Kapitel 2

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Seri-Chan wartete aus Höflichkeit, bis ich ihr erlaubte, einzutreten. Im Gegensatz zu manch anderer Person akzeptierte und respektierte sie mich so, wie ich nun mal war. Selbst meine Unfähigkeit, die Macht eines Königs einzusetzen, störte sie nicht.

Sie setzte sich neben mich und schaute mich mitfühlend an. "Möchtest du darüber reden?", fragte sie mich mit sanfter Stimme. Ich nickte leicht und lächelte schon wieder etwas. "Danke dir, Seri-Chan. Du weißt einfach immer, wann ich deine Unterstützung brauche", meinte ich etwas erleichtert.

Seri-Chan schmunzelte. "Nicht der Rede wert. Dafür sind Freunde doch da, oder nicht? Und außerdem müssen wir Frauen zusammenhalten, Männer sind auch nicht immer die besten", entgegenete sie und brachte mich wieder auf andere Gedanken. "Magst du vielleicht doch noch etwas essen? Die Jungs waren so lieb, dir etwas übrig zu lassen", meinte sie und schaute mich aufmunternd an.

Ich nickte leicht und stand auf. Und sie hatte ja auch recht. Zufrieden erhob sich meine Vorgesetzte ebenfalls und gemeinsam gingen wir zurück in die Mensa, wo ich mich erstmal so richtig vollstopfte. Jetzt wo es mir besser ging, bemerkte ich erst, wie hungrig ich war und langte begeistert, wenn nicht sogar ein kleines bisschen gierig, zu. Seri-Chan beobachtete mich dabei und schien es ziemlich lustig zu finden, aber ich war ihr keinesfalls böse oder so. Immerhin hatte sie mir geholfen.

Nachdem ich mich sattgegessen hatte, ging ich zusammen mit Seri-Chan zurück in Richtung Zimmer. Naja fast zumindest. Eigentlich wollte ich in die Bibliothek, die praktischerweise direkt neben meinem Zimmer war, aber vorher wollte ich Seri-Chan noch etwas begleiten. Vor ihrem Zimmer kamen wir schließlich zum stehen. Sie wünschte mir eine gute Nacht und wir trennten uns für den Rest des Tages.

Ich schlenderte gemütlich den Flur entlang, bis meine Ruhe von Fushimi gestört wurde. Na toll. Ausgerechnet dieser Vollidiot musste natürlich noch hier herumstreunen und mir auf die Nerven gehen. Ich beschleunigte mein Gehtempo in der Hoffnung, er würde mich in Ruhe lassen. Aber die Hoffnung hätte ich mir echt sparen können.

Als ich an ihm vorbei ging, dauerte es nur ein paar Sekunden, bis dieser dämliche und meiner Meinung nach auch ein bisschen auf Psycho tuende Vollidiot mich fest hielt. Gereizt entzog ich mich seinem Griff und funkelte ihn aggressiv an. "Wohin denn noch so spät, junge Dame?", wollte er mit einem misstrauischen Blick wissen. "Geht dich nichts an", gab ich kalt zurück und ließ ihn damit einfach stehen. Der lernte es wohl nie...

Ich schloss seufzend die Tür meines Zimmers hinter mir und warf mich aufs Bett. Auf Lesen hatte ich dank Fushimi keine Lust mehr. Wieso auch immer, aber er schien mich in letzter Zeit öfters zu beobachten. Ich fragte mich echt, was das Ganze sollte. Allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt noch keine Ahnung davon, dass Fushimi mich nicht ohne Grund beobachtete.

Dies machte sich auf unserem nächsten Einsatz bemerkbar, bei dem der Rote König selbst anwesend war. Verdammt. Eigentlich hatte ich gehofft, der würde sich mal frei nehmen, aber wie immer blieb mir mein nicht vorhandenes Glück treu, mit anderen Worten: Ich hatte mal wieder eine Riesen Pechsträhne. Und das auch noch hier im Gebäude unseres Hauptquartiers. Manchmal frage ich mich echt, wie man so unglaublich blöd und lebensmüde sein kann. Seufzend griff ich zu meinem Säbel, nachdem ich meine Position eingenommen hatte und wartete auf die Erlaubnis, die Feinde zu erledigen. Nur gab es dabei ein klitzekleines Problem...

Ich konnte meinen Blick mal wieder nicht von unseren Gegnern abwenden. Besonders von einer bestimmten Person nicht. Es tat mir regelrecht weh, begreifen zu müssen, dass ich wohl wirklich immer Single like a pringle bleiben würde, aber vermutlich war es besser so. Nachdem ich bemerkte, worüber ich mich gerade im Stillen aufgeregt hatte, wurde ich wieder leicht rot und schüttelte den Kopf, um diesen Unsinn aus meinen Gedanken zu verbannen.

☑[K] Zwischen Chaos, Ordnung & der Liebe✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt