Wavvy
Wir waren seit ein paar Minuten wieder Zuhause. Wir - es ist komisch jetzt dieses Wort zu verwenden, aber irgendwie gefiel es mir. Nicht, dass ich es Tris in der nächsten Zeit sagen würde - die Gründe waren klar - aber sie wusste ja nicht, was ich denke.
Jedenfalls wir saßen im Wohnzimmer und redeten über alles Mögliche. Auf einmal sagte sie: „Oh - wir wollten doch noch singen." - „Ja, hast recht." Zusammen gingen wir in mein Zimmer und setzten uns an den Schreibtisch. „Es gibt da ein Problem", fing ich an, „Ich habe keinen deiner Songs auf meinem Computer." - „Das ist kein Problem. Ich brauche nur ein Keyboard." Ja gut. So viel zum Thema musikalisches Talent. Ich machte das Keyboard neben mir an und sie stellte sich davor. „Willst du keinen Stuhl?" - „Ich stehe lieber, wenn ich singe", antwortete sie. „Ich sing jetzt einfach mal sleeping alone, den Song von meinem Tattoo, okay?", fragte sie mich und wirkte dabei leicht nervös. Verständlich, sie machte sich wahrscheinlich gerade sehr viel Druck. Tris hatte bestimmt Angst, dass ich ihre Stimme nicht schön genug fände und sie dann nicht bei CYBER-GEN mitmachen darf, aber das stimmte nicht. Erstens hatte ich sie schon singen hören und habe mich in ihre Stimme verliebt und Zweitens brächte ich es nicht übers Herz sie wieder in diesen Club zu setzen.
„Sing was auch immer du willst, aber willst du das lieber morgen machen?" Ich legte ihr eine Hand auf den Arm. Tris schüttelte den Kopf und legte ihre Finger auf die Tasten. Sie bewegte kurz mit geschlossenen Augen ihre Lippen und begann schließlich zu spielen. Nach ein paar Anfangsakkorden fing sie an zu singen. Ihr Gesang war noch schöner, als ich ihn in Erinnerung gehabt habe. Ihre Stimme war sehr kraftvoll, leicht rauchig und eher tief, aber Tris konnte auch ohne Probleme höhere Töne mit ihrer Bruststimme singen. Sie ging vollkommen in ihrer Musik auf und spielte mit der Melodie. Ich hörte auf die Lyrics und bemerkte, dass sie vom Text her sehr gut in die Gruppe und vor allem zu tj_babybrain passte. Der Song ging anscheinend um ihre Schulzeit und wie andere Menschen sie ignoriert hatten. Mit dem letztem Satz: „All I wanna know is why I'm sleeping alone" und ein paar schönen Akkorden beendete sie ihren Song und schaute mich erwartend aber auch leicht verlegen an.
Ich war komplett überfordert mit der Situation und wusste nicht, wie ich ihr erklären sollte, was dieser eine Song in mir ausgelöst hatte. Mal wieder übernahm mein Körper die Steuerung, er stand einfach auf und legte ihr eine Hand auf die Wange.
„Das war wunderschön", war alles was ich sagen konnte und ich fügte in Gedanken hinzu: Du bist wunderschön.
Beatris
Ich schmiegte mich an seine Hand, die auf meiner Wange lag und träumte vor mich hin. Er - Simon Vogt hatte meine Musik als wunderschön bezeichnet. Ein Höhegefühl durchströmte mich gemischt mit einem Kribbeln im Bauch, das ich sofort zu verdrängen versuchte. Erfolglos. „Wirklich?", fragte ich ihn, um das Schweigen zu brechen. Wavvy antwortete mit fester Stimme: „Ja, wirklich."
Ich konnte nicht anders als ihn zu umarmen und drückte meinen Kopf an seine Brust. „Danke", flüsterte ich urplötzlich. „Wofür?" - „Dafür, dass ich hier sein darf. Danke, Simon", sagte ich. „Danke das du da bist", erwiderte er mit Nachdruck.
Als wir uns nach einigen Augenblicken voneinander lösten, sprach ich erwartungsvoll: „Du bist dran." Wavvy nickte und ergriff die E-Gitarre neben ihm. „Ich singe jetzt Blister." Nach ein paar Akkorden begann er zu singen und seine Stimme legte sich wie eine Decke um mich. Sie war sehr hoch; rein und klang irgendwie zerbrechlich - das war das beste Wort, um sie zu beschreiben. Ich fand es erstaunlich, wie er als Mann so hohe Töne singen konnte. So hoch kam ich kaum - also so lange es schön klingen sollte. Ich schloss die Augen und alles was ich wahrnahm war er und seine engelsgleiche Stimme. Die Lyrics waren wie meine emotional und traurig, aber er sang über Liebeskummer und das versetzte mir einen Stich: Erstens war ich extrem wütend auf die Person, die ihm das Herz gebrochen hatte, Zweitens hatte Wavvy der Liebe bestimmt abgeschworen und ich hatte erst recht keine Chance bei ihm.
Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht bemerkt habe, wie Wavvy das Lied beendete und mich besorgt anschaute. „Alles gut?", fragte er mich und ich zwang mich zur Konzentration. „Ja alles gut ... Ich bin nur ... müde", war das Beste was mir einfiel, aber er glaubte mir und sagte: „Verständlich. Es ist jetzt ja auch schon spät. Lass uns schlafen gehen." Wir gingen ins Bad, putzten die Zähne und schminkten uns ab. Ich fand es überhaupt nicht komisch, dass er sich schminkte; es passte sehr gut zu ihm. Wavvy brachte mich wie die anderen Abende in mein Zimmer und wartete bis ich im Bett lag. „Gute Nacht", sagte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich hauchte auch ein ,Gute Nacht', konnte aber aus irgendeinem Grund nicht laut sprechen.
Als er gegangen war lag ich noch eine gefühlte Ewigkeit im Bett und dachte an alles, was heute passiert war. Mit dem letzten Gedanken an seinen Gute-Nacht-Kuss auf meine Stirn schlief ich dann doch ein.
Hi Leute
Die Sache mit den Shippingnamen gilt immernoch also schreibt eure Vorschläge oder Wünsche welcher es wird bitte in die Kommis.
Ich habe mich entschieden heute Nacht/Abend noch mindestens 2 weitere Kapitel zu veröffentlichen also macht euch auf was gefasst
Feedback erwünscht
Sally
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Warum ich? | Wavvyboi
FanfictionKennst du das? Jeden Tag das Gleiche. Man versucht aus der Masse zu stechen und frei zu sein, aber die Realität zieht einen eh immer wieder runter. Genau das erlebte Tris immer wieder. Sie lebt von Musik - ihrer größten Leidenschaft - was sie aber a...