Ein Weg in eine neue Welt

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Ich fuhr wie immer mit dem Bus von der Schule nach Hause. Es regnete in Strömen, manchmal hörte man auch einen Donner. Ich fand diesen Anblick einfach wunderschön. Alle finden das unnormal, dass ich Regen, Gewitter und Kälte mag, aber ich bin halt so. Man soll mich so akzeptieren.

Ich war versunken in meinen Gedanken, als ich auf einmal bemerkte , dass mich ein Junge anstarrte, eigentlich nichts besonderes ich werde sehr oft wegen meines Aussehens angestarrt. Ich trug wie fast immer meine schwarze Lederjacke, ein Bandshirt, Jeans und Nietenboots. Ich hatte auch gefärbte Haare, in diesem Moment waren sie Dunkelrot. Dieses Aussehen erschreckt einige und dann werde ich oft als "Freak","Emo" , "Groofty" oder "Beschwörer Satans" beleidigt. Manchmal sogar als "soizidgefährdet", NUR WEIL ICH SO EINEN STYLE HABE?!?! Eigentlich habe ich mich schon dran gewöhnt, aber trotzdem, es ist unfair nur nach dem Äußeren zu urteilen, denn ich bin eigentlich ein sehr fröhlicher Mensch. im Inneren bin ich genau so wie all die Anderen, vielleicht sogar ein bisschen verrückter. Egal zurück zu dem Jungen, er sah mich mit leichter Bewunderung an. Ich lächelte belustigt und drehte mich zurück zum Fenster. Ich mein, wieso sollte man mich bewundern? Ich mache nichts großartiges, ich bin bloß ich selbst und trage und mache was ich will. Sowas ist nicht zu bewundern. Man sollte aber die bemitleiden, die so wenig Selbstbewustsein haben, dass sie nur das anziehen, was andere von ihnen wollen und nicht das was man selbst möchte, wie der Junge im Bus.

Als dann meine Haltestelle angesagt wurde , stieg ich aus und ging zu meinem Haus. Ich kramte in meinem Jeansrucksack nach dem Hausschlüssel und holte sie mit dem lauten Klimpern, wegen den vielen Anhängern, raus. Ich ging rein und schrie erstmal:,,Hallllooo, ist jeemaand daa?". ,,Jaa, hier in der Küche!",antwortete die allzubekannte Stimme meiner Mutter. Ich ging in die Küche und sie fragte mich wie jedes Mal nach der Schule:,,Naa, wie war die Schule?", und ich antworte:,,Wie immer langweilig".,,Na dann hab ich eine super Nachricht für dich", verkündete sie fröhlich. ,,Was für eine gute Nachricht?",fragte ich erstaunt.Erst gab es Stille, weil meine Mutter es anscheinend spannend machen will."Du hast ein Stipendium für das Internat in Volterra. Du wirst nach Italien fliegen und auf ein Internat gehen",kreischte meine Mutter schon fast, aber sie blieb nicht lange die einzige, sofort fing ich an so laut ich konnte rum zu kreischen, rum zu springen und meine Mutter zu umarmen. Ich explodierte vor Freude. Endlich. Ich wollte schon lange die Schule wechseln, aber es klappte nicht, weil die Schulen in meiner Nähe alle überfüllt waren.Ich hasste meine alte Schule, meine Lehrer und meine Mitschüler. Die Lehrer haben mich überhaupt nicht ernst genommen. Sie haben gesagt, es wäre eine Schande was aus mir geworden ist. Meine Mitschüler haben mich gehasst und fertig gemacht. Ich hatte mich einer Gruppe angeschlossen, die so war wie ich. Die anderen haben es die "Dunkle Ecke" genannt, weil wir uns alle in einer Ecke versammelt haben und Dunkel, weil wir alle ja einen so dunklen Style haben. Eigentlich war es toll, dass ich welche gefunden habe, die so waren wie ich, aber es war trotzdem nicht schön, dass ich nur in einer Ecke so sein dürfte, wie ich wirklich bin. Naja jetzt freue ich mich auf das Internat. Ein Neuanfang.

,,Und wann fängt's an?", fragte ich begeistert. ,,Schon morgen, um sechs Uhr früh". ,,WAS?!?!", kreischte ich geschockt, ,,aber das heißt, dass ich jetzt schon packen muss, aber ich hab keinen Koffer...zumindest keinen großen...ich brauche einen Koffer...ich kann doch den von Papa nehmen...aber meine Sachen passen doch nicht in einen einzelnen Koffer...ich brauche zwei Koffer...darf man zwei Koffer haben?..Warte...Stopp..Ich fliege nach Italien..ich fliege wirklich nach Italien...Ich kann's nicht fassen".

,,Warte, beruhige dich doch mal. Wegen den Koffern, man darf zwei Koffer haben und eine Tasche oder Rucksack, den man im Flugzeug bei sich hat. Den Koffer von Papa kannst du nehmen, den braucht er sowieso nicht und wenn doch, dann kann er sich ja einfach einen neuen kaufen.Wenn du wegen Italien noch weitere Fragen hast, hier das ist der Brief vom Internat, da steht alles drin", sagte meine Mutter und übergab mir den Brief. Ich nahm den Brief und sagte , während ich schon nach oben verschwand:,,Ich geh packen!"

Gegensätze sind füreinander bestimmtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt