Teil 4

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Leyla

Das stehen wurde mir zu langweilig, also habe ich mich auf den Boden gesetzt und lehne mich mit dem Rücken gegen die Wand. Mein Blick, bleibt ununterbrochen auf den Mann gerichtet, der sich in der anderen Zelle befindet. Langsam fängt er an sich zu bewegen und setzt sich aufrecht hin, als er mit seiner Hand zu seinem Hals fährt zuckt er zusammen und zieht schnell die Hand wieder zurück. Tja das hätte er besser nicht tun sollen, er hat sich bestimmt die Hand an dem Silberring der sich um seinem Hals befindet verbrannt.

Er lässt seinen Blick durch die Zelle schweifen und verzehrt verächtlich das Gesicht. Ich kann es ihm nicht übel nehmen, denn es ist hier nicht besonders Bequem und mehr als den Boden, die Wände und die Gitterstäbe gibt es hier nicht, ich habe ja noch glück das ich zumindest ein Fenster habe, was er allerdings nicht besitzt, da seine Zelle nach innen geht, jetzt tut er mir glatt ein wenig leid.

Als er dann vom Boden Aufsteht geht er auf die Zellen Tür zu und schaut sich um, es dauert eine Weile, bis er mich dann endlich entdeckt. Er starrt mir direkt in die Augen, ich spiele mit dem Gedanken auf zu stehen und ans Gitter zu gehen, um ihm etwas näher zu sein, verwerfe diesen Gedanken aber gleich  wieder, schließlich kenne ich ihn nicht und wer weiß, vielleicht ist das einfach nur ein neues Experiment, das DIE sich ausgedacht haben.

Ich kann nicht leugnen das mir sein Geruch sehr gefällt, er erinnert mich an einen Geruch von Früher, bevor ich hier her kam, aber mir fällt einfach nicht ein was es ist. Egal, ich wende mich von ihm ab und lege mich auf den Boden, den Rücken ihm zu gewand. Mein Blick wandert zum Fenster, an der Position der Sonne erkenne ich, das es noch eine weile dauern wird bis Dr. Heinz kommt. Gerade will ich meine Augen schließen um noch etwas zu schlafen, aber mein neuer "Nachbahr" hat wohl was anderes im Sinn. ,,Wie heißt du?" doch ich ignoriere seine Frage und schlafe ein.

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Ein mir nur all zu bekannter Geruch fliegt mir in die Nase. Das Licht wird ein geschaltet und schlagartig öffne ich meine Augen und stehe auf. Mein "Nachbahr" scheint dies bemerkt zu haben, denn er will sich ebenfalls aufrichten. ,,Bleib liegen und stell dich schlafend" er hält inne und sieht mich verwirrt an, ich weiß selbst nicht wieso ich ihn gewarnt habe. Aber zu meiner Überraschung, tut er was ich ihm gesagt habe. Ich könnte ihn mir jetzt genauer ansehen, aber dazu habe ich keine Zeit.

Ich bleibe vor meiner Zellen Tür stehen und warte. Seine schritte kommen immer näher, bis er in mein Sichtfeld kommt und zwischen unseren Zellen stehen bleibt.

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Welt fremd, Misstrauisch und allein, das bin ich! Buch 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt