Kapitel 10

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"Ich brauch noch ne Minute!", erwiderte der Angesprochene.

Gleichzeitig bemerkte ich, dass ich schon wieder angeschossen wurde.

"Den Hebel, los jetzt!", wiederholte sich Stark.

Ich seufzte und drückte schnell den Hebel runter. Dann half ich Cap hoch.

Stark flog zu uns und erledigte den Schützen für uns, indem er in ihn herein flog. Außer Atem sah ich die zwei Helden an. Auch sie atmeten schwer.

"Agent Coulson ist tot!", hörte ich plötzlich in meinem Ohr.

Geschockt sprang ich auf. Nein, das konnte nicht wahr sein!

"Ein Rettungsteam ist auf dem Weg zu Ihnen", erklang eine andere Stimme.

"Sie sind schon hier!" Kurze Stille. "Sie haben bestätigt!"

Wie betäubt sah ich an die Wand. Meine Laune sank gewaltig. Was für eine Katastrophe!

Nach diesem Kampf ging ich zurück auf Station und verarzte die Opfer.

Meine Jacke hatte ich abgelegt und dafür einen Arztkittel drüber gezogen.

Loki war verschwunden, genauso wie sein Speer, den ich immer noch seltsam fand.

Er hatte unmengen an Leichen und Verwundeten zurückgelassen, darunter auch Agent Coulson. Für ihn kam die Hilfe leider zu spät, ich kam zu spät.

Zur falschen Zeit am falschen Ort, und dabei hatte ich geschworen, den Verwundeten zu helfen.

Für uns alle war es kein Sieg. Banner und Thor waren weg, Natascha war bei Clint, der gerade aus seiner Gehirnwäsche aufwachte, und Rogers und Stark waren mit Fury auf der Brücke.

Alle waren niedergeschlagen und das mit gutem Recht.

Ich verband gerade einen gebrochenen Arm, als eine Arzthelferin nach mir rief. Ich wickelte noch schnell zu Ende ein und lief zur besagten Arzhelferin.

"Was kann ich für Sie tun?", fragte ich ein wenig nervös.

Warum zum Hades war ich nervös?

"Captain Rogers wünscht Sie zu sprechen."

Ich nickte und sie zeigte mir den Raum, wo er sich bereits wieder seinen Anzug anzog.

"Was gibt's?", fragte ich ohne anzuklopfen.

"Wir müssen Loki aufhalten. Ziehen Sie sich um!", befahl er.

"Ich kann hier nicht weg", widersprach ich gelassen.

"Und warum nicht?", erst jetzt drehte sind Cap um.

"Weil ich hier einen Job habe", zischte ich und deutete auf meinen Arztkittel.

Ich war nach diesem Tag wirklich nicht in guter Stimmung.

"Sie sind doch von Fury frei gestellt worden."

"Na und? Diese Leute müssen trotzdem versorgt werden", argumentierte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Sie müssen trotzdem nicht hier sein. Wir haben eine Spur zu Loki. Wenn sie noch mitmachen wollen, treffen wir uns in 10 Minuten am Jet."

Ertappt sah ich zur Boden, während der Captain an mir vorbei ging.

Schnaubend sah ich ihm hinterher, tat aber das, was er mir sagte.

Ich war Ärztin. Wenn ich irgendwo helfen konnte, tat ich das auch.

Und ich wollte Agent Coulson rächen.

Ich zog den Kittel wieder aus und hing in an eine Gadrobe.

"Was tun Sie da, Miss?", fragte eine Arzthelferin unsicher.

"Ich helfe Menschen", gab ich zurück und sie zog ab.

Dann holte ich mir meine rote Jacke und schlurfte mit ihr in die Waffenkammer.

Nachdem ich mir alles mögliche umgeschnallt hatte, sprich Handgranaten, Pistolen, Köcher, Pfeil und Bogen, flitzte ich weiter zum Jet und wartete. 

Wie in einer Modenshow sah ich plötzlich, wie Rogers, Nat und Clint auf mich zu gingen.

"Wow, mit diesem Gang könntet ihr glatt bei American's next Topmodel mitmachen!", bemerkte ich grinsend und umarmte Clint.

Etwas überrascht erwiderte er die Umarmung.

"Auch mal wieder von Loki's Untoten auferstanden?", murmelte ich.

"Könnte man so sagen", schmunzelte Clint.

Zusammen gingen wir in den Jet herein, den ich so nett reserviert hatte.

"Äh, Sie haben hier keine Zutrittserlaubnis!", stammelte ein Agent, der noch in dem Jet irgendwas arbeitete.

"Kleiner, lass einfach gut sein", meinte ich und schmiss den Agenten damit aus dem Jet.

Clint setzte sich auf den Pilotensitz, Natascha auf dem Co-Pilotensitz und Rogers und ich standen hinter ihnen im Laderaum.

Stark wollte vor fliegen, also flog er in seinem Anzug. Dann starteten wir. 

"Okay, das dauert zu lang. Clint, mach mal bitte die Luke auf", verlangte ich, als mir langweilig wurde.

Er machte es und ich ging auf den Abgrund zu.

"Was haben Sie vor?", fragte der Captain.

"Ich mache das, was ich am besten kann", grinste ich und ließ mich kopfüber und rückwärts fallen.

Erschrocken lief er zur Luke. Ich jedoch fiel noch eine Weile, bevor ich all meine Kraft nahm und in Schallgeschwindigkeit davon flog.

In wenigen Minuten war ich in Manhatten und sah die ersten Chitauri aus einem Portal fliegen.

"Wie kann ich helfen, Stark?", rief ich den Milliardär, der neben mir flog, zu.

"Helf den Zivilisten, dass sie nicht verletzt werden", befahl er.

Ich nickte und flog zurück auf den Boden. Dort erschoss ich so viele Chitauri, wie es nur ging mit Pfeilen, Kugeln und Granaten. Auf einer Seite war es toll, sich mal wieder so richtig auszupowern und auf der anderen Seite waren diese Viecher echt beängstigend!

Die Zivilisten um mich herum waren keine große Hilfe. Andauernd schrien, sie, wenn auch nur eines dieser Chitauri-Dingern neben ihnen tot auf dem Boden lag.

Menschen waren komisch.

Leider konnte ich nicht ganz so gut alle beschützen, deswegen gab es schon nach 10 Minuten die ersten Todesopfer.

Nach diesem Kampf kann sich Hades ja echt über die neue Gesellschaft freuen!

Die Chitauri beschossen aber auch alles, Autos, Bäume, Gebäude und manchmal trafen sie auch Menschen. Wenn nicht, erledigten die Autos, Bäume und Gebäude den Job für sie.

Diese Teile waren wahrlich zum kotzen! Während ich also kämpfe was das Zeug hielt, stand Loki auf Iron Man's Podest und schaute sich das alles von oben an. Oh beim Hades, ich hasste ihn wie die Pest! 

Dann fiel mir plötzlich ein:

Wo war mein Schwert?

The Halfblood: the AvengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt