Kapitel 2

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Banner machte sich schon an die Arbeit, um den Tesserakt zu finden, während Captain Rogers sich mit Agent Coulson unterhielt. Ich saß immer noch schweigend an meinem Platz und schaute Coulson beim Fangirlen über dem Captain zu. Seufzend blickte ich auf meine Fingernägel, die wie jeden Tag perfekt geschnitten waren. Auf einmal kam mir ein Bild vor Augen. Ich sah Coulson bei sich zu Hause, wie er ganz liebevoll seine Captain America-Sammelkarten sortierte und Ain't no mountain high enough von Marvin Gaye sang. Kichernd wandte ich meinen Blick von dem Agenten und seinem Lieblingscaptain ab, um nicht gleich noch lachend vom Stuhl zu fallen.

Gleichzeitig hörte ich, wie ein Offizier rief: „Wir haben einen Treffer! 67%Übereinstimmung! Moment, Kreuzabgleich, 79%!" Damit unterbrach der Typ nicht nur meinen Lachflash, sondern auch Agent Coulson's und Captain Rogers' Unterhaltung. Wie ich aber in Rogers' Gesicht ablesen konnte, war er darüber nicht ganz unglücklich. Coulson verließ seine Position und lief zu dem Offizier. „Position?" Der Offizier antwortete sofort wie aus der Pistole geschossen: „Stuttgart, Deutschland. Königsstraße 28. Er versteckt sich nicht gerade!" „Captain, Ferrington. Ihr Einsatz!", rief Fury uns zu und sofort stürmten wir zusammen mit weiteren Agenten, die uns den Weg zu unserer Ausrüstung zeigen sollten.

So sehr ich auch versuchte das Bild loszuwerden, es brannte sich einfach in mein Gehirn ein. Und so lief ich immer noch kichernd hinter einem Agenten her, während der Captain mich komisch ansah. "Was ist so lustig?", wollte er wissen. "Nichts", brach ich zwischen Gekicher heraus und ignorierte die weiteren Versuche Rogers' aus mir irgendwas noch heraus zu bekommen. Ich schätze, er hatte ein Gefühl dafür, wenn jemand über etwas, was mit ihm zu tun hatte, lachte.

Wir zogen unsere Anzüge an und trafen uns auch schon 5 Minuten später am Jet. Dann flogen wir sammt Natascha, die sich ebenfalls ihre Arbeitskleidung angezogen hatte, und einem Piloten nach Stuttgart. Im Jet besprachen wir dann alles weitere. Cap sollte als erstes runter und die Lage einschätzen. Erst danach durfte ich herunter, hatte er beschlossen. Als könnte ich mich nicht verteidigen, schoss es mir durch den Kopf.

Loki hielt gerade eine Predigt über Freiheit vor einer knieenden Menschenmenge, als wir ankamen. Nachdem Loki sagte, dass wir am Ende alle niederknien würden, stand ein älterer Herr auf, der ziemlich mutig zu sein schien. „Nicht vor Menschen wie dich!", widersprach der alte Knabe. „Es gibt keine Menschen wie mich!", behauptete Loki, doch schon wieder entgenete der Mann: „Es gibt immer wieder Menschen wie dich!" War das eine Anspielung auf Hitler?

Loki richtete seinen magischen Speer auf den Mann. „Seht euch diesen Mann an!", begann er. „Er soll euch als Exempel dienen!" Der Gesichtsausdruck des Mannes wechselte schlagartig von Entschlossen zu Geschockt. Ebenfalls geschockt sah ich Rogers in die blauen Augen. „Jetzt tun Sie doch was!", giftete ich ihn an. Dieser hörte sich das nicht länger an und nahm sein Schild. Unter uns begann der Speer zu leuchten und er feuerte einen Strahl ab, doch bevor es den unschuldigen Mann traf, war Cap schon dazwischen gesprungen und reflektierte den Strahl mit seinem Schild. Der Strahl flog zurück und traf Loki, der deswegen auch sofort auf den Boden fiel.

Jedoch richtete er sich sofort wieder auf, während Rogers sprach: „Weist du, ich hatte hier schon mal Unstimmigkeiten mit einem Kerl, der meinte sich über allem stellen und herrschen zu müssen!" Hitler oder Red Skull?, schoss es mir durch den Kopf, als ich mich aufrichtete und sprungbereit machte. „Der Soldat!" Loki klang wenig Überrascht. „Der Mann aus einer anderen Zeit!", fuhr er fort. „Ich bin nicht der, der unzeitgemäß ist!", konterte der Captain.

Der Jet fuhr eine Waffe aus und Nat sprach von Co-Pilotensitz aus in ein Mikrophon: „Loki, wirf die Waffe weg und ergib dich!" Das hatte der Gott aber anscheinend nicht vor, denn er schoss einen Strahl auf den Jet, wessen wir aber zum Glück gut ausweichen konnten. Wütend starrte ich auf ihn herab. „Ach scheiß auf den Plan!", murmelte ich. „Liv, was hast du vor?" Doch bevor Nat zu Ende reden konnte, war ich schon aus dem Jet gesprungen und schwebte nun hinter dem Captain. Dieser hatte nach dem Strahl nämlich sein Schild nach Loki geworfen und gab ihm auch schon einen Kinnhaken. Loki's Gesicht strahlte pure Wut aus, als er den Captain mit seinem Speer angriff. Cap konnte sich gerade noch so mit seinem Schild retten, doch den nächsten Hieb konnte er nicht mehr aufhalten. Der Speer rammte sich kurz in Cap's Bauch und er flog einige Meter zurück und blieb liegen. Die Zivilisten um uns herumhatten sich da schon schnell schreiend verdrückt. Gut für sie, aber nun war ich am Zug.

Ich stürzte mich von oben auf Loki. Jenem trat ich gegen den Kopf, sodass wir auf dem Boden landeten. Loki auf seinem Gesicht und ich auf dem Füßen. Schnell stand er wieder auf und schlug seinen Speer nach mir. Diesem konnte ich gerade noch so ausweichen, in dem ich mich wegrollte. Loki holte zum nächsten Schlag aus, doch ich hatte ihn schon durchschaut und rollte mich zur anderen Seite. Captain America war dann auch mal wieder aufgestanden und warf sein Schild nach Loki. Dieser blockte das Schild aber mühelos ab, sodass das Schild von uns weg geschleudert wurde. Da es zu weit weg war, war es für keinen von uns möglich, es mal eben zu holen. Das sah auch Rogers so, denn er ging zu den Fäusten über und wollte Loki den Speer aus der Hand schlagen. Leider sah Loki das kommen und wich aus. Dann beförderte er den Captain einmal hinter sich auf den Boden, wo Cap unsanft auf den Knieen landete.

The Halfblood: the AvengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt