Kapitel 13

8 1 0
                                    

Wow *-* 25 reads! Das sind 25 mehr, als ich gedacht hatte ♡♡ Ich liebe euch!

Theresia

Heute würde ich Michael zum ersten Mal nach dem Kuss wiedersehen. Wie sollte ich mich jetzt bloß verhalten? Mit ihm über Beziehungen reden? Aaargh!

Langsam öffnete ich die Tür.

Michael stand mit einem breiten Grinsen im Gesicht vor mir. Gerade wollte ich Hallo sagen, als er sich vorbeugte und mich mit einer Selbstverständlichkeit, die mir den Atem verschlug, küsste. Noch immer mit diesem unverschämt gutaussehenden Grinsen im Gesicht ging er an mir vorbei in die Küche. Okay, das hatte ich vielleicht nicht erwartet. Schlimm war es aber ganz und gar nicht.

"Du bist ziemlich still heute, Theresia.

"Findest du?"

"Ja."

Dann war es wieder still. Fieberhaft kramte ich in meinem Hirn, was ich jetzt bloß sagen könnte. Blöderweise sagte er genau in diesem Moment:

"Sorry wegen dem Kuss gerade eben. Ich hätte vielleicht vorher fragen sollen."

Ich Hirnakrobat antwortete:

"Du küsst gut."

So rot war ich schon lange nicht mehr. Michael wurde ebenfalls rot, dann fing er an zu lachen und kriegte sich gar nicht mehr ein. Sprachlos starrte ich ihn an. Was war um alles in der Welt mit uns beiden in letzter Zeit los? Schließlich richtete er sich wieder auf und sagte: "Tut mir leid. Ich bin aufgeregt. Und das war nur nicht gerade die Antwort, die ich erwartet hatte, aber irgendwie gefällt sie mir auch."

"Was für eine Antwort hattest du denn erwartet?"

"Naja, so etwas wie, dass du keine Beziehung haben willst. Oder dass ich dich nie wieder küssen darf. Oder dass du nicht mehr mit mir befreundet sein willst."

"Wer sagt, dass ich keine Beziehung mit dir haben möchte?"

Er schluckte. War er etwa aufgeregt? Was wäre, wenn er mit mir zusammen sein möchte?

"Ich liebe dich."

"Wow, Michael..."

"Schon gut. Mir ist klar, dass du das nicht erwidern kannst, außerdem verdienst du etwas Besseres als mich und..."

"Ich liebe dich."

Jetzt, wo ich es aussgesprochen hatte, bemerkte ich, wie es mich voll und ganz erwischte. Ich liebte ihn wirklich. Und er mich auch. Oh mein Gott.

Diesmal beugte ich mich vor, stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Langsam schlang er seine Arme um mich, hielt mich fest und küsste mich zurück.

Applaus riss uns aus unserer Umarmung. Da standen Marie und James, klatschten und lächelten. Wieder wurde ich rot. Michael nahm meine Hand und drückte sie ganz fest.

Langsam schlüpfte ich in mein Nachthemd. Michael wollte heute bei mir übernachten, und ehrlich gesagt hatte ich Angst. Er lag bereits in meinem schmalem Bett, und halb entsetzt, halb angenehm überrascht bemerkte ich, dass er kein T-Shirt trug. Ich kuschelte mich an ihn und küsste ihn vorsichtig.

"Schlaf gut."

Er jedoch begann, mich leidenschaftlicher zu küssen und schob eine Hand unter mein Hemd. Da überkam es mich. Ich fing an, zu weinen, schluchzte fürchterlich. Sofort ließ Michael mich los und sah mich besorgt an.

"Kleine, was ist denn los?"

Ich konnte nicht reden, drückte ihn nur ganz fest an mich und weinte krampfhaft. Er umarmte mich und wiegte mich hin und her und murmelte: "Schhh, ich bin ja da, meine Kleine."

Endlich setzte ich mich wieder auf. Erschrocken sah Michael mich an und fragte:

"Shit, Süße, was um alles in der Welt ist los?"

"Das kann ich dir nicht sagen, du würdest nie wieder mit mir zusammen sein können."

"Das ist der größte Blödsinn, den ich je gehört habe. Ich liebe dich, egal was los ist, okay? Ich werde nie aufhören, dich zu lieben."

Ich wischte mir die Tränen ab. Dann begann ich, leise zu erzählen.

"Ich war erst elf. Wir haben noch in Österreich gewohnt. Und einmal waren wir für ein Wochenende in Wien. Ich wollte ein bisschen spazierengehen, in einen Park. Der Weg dorthin führte durch ein paar dunkle Gassen. Ee war bereits dunkel, und ich hatte Angst. Auf einmal, ganz unerwartet, hat mir jemand auf den Nacken geschlagen. Ich bin hingefallen, jemand hat mich hochgehoben. Als ich wieder halbwegs bei Sinnen war, sah ich, dass ich in einer Art Parkgarage lag, und neben mir standen ein paar Männer. Ich glaube, es waren acht. Sie haben mich einer nach dem anderen vergewaltigt. Sie haben mir auch gedroht, und als ich um Hilfe geschrien habe, haben sie mir ein Bein gebrochen. Da wurde ich dann ohnmächtig. Ich weiß nicht, was sie noch mit mir gemacht haben, aber als ich wieder munter wurde, lag ich wieder in dieser Gasse. Mir hat alles so unendlich wehgetan. Ich glaube, ich habe da zwei Stunden gelegen und geweint, dann ist Gott sei Dank Papa gekommen. Er hatte mich seit Stunden gesucht, und er hat mich dann heimgebracht. Ich war total traumatisiert. Zuerst habe ich für Wochen nicht geredet, dann habe ich angefangen, mich zu ritzen. Deshalb trage ich immer lange Ärmel; niemand soll die Narben sehen. Meine Eltern wissen nicht, was diese Männer mir angetan haben. Sie denken, ich bin einfach nur gestolpert. Deshalb kann ich nicht mit dir schlafen. Ich habe solche Angst... Und... Jetzt, wo du davon weißt... Also, ich könnte echt verstehen, wenn du nicht mehr mit einer wie mir zusammen sein willst."

Als ich angefangen hatte zu erzählen, wirkte Michael immer angespannter. Jetzt, wo ich geendet hatte, murmelte er: "Ich bring diese Schweine um. " Seine Stimme wurde immer lauter. "Ich töte sie! Wie können die es wagen, mein Baby anzufassen? Diese Arschlöcher!"

Leise weinte ich: "Tut mir Leid."

Sofort beruhigte er sich wieder, nahm mich ganz fest in die Arme und drückte mich an sich. Ich bemerkte, dass auch er weinte.

"Meine arme, arme Kleine. Du darfst auf gar keinen Fall glauben, dass ich jetzt nicht mehr mit dir zusammen sein will! Ich liebe dich, hörst du? Und ich werde dich zu nichts drängen. Mir wärs auch egal, wenn wir nie miteinander schlafen würden, solange du glücklich bist. Ich würde diese beschissenen Schweine am liebsten töten, aber du kannst nichts dafür, okay?"

Ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Fest umschlungen schliefen wir ein.

you and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt