6

363 20 4
                                    

Tris

Ich wachte mit dem Geruch von Kaffee in der Nase auf und musste sofort lächeln. Gut gelaunt stand ich auf und ging in die Küche. Wie erwartet stand Wavvy dort und machte Frühstück. „Guten Morgen", strahlte ich ihn an. Kaum hatte er mich gesehen, fing auch er an zu grinsen und hielt mir mit den Worten: „Hier. Ich hoffe du magst Kaffee", eine Tasse hin. Ich entschied mich ein wenig zu scherzen und entgegnete: „Nein, ich mag keinen Kaffee", er wollte die Tasse wieder an sich nehmen, doch ich hielt ihn am Handgelenk fest und schaute ihm in die Augen, „Ich liebe Kaffee" Wir fingen an zu lachen und mussten aufpassen, nichts zu verschütteten. Erst danach bemerkte ich, dass ich sein Handgelenk noch immer festhielt. Ich löste mich sanft, nahm dann die Tasse und setzte mich auf meinen üblichen Platz am Tisch. „Magst du Spiegel- oder Rührei zum Frühstück?", fragte er mich, während er eine Schachtel Eier aus dem Kühlschrank nahm. „Ich mag Rührei lieber." Wavvy fing an schief zu grinsen, „Ich auch"

Nachdem ich ein perfektes Rührei, Bacon und zwei Toasts im Magen hatte ging ich in mein neues Zimmer und stand grübelnd vor dem Kleiderschrank. Ich schminkte mich eigentlich immer und klebte mir auch für den Alltag gerne so etwas wie meine drei kleinen Glitzersteine ins Gesicht, aber heute machte ich mir das erste Mal wirklich Gedanken darüber. Einerseits wollte ich Wavvy's Freunden einfach so begegnen, wie ich war - und das Make-up gehörte zu mir, aber andererseits wollte ich nicht, dass es komisch rüberkommt, wenn ich geschminkt bei ihnen auftauchte. Ich entschied mich für das Erste, zog eine enge, schwarze Hose und ein weißes Top an. Dann flocht ich mir einen kleinen Zopf an der rechten Seite und ließ den Rest meiner Haare gut gekämmt offen. Meine Haare waren so schrecklich! Es waren bestimmt die glattesten auf der Welt und egal was ich versuchte, sie fielen immer so wie sie getrocknet waren und hatten nie Locken oder auch nur einen Hauch Volumen. Einfach nur schlimm!

Da dachte ich an Simon. Seine Haare waren wunderschön und sahen so flauschig aus. Bei Gelegenheit musste ich sie mal anfassen. ,Stopp! Du darfst dich nicht verlieben, schon vergessen?', rief mich meine innere Stimme zurück in die Realität. Ich schüttelte den Kopf und widmete mich schließlich meinem Make-up. Smokey-eyes, schwarzer Kajal und Mascara zierten schon meine Augen, da entschied ich mich doch noch für die drei Steine und klebte sie mir in einem leichten Bogen meinen rechten Wangenknochen entlang. Ich trug meinen üblichen Schmuck: zwei Silberketten, die eine mit einem gläsernen, zartrosa Herzen und die andere mit einem kleinen Schlüssel als Anhänger, mein ebenfalls silbernes Armband, auf dem der Buchstabe ,T' stand und meine vielen Piercings. Die Ketten und das Armband trug ich schon seit mindestens 7 Jahren ununterbrochen, da sie einen besonderen symbolischen Wert für mich hatten, die Piercings trug ich, seit ich 18 war und sie mir stechen lassen durfte.

Kritisch sah ich in den Spiegel und war eigentlich sogar recht zufrieden. Ich nahm meinen Körper als einen Teil von mir selbst wahr.

Wavvyboi

Tris kam ins Wohnzimmer und gab mir die Klamotten, die ich ihr geliehen hatte. Sie sah einfach fantastisch aus. Ihre Augen waren geschminkt, aber es wirkte keines Falles unnatürlich, sondern passte einfach extrem gut zu ihr. Mir fielen die drei Glitzersteine auf ihrem Wangenknochen auf und ein weiteres Mal dachte ich mir, dass sie bestimmt Lu gefallen würden. Ich bemerkte, dass ich sie schon wieder angestarrt hatte und brachte die Kleider in mein Zimmer, wo ich sie aufs Bett warf. Zum Waschen war später noch genug Zeit.

„Wann besuchen wir deine Freunde?", fragte Tris als ich wieder ins Wohnzimmer kam. „Das ist egal. Sie wohnen nur ein paar Blogs weiter und wir laufen einfach los, wenn wir fertig sind." Ich sah mal wieder in ihre linke Schulter und endlich konnte ich erkennen, was die ganze Zeit meine Blicke zu sich lockte: Sie hatte ein Tattoo an dieser Stelle. Tris bemerkte, dass ich ihre Tätowierung betrachtete. „Magst du das Tattoo anschauen?" Ich nickte und sie kam auf mich zu. Als sie vor mir stand zog sie den Träger ihres Tops über ihre Schulter und das Tattoo lag bis auf den dünnen Träger ihres BHs frei.

Es stellte einen Violinschlüssel und eine Melodie, die größtenteils aus Achtelnoten bestand da. Die Notenlinien, die sich in etwa 10 Centimeter langzogen, waren in leichten Wellen geschwungen. Während ich langsam mit meinem Zeigefinger die Linien entlangstrich fing ich an die Melodie zu summen.

„Das hab ich mir stechen lassen als ich 18 geworden bin. Es ist die Melodie des ersten Songs, den ich je geschrieben habe. ,Sleeping alone'.", erklärte sie. Ich trat wieder einen Schritt von ihr weg und sie zog den Träger wieder hoch. „Singst du ihn mir später einmal vor?" – „Ich denke, du müsstest ihn kennen. Ich hab das Lied schon vorgestern Nacht gesungen, aber gern. Du musst mir aber auch eines deiner Lieder vorsingen", verlangte sie. „Okay", entgegnete ich und lächelte, „Lass uns das machen, wenn wir zurück sind. Wollen wir?" Tris nickte und wir zogen unsere Schuhe an. Ich hielt ihr die Tür auf und wir gingen Seite an Seite zu meinen Freunden.

Hey Leute

Sorry, dass die ganze Zeit nichts kam, aber Schule war stressig. Ich hab die nächste Woche Ferien und möchte mindestens 5 Chapter veröffentlichen also macht euch auf was gefasst. 

Love U

Sally♪

Warum ich?  | WavvyboiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt