Kapitel 10

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*Sicht Mikoto*
Es überraschte mich wenig, dass die Kleine einige Minuten später schon wieder eingeschlafen war. Sie war einfach unvernünftig, obwohl sie immer noch krank war, arbeitete sie ständig und erlaubte sich keine Pausen. Kein Wunder, dass sie körperlich so angeschlagen war. Und auch die Tatsache, dass sie nicht über den Schock von damals hinweg kam, belastete das Mädchen. Und nicht nur sie... Munakata dachte wohl, es würde reichen, sie nicht rausgehen zu lassen, aber diesen Unsinn zu widerlegen musste ich nicht unbedingt, sie einfach hier zu behalten und zu versorgen, dürfte ausreichen. Wenn sie die Hilfe nur mal annehmen würde und nicht immer noch so verdammt stur wäre...

Jetzt erstmal sollte sie sich erstmal ausruhen, also legte ich sie vorsichtig hin und deckte sie ein bisschen zu, bevor ich sie alleine ließ und wieder nach unten ging. Kusanagi schaute kurz zu mir und verstand schon, Totsuka lag auf der einen Couch und schlief ebenfalls und Anna suchte mithilfe ihren Murmeln und Fähigkeiten auf einem Stadtplan nach dem farblosen König. Ich achtete aus Absicht darauf, dass Yumi davon nichts mitbekam. Munakata ging das hier nichts an und leider war sie so stur, dass sie unbedingt zu Scepter 4 zurück wollte.

Nachdenklich beobachtete ich unsere kleine Strain, aber leider war auch ihre jetzige Suche erfolglos. "Wieder nichts...", murmelte sie betreten. "Schon gut... Probier es nachher nochmal", meinte ich ruhig und schaute sie mit einem aufmunternden und warmen Blick an. Dann machte ich es mir auf dem anderen Sofa bequem und nahm die kleine Lolita auf den Schoß, wobei sie sich sofort mehr an mich ankuschelte und die Augen zumachte.

Kusanagi beobachtete sie mit einem Lächeln. "Da ist wohl noch jemand müde. Und du ruhst dich am besten auch ein bisschen aus, Mikoto", schlug er vor. Ich schaute genervt zu ihm und er lächelte mich entschuldigend an. "Und wer passt dann hier auf?...", meinte ich genervt. "Jetzt sei doch nicht so. Wir können uns abwechseln und ich denke mal, so schnell kommst du da nicht weg", meinte er schmunzelnd und deutete auf Anna, die überraschenderweise ebenfalls eingeschlafen war.

Ich seufzte leise. "Du änderst dich nie..." Mit diesen Worten erlaubte ich mir dann doch, ein bisschen Pause zu machen. Aber wirklich ruhig schlafen konnte ich nach wie vor nicht und ich musste auch aufpassen. Kusanagi war nicht dazu imstande, im Notfall einzugreifen, dass konnte leider wirklich nur Munakata. Vielleicht hätte ich das Thema mit der Weismann Deviation doch etwas ernster nehmen sollen...

*Sicht Yumi*
Ich wusste nicht, wie, aber irgendwie hatte Mikoto mich also wieder mal dazu gebracht, einzuschlafen. Na warte... Irgendwann zahle ich dir das zurück, roter König. Du wirst schon sehen! Mit diesem Gedanken wollte ich mich wieder beschweren, aber ich stellte schnell fest, dass ich doch lieber den Mund halten sollte. Es war ruhig. Sehr ruhig. Fast schon zu ruhig. Und doch spürte ich, dass die gesamte Atmosphäre in der Bar und auch hier oben angenehm war.

Ich stand auf, schlich mich auf den Flur bis zur Treppe und traute meinen Augen nicht. Kusanagi-San war am Gläser polieren - wie immer eigentlich - und Totsuka-San, Mikoto und Anna-Chan waren doch tatsächlich alle am Schlafen. Was war denn hier los? Verwirrt kam ich die Treppe runter und setzte mich auf einen der Barhocker, zu Kusanagi-San. "Sag mal, ist gerade Siesta angesagt, oder wie?", flüsterte ich dem Barkeeper zu.

Dieser schmunzelte und schüttelte den Kopf. "Man könnte es zwar so sagen, aber nein. Tatara schläft schon seit ein paar Stunden und Anna hat bis eben noch etwas gemacht. Naja und Mikoto musste ja erstmal dich ins Bett bringen", bemerkte er belustigt. Ich seufzte leise. "Das ist nicht witzig! So langsam geht er mir gehörig auf den Keks!", zischte ich beleidigt. "Aber es hat dir gut getan, Hm?", meinte er schmunzelnd.

Ich seufzte wieder. "Ein bisschen... Ähm... Kusanagi-San?", murmelte ich nach ein paar Minuten. Interessiert schaute er mich an, aber bevor ich meine Frage stellen konnte, meldete sich bereits mein Magen zu Wort und er lachte leise. "Natürlich, warte kurz", meinte er belustigt und machte mir ein paar Sandwiches fertig. Ich wurde rot, freute mich aber und nickte verstehend.

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