Kapitel 1️⃣3️⃣

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Ich werde es machen und ihr sagen, dass es bei mir nicht so ist. Ich habe es schon bei vielen anderen auch so gehabt. Alle sind gleich. Lena du wirst schon sehen. Ich werde recht haben!

Heute Morgen habe ich ihn nicht gesehen. Ich werde es sofort testen, wenn ich ihn sehe.

Auf dem Schulhof fand ich ihn nicht. Wo ist er denn?

Auf einmal deckte mir jemand die Augen.
Ich lächelte und drehte mich um.
"Hey Alina ich-", doch es war Dylan.

"Bringe mich bitte dafür nicht um.", lächelte er verzweifelt.

"Dylan! Schön dich endlich zu sehen!", guckte ich ernst.

"Wow. Ich hätte mit allem gerechnet, aber das ist mir echt neu."

"Ach halt die Klappe und sei still.", sagte ich und guckte ihn ernst an. Ich sah ihn ganz tief in die Augen und das ohne zu blinzeln! Er hat ab und zu zur Seite geguckt. Hmmm...es passiert nichts. Das von gestern war bestimmt nur eine Ausnahme. Dylan ist sowie alle anderen.

"Hey, warum guckst du so?!", fragte er schließlich.

Jetzt guckte ich stolz weg.
"Okay, du hast den Test bestanden. Du bist ein wahrer Loser. Ein stinknormaler Nervensäge. Und es hat sich nichts verändert."

"Bitte was? Was ist los?"

Siehst du Lena, ich habe es gemacht und es ist nichts passiert. Er ist ein Trottel wie alle anderen Jungs auch. Von wegen verliebt. Pffft....nicht das ich lache. Ich war alles andere als nervös.
Doch plötzlich wurde ich an der Hand gezogen und von meinen Gedanken gerissen.
Er stand mir so nahe.
"Na los, sag schon? Was für einen Test hast du eben gemacht?"

Ich sah weg.
"Ach nichts Besonderes.", sagte ich verzweifelt.
Ich wollte meine Hand lösen, aber ich konnte es nicht! Warum kann ich ihn nicht wegschubsen??!
Er näherte sich etwas zu mir.

"Wolltest du etwa eben testen, ob du dich auch in mir verliebt hast?"

Nein, nein! Kann er etwa Gedanken lesen??!! Mein Herz fing plötzlich an wie verrückt zu klopfen.

"Du bist so ein Idiot, deswegen kommst du nur auf solchen Mist!"

"Das ist kein Mist, es ist nur die bittere Wahrheit.", flüsterte er mir ins Ohr und ging weg.

Ich sah meine Hände an. Was ist nur los mit mir? Ich hatte doch am Anfang die komplette Kontrolle..? Warum konnte ich meine Hände nicht von seinen lösen? Warum hat sich mein Körper nicht von ihm wegbewegt? Und warum muss ganz am Ende mein Herz noch wie verrückt klopfen? Lena, deine Vermutung kann unmöglich wahr sein. Ich hasse ihn so sehr, warum also sollte ich ihn lieben...?

Ξ

"Liebe Schüler, ich habe eure Arbeiten fertig korrigiert. Ihr bekommt sie am Ende der Stunde zurück. Ich möchte, dass ihr mir die Arbeiten bis Freitag unterschrieben zurückbringt. Ihr habt ja bis dahin genügend Zeit. Wer dies nicht schaffen sollte, braucht sich keine Sorgen zu machen. Dann werde ich ganz einfach die Eltern informieren."

OH NEIN! Herr Jerz ist so gemein!!
Wir haben viel über die Aufgaben in der Arbeit gesprochen und kurz vor Unterrichtsschluss gab es die tollen Weihnachtsgeschenke von Santa Jerz.
Doch bevor er die Geschenke uns freudig übergab, sagte er noch etwas an.

"Dylan hat trotz seines schlechten, gesundheitlichen Zustand euren Durchschnitt etwas nachgeholfen. Er hat die einzige eins. Da kannst du echt stolz auf dich sein, Dylan.", lächelte Herr Jerz in seine Richtung.

Ach dieser blöde Lehrerliebling!

"Florentina, du solltest dich wirklich verbessern.", sagte er als er mir mein Schicksal in die Hand gab. Bitte eine Zwei, zumindest eine Zwei Minus. Langsam sah ich mir die Rückseite des Zettels an.
DREI MINUS?!
Sofort ließ ich meinen Kopf auf den Tisch fallen. Das war's mit unserem Mädels-Abend!

In der Pause habe ich mich bei Alina über Herr Jerz aufgeregt. Sie hat versucht mich aufzumuntern, aber ich glaube, dass Herr Jerz mich wirklich nicht leiden kann.

"Herr Jerz ist doch eigentlich voll nett und Deutsch ist gar nicht so schwer.", hörte ich jemanden sagen und ich konnte schon ahnen, wer es ist.

"Für dich schon, Streber."

Oh man, ich hätte seine Note benötigt. Wie soll ich das jetzt nur bis Freitag unterschrieben bekommen? Wenn ich es Vater zeige, ist der Abend sicherlich gestrichen!

Nach der Schule hat mir Dylan sogar Nachhilfe angeboten, was ich aber natürlich sofort ablehnte. Ich weiß, dass ich in den Fächern, in denen er ganz gut ist, schlecht bin, aber ich brauche doch deswegen keine Nachhilfe. Obwohl er mir in Deutsch, Philosophie und Geschichte echt helfen könnte. Außerdem ist er auch noch in Englisch und Wirtschaft und Politik auch ganz gut. Ach egal, ich bin auch ganz gut in Kunst und...Kunst....ehhh was haben wir überhaupt noch für Fächer, die mir Spaß machen? Ach ja, sonst nichts mehr!

Zu Hause angekommen, sah ich Lena den Tisch schon bedecken. Ich ging zu ihr und ließ meinen Kopf auf dem Tisch fallen.

"Na, wie war die Schule?", fragte sie.

"Ich habe schlechte Neuigkeiten mitzuteilen.", gab ich ungern zu.

"Ach hatte ich etwa recht?"

Ach das hätte ich schon fast vergessen.
Ich habe es getestet und ich glaube nicht, dass ich recht hatte.

"Also, eigentlich lag keiner von uns richtig. Ich habe ihn nämlich tief in die Augen gesehen, ohne dabei zu blinzeln und ich habe nichts gefühlt. Ich hatte die komplette Kontrolle. Doch dann fing er an mir näherzukommen und....",
ich konnte nicht mehr weiter sprechen. Das ist echt peinlich.

"...und du hast dich in ihn verliebt.", klatschte Lena einmal.

"Nein! Niemals. Ich hasse Jungs, schon vergessen?"

"Lola, du bist verliebt, nur willst du dies nicht wahrhaben. Du sagtest, dass du am Anfang die Kontrolle hättest und dann als er dir näher kam nicht mehr?"

Ich nickte.

"Als du die Kontrolle hattest, hast du nach dem Verstand gehandelt, doch als er dir näher kam, hat dein Herz etwas gefühlt, was dich nervös werden ließ. Du bist verliebt, aber ob du es jetzt oder erst später akzeptierst, ist eine Frage der Zeit. Es kommt darauf an wie lange du Zeit brauchst dies hinzunehmen, denn bei mir war es genau so."

Ich guckte sie überrascht an. Wie kann es sein, dass es bei ihr genauso war? Wollte sie etwa Vater auch nicht lieben, weil sie ihn hasst und auf der Arbeit alle wussten, dass sie Männer hasst?

"Was guckst du so überrascht? Dein Vater hatte eine verstorbene Frau und eine Tochter im Teenageralter. Aus eigener  Erfahrung hatte ich nie vorgehabt eine Stiefmutter zu werden, aber wie du siehst ist es doch dazu gekommen. Und bei dir ist es so ähnlich. Du willst etwas, was meiner Meinung nach bestimmt passiert, nicht wahrhaben."

Also wollte sie keine Stiefmutter werden? Da greife ich gleich zurück.
"Lena, ich würde mich lieber in einem Esel verlieben wollen, als ihn den Streber Dylan!", ärgerte ich mich.

"Wieso Streber?"

"Der Typ ist zur Schule gekommen, obwohl er für den Tag ein Attest hatte und dann schreibt er noch eine eins!!!"

"Aber das ist doch ganz gut. Dann ist er sehr intelligent. Was hast du den geschrieben?"

"Ich habe eine drei Minus geschrieben. Herr Jerz will die Unterschrift bis Freitag sehen, sonst informiert er die Eltern. Herr Jerz hasst mich einfach."

"Uii, aber eine drei ist auch nicht sooo schlecht. Es ist befriedigend."

Ich habe meine Arbeit herausgeholt.
"Sieh dir das an. Das ist ganz okay, aber eben nicht gut."

Lena sah sich meine Arbeit an. "Ah, da hast du ein Fehler gemacht und da...", nuschelte sie vor sich hin.

Moment mal...vielleicht kann die Übernachtung ja doch stattfinden. Ich holte schnell einen Kugelschreiber heraus.

"Lena, könntest du bitte unterschreiben?", fragte ich und hielt ihr den Kugelschreiber bereit.
Ich hoffe sehr, dass dies keine falsche und vor allem keine gefährliche Entscheidung ist.

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- aki🌹

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