Kapitel 2

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Alex war komplett am Ende. Sanitäter versorgten die schockierten Marktbesucher, während die Polizei sich ihren Weg bahnte, um Zeugenaussagen zu notieren. Alex saß immer noch im Gang mit den Sportartikeln. Caroll hatten Sie schon mitgenommen. Ob sie es schaffte, wusste er nicht, aber er machte sich Sorgen um seine Vorgesetzte. Vielleicht hatte sie einen allergischen Schock oder so.

Alex sah die Situation immer wieder vor seinem inneren Auge und versuchte zu begreifen, was sich gerade abgespielt hat.
Er nahm keine Drogen und trank auch keinen Alkohol. Woher die Halluzination? War es denn überhaupt eine Halluzination?, fragte er sich, während er sich darauf vorbereitete der Polizei Rede und Antwort zu stehen. Er war skeptisch denn er war es gewohnt vom Staat selbst und all seinen Helfern hängengelassen zu werden. Schon wieder bekam Alex eine Gänsehaut. Was ist denn heute nur los? Als der leitende Polizist bei ihm ankam, hatte er sofort ein schlechtes Gefühl.

Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht, denn der Typ der vor ihm stand, sah nicht aus wie der typische Polizist. Er trug einen langen schwarzen Mantel
und hatte fettige Haare. Alex fand ihn schmierig und aalglatt. Mit einem Lächeln, welches nur bis zu seinen Augen ging, aber nicht darüber hinaus, zog er einen Ausweis aus der Innentasche seines Mantels und sagte:" Ich bin Special Agent Pierce vom FBI." Schnell packte er die Marke wieder ein und betonte die Buchstaben als würde er zischeln wie eine Schlange. "Alexander Brent richtig?"

Wie Alex diesen Nachnamen hasste. Es war der Name der ersten Pflegefamilie, die ihn aufgenommen und adoptiert hatte. Seinen echten Familiennamen kannte er nicht. "Was kann ich für Sie tun Sir?", sagte Alex und stand auf um dem Agenten direkt in die Augen sehen zu können. Was zum....dachte Alex, für einen Moment, sah es so aus, als wären die Augen des Agenten komplett schwarz, doch dann blinzelte Alex und die Augen waren wieder normal.

FBI-Mann Pierce sagte:" Können Sie mir erzählen, was hier vorgefallen ist? Man hört die unglaublichsten Geschichten von den anderen Marktbesuchern", schmunzelte er. "So lustig finde ich das nicht", antwortete Alex, da wurde da Blick des Agenten eiskalt und noch nie zuvor hatte Alex so eiskalte Augen gesehen.
Alex berichtete ihm ganz genau, was vorher vorgefallen ist und der Agent kritzelte sich Notizen. Am Ende sagte er: "Sie sollten besser auf sich aufpassen Mr. Brent, sonst verbrennen Sie sich noch versehentlich. Bitte verlassen Sie nicht die Stadt, zischelte er, drehte sich um und ging davon.

Alex stand jetzt alleine im Gang und überlegte, ob er nach Hause gehen sollte, doch er musste seinen Kopf frei bekommen, also entscheid er sich dazu, noch in sein Stammcafé zu gehen und was zu trinken. Vielleicht sogar einen Cocktail nach dieser ganzen Misere. Er packte seine Sachen aus seinem Mitarbeiterspind und machte sich auf den Weg zum Café.

Das Café war nur 3 Blocks entfernt und ein Spaziergang in der kalten Abendluft würde ihm helfen seine Gedanken zu sortieren. Jedoch half der Spaziergang diesmal nicht, denn Alex hatte wieder eine Gänsehaut und fühlte sich irgendwie beobachtet. Na toll jetzt werde ich noch paranoid, dachte er sich.
Wäre Alex nicht so stark in seine Gedanken vertieft, hätte er aus dem kleinen Seitengang an dem er gerade vorbeigegangen war ein Augenpaar gesehen, welches ihn aus der Dunkelheit beobachtete. Es waren schwarze, eiskalte Augen.

Er betrat das Café und sah sich sofort um, die selben Gesichter wie immer, atmete er beruhigt aus und lief zum Tresen um einen Cappuccino zu bestellen. Er setzte sich auf seinen Lieblingssessel und starrte zum Fenster raus, immer noch permanent in Gedanken an Caroll und diese komische Schockreaktion. Vielleicht sollte er sich ein paar Tage krank melden, auch wenn das hieß, dass er in diesen Tagen kein Geld bekam. Vielleicht war er überarbeitet.

Er nahm sein Handy und schrieb eine Nachricht an seine beste Freundin Tina, ob sie nicht auf einen Kaffee vorbeikommen wolle. Vielleicht kann sie ihn auf andere Gedanken bringen, denn mit ihrer lustigen, verrückten Art, hatte das vorher auch immer funktioniert. Tina wohnte im Haus neben dem der Roberts und so hatten sich beide angefreundet. Alex fand, dass sie ein hübsches Mädchen war, jedoch kam er mit ihrer sprunghaften Art nicht klar. Sie ist der Typ Mensch, der sich aus Spass einfach so ein Tattoo stechen lässt, redet pausenlos und springt von Beziehung zu Beziehung. Alex, der von Natur aus eher ruhig und verhaltend war, stellte das genaue Gegenteil zu ihr dar.

Alex griff nach seinem Cappuccino und sah plötzlich etwas weißes auf dem Tisch blitzen. Dort lag neben seiner Tasse eine Visitenkarte. Er war sich sicher, dass diese Visitenkarte vorher noch nicht auf dem Tisch gelegen hat. Langsam wurde seine Gänsehaut chronisch. Er nahm die Visitenkarte um Sie anzusehen. Auf der Vorderseite war in goldener Reliefprägung ein Flügel eingraviert. Genauer gesagt war es ein Engelsflügel mit einem Auge in der Mitte. Sonst stand nichts drauf.
Er steckte die Visitenkarte trotzdem ein und nahm sich vor morgen im Internet nachzuschauen. Was passiert hier nur, dachte er sich, während er darauf wartete, dass seine beste Freundin eintraf.

Die ProphezeiungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt