Sonnenuntergang - Nachts Im Museum FF

Kapitel 19

Luce POV

Das Geräusch der Gardinen, die zur Seite geschoben werden und die grelle Sonne ins Zimmer lässt, reißt mich aus meinem ohnehin schon viel zu unruhigen Schlaf. Müde und stöhnend drehe ich mich auf die andere Seite und ziehe eines meiner Kissen über meinem dröhnenden Kopf, der sicherlich dem Schlafmangel geschuldet ist. Ich hatte gestern nur zwei Drinks und die waren nichtmal stark, also kann es unmöglich daran liegen.
"Du wirst mir doch nicht krank oder ?", höre ich Cassys besorgten Stimme gedämpft durch mein Kissen. Ich lege mich zurück auf den Rücken, werfe mein Kissen neben mich und reibe mir über die Augen.
"Nein, ich bin einfach nur ausgelaugt.", erkläre ich ihr leicht genervt, mache aber weiterhin keinerlei Andeutung aufzustehen.
"Bei dem Schlafrythmus ist das kein Wunder. Vielleicht solltest du erstmal nicht mehr Nachts ins Museum. Montag gehen schließlich die ersten Kurse durch.", rät meine beste Freundin mir fürsorglich und auch wenn ich weiß, dass sie recht hat, fällt es mir schwer, diese Entscheidung zu tätigen. Das Londoner Museum erwacht noch nicht sehr lange zum Leben und auch wenn Tilly scheinbar alles im Griff hat, wäre ich gerne an ihrer Seite, würde sie unterstützen und auch Ahk könnte ich viel öfter sehen... früher war er so weit entfernt und ich konnte ihn nur selten sehen, aber jetzt sind es nur wenige Busstationen. Es wäre ein Leichtes jede Nacht bei ihnen zu sein, bis zum Sonnenaufgangmit ihm zu reden oder einfach nur die Sterne beobachten... Ich benehmen mich ja regelrecht wie ein Control freak.
"Du kannst immernoch abends anrufen, aber du solltest die Nächte echt in deinem Bett verbringen.",schlägt Cass mir vor, als wüsste sie genau, dass ich gerade mit mir selbst streite.
"Du hast ja recht.", gebe ich zu und setzte mich nun doch einmal auf. Ich ziehe meine Knie bis an meine Brust und fahre mit einer Hand durch mein wirres dunkles Haar, während mein Blick auf die Uhr fällt; 10:17 Uhr.

"Kannst du mir mal mein Handy geben ?", bitte ich Cassy, die gerade auf dem Boden sitzt und ihre Gitarre stimmt. Sie greift auf den Schreibtisch und ihm nächsten Moment fliegt mein Handy vor mir auf die Matratze.
Eine neue Nachricht erregt direkt meine Aufmerksamkeit...

Ich hol dich gegen 14:00 Uhr ab.
Lass dich überraschen ;)

Simon...das Date...irgendwie hatte mein müdes Ich das längst wieder verdrängt und tatsächlich üblrlege ich sogar kurz ihm abzusagen, doch wäre das ihm gegenüber nicht fair... Ich war gestern schon so abwesend und als ich zugesagt habe, schient er so extren glücklich zu sein.
"Hilftst du mir, mich für mein Date mit Simon fertig zu machen?"
Mit großen Augen blickt Cassy vom Boden zu mir auf wie ein kleines Kind zu Weihnachten. In Windeseile stellt sie ihre Gitarre neben meine und schneller als ich reagieren kann, zieht sie mich aus meinem warmen Bett.
"Du gehst jetzt erstmal duschen, dann mach ich dir eine Maske drauf und wir suchen das perfekte Outfit raus.", beschließt sie euphorisch und schiebt mich derweil ins Badezimmer. Mit Schwung schließt sie die Tür hinter mir und ich kann leise hören, wie sie scheinbar unser gesamtes Zimmer auf den Kopf stellt. Schmunzelnd ziehe ich mir meine Schlafsachen aus und lege sie sorgsam gefaltet auf die Kommode, bevor ich in die warme Dusche steige. Das heiße Wasser ist wie Medizin für meine verspannt Muskeln und wirkt entspannend auf meine müden Knochen.

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Punkt 14:00 Uhr stehe ich perfekt gestylt vor dem Spiegel in unserem Zimmer. Ich trage lediglich ein wenig braunen Liedschatten und Mascara, meine dunklen Haare sind halboffen und Cass reicht mir gerade meine rote Jeans Jacke, als es auch schon an der Tür klopft. Leise quitscht Cassy, springt von ihrem Bett auf und öffnet aufgeregt die Tür.
"Hey Simon.", begrüßt Sie mein Date ( verdammt klingt das ungewohnt ) mit einem frechen grinsen.
"Hey Cassidy, du siehst gut aus."
"Sag das deinem Date.", erwiedert sie kichernd und zieht mich zur Tür. Manchmal kann sie echt kindisch sein. "Nimm sie nicht zu ernst.", erkläre ich Simon und schiele streng zu meiner Mitbewohnerin.
"Nein sie hat recht. Du siehst bezaubernd aus Luce." Ich erwiedere sein Kompliment mit einem etwas schüchternen Lächeln, bevor er nach meiner Hand greift und mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange gibt.
"Bereit ?", fragt er mich höflich und bricht dabei für keinen Moment den Augenkontakt.
"Bin ich... bis später Cass.", verabschiede ich mich von der Blondine, die uns grinsend winkt, während wir den Flur nach draußen gehen. Meine Hand liegt noch immer in seiner und so laufen wir ebenfalls über den Campus. Es ist fast schon surreal, schließlich kenne ich ihn erst wenige Tage und doch fühle ich mich in seiner Nähe wohl und ich bin sicher, er würde meine Hand sofort loslassen, wenn es anders wäre.