"Gott, was war das eben, Cale-.."
Ich reiße die Augen auf und stoppe sofort in meinem Satz, denn derjenige der eingestiegen ist, ist definitiv nicht Caleb...
Ich schaue den Jungen neben mir entgeistert an und stelle fest, dass es der Typ von eben ist. Er schnallt sich schnell an und dreht den Schlüssel im Zündschloss um den Motor zu starten.
Caleb du Spast, wenn ich dich wieder sehe bist du ein toter Mann! Warum lässt der Vollidiot den Schlüssel dort stecken?!
Genau in dem Moment wo der Motor wieder aufheult schaue ich wieder zu den Jungen, der seine Kapuze nun nach hinten runterzieht. Meine Augen weiten sich ein klein wenig als ich sein Seitenprofil kurz sehe, aber leider nicht lange, denn nun traf ich auf Eisblaue Augen, die mich intensiv mustern. Ok, diese Sicht gefällt mir sogar besser als die von der Seite. Es fühlt sich so an, als wäre die Zeit stehen geblieben und es gäbe nur diese wunderschönen blauen Augen die auf das Grün meiner treffen.
Ob hätte mich jemand aus dem Schlaf geweckt, wache ich aus der Starre auf und sehe wieder sein Seitenprofil, da er sich von mir abgewendet hat und nun auf Vollgas drückt. Sofort werde ich automatisch zurück in meinen Sitz gepresst.
Wir fahren an den Kiosk vorbei in die Ausfahrt, als mein Blick panisch aus dem Fenster zu Caleb schweift, der wie gebannt in einer Hand mit dem Kassenbong und in der anderen mit einem Eis am Stiel mit geöffnetem Mund dasteht und uns anstarrt. Oder eher gesagt, wie sein neues Auto davon fährt.
Augenblicklich empfinde ich Mitleid mit ihm und die Wut auf diesen unbekannten Jungen neben mir steigt nur noch höher.
"Sag mal spinnst du?! Was fällt dir ein einfach in ein fremdes Auto zu steigen und davon zu fahren?!"
Keine Antwort.
"Hallo? Kannst du mir mal antworten?!"
Wieder keine Antwort.
Frustriert werfe ich die Hände in die Höhe und rede mit mir selber.
"Gott segne mich bitte! Warum? Warum immer ich? Was hab ich getan, dass mir sowas passiert?!"
Wütend drehe ich meinen Kopf wieder in seine Richtung und funkele ihn mörderisch an. Ich fuchtele mit meiner Hand vor seinem Gesicht herum, damit er mir seine Aufmerksamkeit schenkt. Zu meinem Bedauern muss ich jedoch feststellen, dass es ihm einen Dreck schert und er uninteressiert in den Seitenspiegel schaut, gleich darauf in den Rückspiegel und dann wieder nach vorne.
Was ist falsch bei ihm?! Und warum behandelt er mich wie Luft, ob würde ich nicht existieren. Wobei Luft ja eigentlich existiert, sonst könnten wir ja nicht leben, Einstein. Ich rolle die Augen über meine eigenen Gedanken. Ich werde gerade von einem fremden Typen sozusagen entführt und ich denke über so einen Müll nach.
Naja Müll ist es ja eigentlich nicht. Luft ist wichtig zum Überleben, weshalb wir-
OK STOPP!
Sehr unrelevantes Thema gerade. Ich sollte mir jetzt viel lieber Gedanken drüber machen, wie ich diesen Typen neben mir entkomme.
"Kannst du bitte aufhören mich zu ignorieren und mir vielleicht erklären was das hier soll?!"
Er guckt einfach weiterhin konzentriert auf die Straße und schaut ab und zu in den Rückspiegel. Ich seufze frustriert und sinke in meinem Sitz noch weiter runter wenn das noch geht. Ich setze mich ein klein wenig seitlich in den Sitz und lehne mich mit verschränkten Armen an die Beifahrertür bisschen, sodass ich unauffällig einen Blick auf meinen Entführer werfen kann.
Ganz konzentriert nehme ich den Fremden unter die Lupe und fange von seinen Haaren an. Er hat braune Haare, nicht dunkel aber auch nicht wirklich hell. Sie sind an den Seiten kürzer rasiert und auf dem Kopf liegen die Haare länger, ein wenig wellig und zerzaust, ob wäre er gerade erst aufgewacht. Normalerweise mag ich mehr gestylte Haare, aber bei ihm sehen die ungemachten Haare einfach nur göttlich aus. Mein Blick wandert weiter runter zu seinem Seitenprofil und stelle fest, dass er ein sehr markantes und reines Gesicht hat. Seine Lippen sind schön voll und wirken sehr weich und einladend.
Dafür könnte ich mich mal wieder klatschen. Der Typ ist ein Krimineller und dazu beachtet er mich nicht mal. Ich schweife wieder den Blick zu ihm und betrachte ihn...
"Ich hasse es, wenn man mich anstarrt."
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ESCAPE | ✔
Teen Fiction"Weißt du, ich bereue einiges im Leben. Aber da ist eine Sache, die ich ganz und gar nicht bereue..." Er schaut mir so intensiv in die Augen, sodass mich augenblicklich ein Schauer durchläuft. Ich versinke nur noch mehr in das kalte Blau seiner Auge...