Die Prophezeiung

Kapitel 10

2230 Jahre v. Chr. / Irgendwo im heutigen Irak

Alex starrte auf das glückliche Paar und Tränen rannten ihm übers Gesicht. Er beugte sich vor und atmete heftig. Er richtete sich wieder auf, fuhr sich durch seine Haare und starrte gebannt auf die Szenerie sich zwei liebender Menschen, die seine Eltern sein sollten.

"Wie kann das alles denn nur wahr sein?", fragte Alex heiser den alten Mann. Dieser drehte sich zu ihm um und schaute ihn fast mitleidig an. Nach einem kurzen Augenblick sagt er: "Warte ab, du wirst es gleich mit eigenen Augen sehen. Es dauert nicht mehr lange, dann hast du die Antwort auf deine Frage."

Alex starrte weiter wie in Trance auf den Mann und die Frau die sich im Gras innig liebten. Beide waren sich in kompletter Leidenschaft ergeben und ihre Körper ergänzten sich, als wären Sie füreinander geschaffen worden. Elfenbein und Ebenholz vereint in perfekter Symbiose. Die beiden kamen zum Ende und lagen nun Arm in Arm nebeneinander. Alex konnte sehen, wie ihre Lippen sich bewegten, als die beiden sich Dinge ins Ohr sagten.

Plötzlich fing die Baumkrone hinter Eva und Luzifer an zu brennen. Ein Feuer so hell, wie Alex es noch nie vorher gesehen hatte und trotz dessen, dass der Baum in Flammen stand, schien es, als würden die Blätter und Äste nicht versengen. "Showtime! Mein Auftritt!", sagte Josua, so als würde er sich als den nächsten Popstar auf der Bühne ankündigen.

Alex sah wie ein Ebenbild von Josua hinter dem Baum erschien und vor das Paar trat. Links neben ihm stand niemand mehr. Die beiden Liebenden standen jetzt mit den Rücken zu Alex und sahen zu dem brennendem Baum hin. Wartend. Voller Erfurcht. Josua trat näher und sagte:"Luzifer! Eva! So hört mich beide an!"
Beide drehten sich schnell zu ihm um und Luzifer stellte sich sofort schützend vor sie.
Er ergriff das Wort:" Wer seid ihr?" Schickt Vater euch?"

Josua antwortete: "Ich bin Vaters Wort. Du Luzifer, hast den größten Verrat begannen, indem du seine wichtigste Regel gebrochen hast. Du, als größter seine Söhne und Töchter, bist auf die Erde gekommen um dich mit der ersten Frau zu vergnügen die jedoch bereits Adam versprochen war."
Luzifer starrte Josua wütend in die Augen und ballte seine Hände zu Fäusten.

"Ich liebe Sie! Ich liebe Sie so sehr, dass alles was sein soll unwichtig geworden ist. Es ist mir egal was passiert, so lange ich in ihrer Nähe sein kann."
"Dein Wunsch wird sich gleich erfüllen, jedoch wirst du von Gottes Gnaden verbannt und mit einer Aufgabe versehen, die Vater niemals für diese Welt vorgesehen hatte", sprach Josua und drehte sich in Alex Richtung, so das dieser dem alten Propheten direkt ins Gesicht schauen konnte.

"Du Eva, hast dich verführen lassen. Vom Besten und Schönsten unter uns. Du hast dich dieser Schlange angeboten und damit das heiligste Versprechen gegenüber deinem Mann und deinem Vater gebrochen. Aus diesem Grund, wirst auch du so hart bestraft werden wie es nur geht. Du sollst wissen, dass du den Samen Luzifers in dir trägst. Sei dir versichert, dass du das Kind niemals sehen und niemals aufwachsen sehen wirst".

Eva weinte Tränen der Trauer, die sofort in der Erde versickerten. Luzifer legte seine Hand schnell auf den Bauch seiner Geliebten. Die Hand und seine Augen fingen an blau zu leuchten währen er leise murmelte. Eva krümmte sich vor Schmerz und auch Luzifer schien einen inneren Kampf auszufechten, während er eine Formel aufzusagen schien.

Ein helles Licht erstahlte vom Himmel hervor und umhüllte Josua komplett, während seine Augen anfingen feuerrot zu glühen. Alex spürte die unfassbare Energie, die sich an diesem Ort auflud und er bedeckte seine Augen. Er spürte,
gleich würde er endlich erfahren, was er hier zu suchen hatte. Was das alles zu bedeuten hatte.

Da sagte Josua die Worte, die alles verändern sollten und seine tiefe Stimme durchdrang jede Vene seines Körpers, während die Erde erbebte:

Mensch und Engel zugleich verbannt,
gesperrt in Stein, das Fleisch verbrannt
Gefangen in einem Haus voll Blut
wo Hass regiert, ernährt durch Wut

Herrschen sollst du, über jedes Leid
euer Kind nie geboren, König in Ewigkeit
Nichts soll euch je erinnern an diesen Ort
So höret das einzig wahre Wort