"Wieso hast du mich aufgehalten! Was denkst du dir eigentlich!"
Mayra schrie schon seit einer halben Stunde auf Keldan ein, dieser wartete geduldig bis ihr die Energie ausging, um sie dann auf die Gefahr der Situation hinzuweisen.
"Was hättest du gegen den Riesen ausrichten können? Du meintest es ist das Werk der Königin, dann wissen wir auch wo er hin will."
"Er wird Tage vor uns dort ankommen!"
Mayra war wütend, aber nicht auf Keldan, wenn sie ehrlich war, er hatte Recht und richtig gehandelt, sie war wütend auf sich.
Wie konnte sie so blind gewesen sein? Dieser Wald war gefährlich und sichtbar für die Königin, es war sicher ein Kinderspiel die Drei zu finden.
Sie brauchten eine Abkürzung, einen Weg wie bei den Zwergen, etwas wo sie unbemerkt aber schnell an ihr Ziel kamen. Wo die Zeit anders verging.
"Ich weiß wo wir hin müssen."
Die beiden waren schon einige Zeit unterwegs, noch immer verstand Keldan nicht weshalb sie den ganzen Weg zurück gingen.
"Ich kann dir versichern es gibt keinen schnellen Weg zum Schloss."
Womöglich hatte er schon wieder Recht, vielleicht verschwendete sie kostbare Zeit, doch sie musste es wissen, wenn diese eine Möglichkeit bestand den Riesen noch aufzuholen, dann wollte sie es riskieren.
Die Frau machte einen großen Bogen um die Hütte der Hexe und folgte dem Weg, den ihr die Alte vor einigen Tagen gewiesen hatte.
Insgeheim hoffte sie die Höhle noch finden zu können.
"Ich werde alles versuchen, wenn es jetzt nicht klappt und mein Einfall sich als nutzlos herausstellt, macht es keinen Unterschied, du hast selber gesagt, dass wir es niemals pünktlich schaffen. Glaub mir die Königin wird nicht zögern, sobald er bei ihr ist."
"Was will sie von ihm? Er ist doch weggelaufen, sie hat doch das Reich für sich."
Kurz zögerte die junge Frau, wie viel sollte sie ihm anvertrauen?
"Sie will sein Herz." Sehr schnell kamen ihr die Worte über die Lippen, in der Hoffnung sie würden ihn nicht erreichen.
"Sein Herz? Warum das denn? Wozu die ganze Mühe nur für ein Herz?"
"Ich weiß nicht wie sie es macht, aber sie zieht ihre Kraft aus Herzen."
"Du sagtest doch ihr Spiegel ist der Schlüssel."
"Das hängt alles zusammen, ich war nie dabei wenn sie es tat, ich habe ihr nur die Menschen besorgt nach denen sie verlangte."
"Warum?"
Wieder diese Frage. Immer fragte er nach dem Grund. Sie wusste nicht weshalb, sie wusste nur, dass sie irgendwann aufgewacht war und in das Gesicht der Königin blickte, zu dem Zeitpunkt schlug ihr Herz nicht mehr.
"Wir sind da. Es wird gleich ziemlich dunkel und wir sollten möglichst keinen Lärm machen."
Ehe ein Ton aus seinem offenen Mund entweichen konnte, verschwand sie schon durch die Öffnung der Steinwand. Wieder schritt sie den engen Gang entlang, bis sie den ersten schwachen Schein von Licht wahrnahm.
Sie war nun auf der Hut, sie musste die alte Frau finden bevor ihr Enkel sie beide fand.
"Wo sind wir hier?" Platzte es leise aus Keldan, sofort presste sie ihre Hand auf seinen Mund.
Wieso konnte keiner dieser Männer den Mund halten, wenn sie es sagte?
"Weißt du noch als ich Tage weg war, nachdem wir bei dem Mädchen mit dem Reh waren? Die Hexe hat mich hier her geschickt und wenn wir uns nicht beeilen vergehen hier die Tage noch schneller."
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Das Herz der Jägerin
FantasySie hat vor Jahren ihr Herz an eine grausame Königin verkauft. Ab dann war sie die Jägerin der Königin. Kein Befehl ist ihr zu grausam. Bis die Königen sie mit dem Prinzen in den Wald schickt. Die Jägerin soll ihr sein Herz bringen. Doch im Wald sch...