. ‚Oh Nick.. Musste das jetzt sein? Na, warte, du bekommst etwas zuhören!', schwor sie Rache für den Verrat durch ihren besten Freund und Partner. „Ich weiß zwar nicht, was Officer Wilde ihnen erzählt hat, aber mir geht es einwandfr..", versuchte sie sich erneut herauszureden.

Weiter kam sie damit aber nicht. Denn das Essen, was sie sich mit Nick geteilt hatte, war wieder hochgekommen. „Das sehe ich..", war der Büffel überrascht, „Ich sehe doch, dass es ihnen nicht geht gut, Judy. Sie müssen keine Angst haben, kommen Sie einfach auf mich zu und ich entlasse Sie" „Aber Sir..", wollte sie einfach nicht nachgeben. „Das ist ein Befehl! Und gehen Sie gefällig zum Arzt, ich kann keinen tot kranken Officer brauchen!", duldete der Chief keine Widerrede. Judy gab sich geschlagen und folgte dem Befehl ihres Vorgesetzten und machte sich auf den Weg in Richtung Arztpraxis. Auf dem Weg dorthin, vermied sie es, Nick zu treffen.

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„Miss Hopps?", sprach da jemand – Jetzt war die junge Häsin wieder zurück in der Gegenwart. „Die bin ich", entgegnete die Gefragte und stand auf. „Kommen Sie bitte mit", forderte die Schwester die vermeintlich Kranke. Judy nickte und folgte der Arzthelferin in das Behandlungszimmer: „Der Ärztin wird gleich da sein", versicherte man Judy kurz darauf. „Alles klar", nickte die unwissende Polizistin und nahm auf einem Stuhl vor dem Schreibtisch Platz. ‚Was dauert den so lange?' wurde sie langsam total nervös. Sie starrte ständig auf ihre Handyuhr. Seitdem die Schwester den Raum verlassen hatte, waren erst drei Minuten vergangen.

„Entschuldigen Sie bitte", kam die Ärztin endlich ins Zimmer, „Ein anderer Patient hat mich aufgehalten." „Das macht doch nichts", versicherte Judy dem Doktor – Dr. Peters, so hieß Judy Ärztin, kam auf die Häsin zu: „Wie geht es Ihnen? Haben Sie nach dem ganzen Stress erholen können?" „Ja. Das konnte ich glücklicherweise nach all dem Tohuwabohu", nickte Judy. „Das freut mich!", während sie das sprach, fuhr das Schwein ihren Computer hoch, „Wo drückt den heute den Schuh?" Judy erklärte, was ihr widerfahren war und dass ihr Chef sie dazu gezwungen hatte, einen Arzt aufzusuchen.

„Wenn Sie das so sagen, kommt mir nur ein Verdacht..", dachte die Ärztin laut nach. Dabei hatte sie einen Gesichtsausdruck, welcher Judy komisch vorkam. „Wann werde ich sterben?", versuchte sie deswegen die Stimmung wieder anzuheben. Da fing das Schwein anzulächeln: „Nein. Aber es wird sich ihr Leben stark verändern." „Ich verstehe nicht?", gestand die erste Häsin des ZPDs offen. „Ich müsste erst ein paar Tests machen, aber ich glaube", begann die Medizinerin einen Satz. „Sie glauben was?", wurde Judy so langsam echt ungeduldig. Dr. Peters blickte ihrer Patienten tief in die Augen, setzte ein warmes Lächeln auf und offenbarte ihren Verdacht: „Ich glaube, dass Sie schwanger sind."

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Alle darauffolgenden Tests bestätigten den Verdacht der Doktorin; Judy Hopps würde Nachwuchs bekommen.

Zoology - das Quartett (Zoomania)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt