Kapitel 45

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Nach der kurzen Diskussion zog Yumi mich nicht gerade zufrieden zum Auto und ich war einfach froh, endlich etwas Ruhe vor der Brillenschlange zu haben. Allerdings wusste ich auch, wie müde Yumi eigentlich war. Wenn nicht sogar ein wenig erkältet, man... Das sie ihr Wohlbefinden komplett ausblendete, war definitiv nicht gut und eigentlich sollte sie das lassen.

"Sag mal kannst du mir endlich mal erklären was das soll, Mikoto?", meckerte sie mich auch schon an, kaum war Munakata außer Hörweite. Meine Güte... "Du wirst es verstehen... Aber mal zu dir, wenn du krank bist, dann bleib gefälligst im Bett", entgegnete ich streng. Yumi schwieg. Also hatte ich recht, war ja klar.

"Kann ich nicht. Und du hörst ja auch nicht auf mich...", meinte sie dann, aber trotzdem sah ich ihr an und merkte es auch, dass sie meine Nähe zu suchen schien. Ein... durchaus angenehmes Gefühl.

"So... bitte mach wirklich keinen Unsinn und warte einfach", bat sie mich und wollte dann schon wieder gehen. "Yumi... Bleib nicht zulange. Du bist krank" Sie schüttelte den Kopf. "Keine Sorge... Bis später, Mikoto...", murmelte sie und schenkte mir nochmal einen warmen Blick, bevor sie wieder zu Munakata ging. Ich wünschte, sie würde sich nicht immer noch so quälen... Das wäre nicht nur für sie wesentlich angenehmer.

Seufzend lehnte ich mich an die Wand und sah mich etwas um. So wies aussah, haben die wohl neue Wagen bekommen. Soweit ich mich erinnerte, hatte Yumi auch erzählt, dass sie schon mal fahren durfte. Ich  verstand ihre Begeisterung zwar nicht, aber sie hatte bestimmt ihre Gründe. Hoffentlich setzt ihr die ganze Sache nicht noch mehr zu... Auf jeden Fall musste ich den Blauen König dazu bringen, dafür zu sorgen, dass sie im Bett bleiben würde. Und irgendwann musste ich dann wohl eingepennt sein...

Ich wurde von mehreren Stimmen geweckt und sah murrend zu Munakata, der wohl auch schon seit ein paar Minuten, schätze ich mal, aufgetaucht war... Allein bei seinem Blick könnte ich echt schon wieder ausrasten, aber das ging jetzt nicht, ich musste durchhalten.

Ich beruhigte mich allerdings auch gleich wieder, als ich bemerkte, dass Yumi neben mir saß und fast schlief. Um etwas nachzuhelfen, erwärmte ich mich etwas und tatsächlich, obwohl sie versuchte, sich zu beschweren und wachzubleiben, dauerte es keine zwei Minuten, bis die junge Frau auch schon eingeschlafen war. Wie hielt sie das bloß aus mit so wenig Schlaf?...

"Es ist wirklich beeindruckend... Wie du sie zum schlafen bringst, ohne etwas sagen zu müssen", mischte sich die Nervensäge mit Brille ein und allein für diesen Satz hätte er echt schon wieder einen Schlag in die Fresse verdient.

"Im Gegensatz zu dir merke ich wenigstens, dass sie den Schlaf braucht... Sorg dafür das sie in den nächsten Tagen im Bett bleibt", bekam er genervt zur Antwort. Wer blöde Sprüche machen kann, brauchte sich nicht wundern. "Wovon redest du, Suoh?... Ich hätte es ihr sowieso nicht verwehren können, mitzukommen. Ich denke mal, dass weißt du besser als ich", meinte er nur. Vollidiot...

"Sie ist krank, du Idiot...", brummte ich genervt und legte Yumi vorsichtig meine Jacke über die Schultern, wobei sie sich überraschenderweise, obwohl... eher weniger überraschend, mehr an mich kuschelte und tief und fest schlummerte.

"Suoh... Kannst du nicht noch etwas warten? Ich weiß, dass du vermutlich sowieso nicht auf mich hören wirst, aber warte noch etwas ab. Bis jetzt hat Kazuki-San erst zwei von vier Königen auf ihrer Seite und benötigt noch etwas Zeit...", fing er schließlich das Thema an, über das ich nicht reden wollte.

"Das geht nicht, Munakata. Und das weißt du. Ich habe meine Gründe, halt dich endlich mal daraus", entgegnete ich genervt. Konnte er es nicht einfach mal begreifen, oder warum musste sich dieser Trottel überall einmischen?... "Ich verlange nicht, dass ihr mehrere Wochen warten sollt. Yumi braucht noch etwas Zeit, um die letzten zwei Könige zu überzeugen. Einer von ihnen wird seine Majestät sein... der andere... wohl nach dem momentanen Anschein Nagare Hisui, der Grüne König", antwortete er unbeeindruckt. Na super. Den konnte ich auch nicht ausstehen. Genau wie dich, Munakata... Der Tag konnte echt nicht mehr schlimmer werden.

"Aha... und was willst du mir jetzt damit sagen?", gab ich genervt zurück und schaute zu Yumi runter, die immer noch friedlich schlief. Die arme musste sich echt überarbeitet haben... "Du solltest es einfach wissen... Aber es gibt noch etwas, worüber ich mit dir sprechen muss, roter König. Und ich vermute mal, du kannst dir bereits denken, worüber" Mit diesen Worten sah mein Erzfeind zu Yumi.

Ich antwortete ihm nicht, aber er wusste wohl, dass ich ihm aufmerksam zuhörte. Warum auch nicht, immerhin... machte ich mir wirklich Sorgen um Yumi. So wie jetzt konnte es nicht weitergehen, weder für mich, noch für sie. Für keinen von uns.

"Ich werde es klar und ohne Umschweife sagen... Ich glaube, dass es besser wäre, wenn du dich um sie kümmern würdest. Doch gerade deshalb ist mir deine Aktion schleierhaft, was willst du erreichen?" Dieser Idiot. Ich hab ihm doch schon längst klargemacht, dass er nichts herausbekommt. Weder von mir, noch von einem meiner Jungs. Das ging ihn nichts an.

Nach einer Weile Stille seufzte er. "Du willst also nicht reden... Aber das war nach wie vor mein Ernst, roter König. Kazuki-San ist, auch wenn ich das nur sehr ungern zugebe, bei dir besser aufgehoben", meinte er. Hat ja auch lange genug gedauert, bis du das endlich mal begreifst, Brillenschlange...

"Ich kann sie zu nichts zwingen, Munakata... Es ist ihre Entscheidung, ich werde mich da nicht einmischen. Im Gegensatz zu dir weiß ich nämlich, was man machen kann und was nicht", gab ich genervt zurück und lehnte mich nach hinten. Diese Situation war echt nicht die beste und meine Kraft zerrte weiterhin sehr an meiner Energie.

"Ich wollte es dir nur mitteilen... Aber erwarte nicht, dass du tun kannst was du willst. Du befindest dich in Gewahrsam", meinte er mahnend. "Nur zur Info... ich bin nicht blöd. Und jetzt halt endlich deine fresse und nerv nicht...", brummte ich genervt und schaute zu Yumi runter. Sie so friedlich schlafen zu sehen, war irgendwie beruhigend. Immerhin erholte sie sich zumindest etwas von den Strapazen. Aber trotzdem würde sie in den nächsten Tagen erstmal das Bett hüten müssen. Den Rest konnte ich mir auch nur noch denken, bevor meine Müdigkeit mich so langsam auch in den Schlaf schickte.

☑[K] Zwischen Chaos, Ordnung & der Liebe✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt