Immer noch leicht irritiert ging ich in die Eisdiele hinein und fragte mich innerlich, was er wohl vor hatte. Wo wollte er denn so plötzlich hin und ließ mich hier so plötzlich alleine? Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit und ich betete innerlich, dass er schnell wieder zurück kam.
Zögerlich verdrängte ich zuerst meine Gedanken und ging mit langsamen Schritten auf die Eisdiele gegenüber zu. Der Laden sah sehr einladend aus und schien sehr gemütlich eingerichtet zu sein. Draußen waren die ganzen Sitzplätze schon besetzt von Familien, Freundesgruppen und Paaren, die sich alle fröhlich und lachend unterhielten, was meine Stimmung noch mehr aufhellte.
Gerade als ich auf die Glastür der Eisdiele zusteuern wollte, fiel mir der Geldschein aus der Hand und wurde durch den leichten Wind auf den Bürgerstein geweht. Leicht genervt wegen meiner Tollpatschigkeit drehte ich mich um und ging wieder ein paar Schritte zurück um den Schein wieder aufzuheben. Doch etwas zog meine Aufmerksamkeit aus dem Augenwinkel, als ich mich hinunterbeugte. Verwirrt schaute ich auf in diese Richtung und erblickte eine männliche Person, die abrupt den Kopf wegdrehte und seinen Weg fortführte. Er trug eine Cap und verschwand in eine der Gassen, sodass ich ihn nicht mehr sehen konnte.
"Alles in Ordnung Miss?"
Augenblicklich erwachte ich wieder aus meiner Starre und schaute irritiert zu der tiefen Stimme auf. Ein älterer Herr schaute mich besorgt von oben an und hielt mir die Hand hin, die ich verwundert musterte. Doch schließlich ergriff ich seine Hand ließ mir aufhelfen, ehe ich ihn leicht peinlich berührt anlächelte.
"Ähh ja, alles in Ordnung. Vielen Dank."
Noch einen Moment lang betrachtete mich der Mann skeptisch, ehe er er zögernd nickte und lächelte.
"Alles klar. Dann einen schönen Tag noch."
"Danke, gleichfalls." ich lächelte ihn nochmals an, was er ebenso freundlich erwiderte, ehe er seinen Weg fortsetzte, den ich ihm verhindert hatte.
Ich drehte mich wieder um und ging mit dem Geld in die Eisdiele, jedoch immer noch mit den Gedanken bei dieser Person. Irgendwie sagte mir mein Bauchgefühl, dass er mich beobachtet hatte. Sofort durchfuhr mich ein leichter Schauer bei dem Gedanke, doch ich drückte sie wieder weg.
Wir waren hier in Miami. Wir sind doch wohl sicher hier oder nicht? Immerhin-
"Hallo Liebes, weißt du schon welche Eis Sorte du möchtest?" eine Frau im mittleren Alter mit einer pinken Cap auf dem Kopf, worauf ein Eis in der Waffel in groß herausprangte, unterbrach meine Gedanken und lächelte mich strahlend an, während sie auf meine Antwort wartete. Ich schaute vor mir die ganzen bunten Eis Sorten an und fand auch direkt die Sorte, die Kyle haben wollte.
"Hallo. Ja, ich hätte gerne eine Kugel Cookie Dough in einem Becher und....." ich schaute suchend nach einer Sorte, während die Verkäuferin bereits die Kugel für Kyle vorbereitete. ".....und dann noch eine weitere Kugel Zitrone. Auch in einem Becher, bitte."
Sie nickte lächelnd und stellte die beiden Kugeln Eis in ein Behälter vor mir, während ich ihr das passende Geld auf die Theke legte. Freundlich verabschiedete ich mich von der Frau und verließ mit zwei Bechern Eis in der Hand die Eisdiele.
Nun war ich etwas verloren wo ich nun hin sollte.
Sollte ich hier weiterhin vor der Eisdiele auf Kyle warten?
Ich schaute mich um her und erblickte auf einmal eine schöne Stelle ein paar Meter neben der Eisdiele, welche eine komplette Aussicht auf den Strand hatte. Lächelnd beschloss ich auf diese Stelle hin zu gehen und dort auf Kyle zu warten. Immerhin war das gar nicht weit weg und er würde mich direkt erblicken, wenn er einige Meter weiter neben der Eisdiele schauen würde.
DU LIEST GERADE
ESCAPE | ✔
Teen Fiction"Weißt du, ich bereue einiges im Leben. Aber da ist eine Sache, die ich ganz und gar nicht bereue..." Er schaut mir so intensiv in die Augen, sodass mich augenblicklich ein Schauer durchläuft. Ich versinke nur noch mehr in das kalte Blau seiner Auge...