Tris
Wir waren nach etwa 3 Minuten schon vor der Wohnungstür von Wavvy's Freunden und ich wurde leicht nervös. Ich zupfte an meiner Kleidung herum und verlagerte ständig das Gewicht von einem Fuß auf den nächsten. „Hey Tris. Alles ist gut", er legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter, „Hör auf an deinen Klamotten zu zupfen. Du siehst super aus." Ich lächelte ihn schief an und er fragte mich, ob ich bereit war. Ich atmete tief durch und klingelte.
Kaum ertönte die Glocke, da hörte ich ein Mädchen aufgeregt rufen: „T, Ardy kommt her! Sie sind da." Ich hörte schnelle Schritte in Richtung der Tür und diese wurde rasch aufgerissen. Vor mir stand nun ein grinsendes Mädchen. Sie war sehr klein – sogar kleiner als ich, hatte braune Haare und grüne Augen. „Ehm. Hallo ich bin Tris ...", fing ich an mich vorzustellen, aber ich fand mich in ihren Armen wieder. Sie umarmte mich wild und als ich mich von ihr löste standen zwei Männer hinter ihr im Flur. Der kleinere von beiden kam auf mich zu und umarmte mich flüchtig. So klein war er aber nicht, er war größer als ich, vielleicht so 1,80 also normal groß, aber im Vergleich zu Wavvy und dem anderen einfach kleiner. Seine Haare waren an den Seiten kurz und oben länger. Er hatte sie wohl weiß färben lassen aber die Farbe war ausgewachsen beziehungsweise ausgewaschen und ihr Ansatz war schwarz. „Ich bin Ardy", sagte er und klopfte mir auf die Schulter. Dann kam der andere auf mich zu. Er hatte sehr kurz geschorene, blaue Haare und Tattoos im Gesicht , sowie am Hals und den Armen. Seine Augen waren eisblau aber strahlten Wärme aus. „Mein Name ist Taddl" Auch er umarmte mich kurz.
Nachdem die Drei auch Wavvy begrüßt hatten gingen wir in ihr Wohnzimmer. Wir setzten uns auf die große Couch, Wavvy saß auf meiner rechten und Luna auf meiner linken Seite. „Die Steine gefallen mir", durchbrach Lu das Schweigen und deutete auf sie. Augenblicklich fing Wavvy an zu kichern und meine Wangen röteten sich. „Danke", antwortete ich verlegen, „ich mag sie auch gerne." – „Verständlich", meinte Taddl. Okay, so schlimm konnte das hier doch nicht werden.
„Oh sorry! Habt ihr Durst?", fragte Lu. Wavvy neben mir und ich nickten, „Jungs könnt ihr mal was holen gehen?" Taddl und Ardy standen auf und verließen das Zimmer. „Ich freue mich sooo sehr dich kennenzulernen, Tris! Endlich mal ein weiteres Mädchen! Das kann echt anstrengend sein", Wavvy hinter mir räusperte sich, „Nichts gegen dich Simi aber is halt so." – „Macht mir nix aus. Ich bin schon mit 11 lieber mit Jungs rumgehangen als mit anderen Mädchen", ich war überrascht wie selbstsicher ich klang. T und Ardy kamen mit Getränken zurück und als wir alle etwas hatten ging die Unterhaltung weiter. „Was machst du denn so für Musik, Tris?", das kam von Ardy. Er, T und Lu schauten mich erwartend an und verkrampfte leicht. Meine Anspannung wurde gelockert als Wavvy eine Hand auf meinen Rücken legte und mich ermutigend anlächelte. „Ähm also... Ich habe keine besondere Richtung. Musik ist so etwas wie Medizin für mich; wenn es mir schlecht geht schreibe ich einen Song und versuch auf diese Weise darauf klar zu kommen." Alle Vier machten zustimmende Geräusche und das half mir beruhigt weiter zu sprechen: „Ich hab nie ein Tagebuch geschrieben oder so. Das hat sich irgendwie nicht richtig angefühlt. Mit 12 packte ich meine Gefühle in Gedichte und dann bald in Songs. Deshalb sind meine Lieder aber immer eher traurig und emotional, aber sonst in Instrumenten und Melodie sehr unterschiedlich." – „Du singst und rappst nicht, right?", fragte mich Taddl. „Ich singe. Rappen hab ich auch schon versucht; auf Englisch geht's ganz gut, aber Deutsch ist schwierig."
„Wie machst du deine Lieder denn?", kam als nächste Frage von Ardy. „Normalerweise ist es so, dass mir etwas passiert oder mich gerade etwas beschäftigt und ich schreibe es in einen Text. Durch den Rhythmus der Wörter habe ich dann eine Melodie im Kopf, setz mich ans Klavier und notiere mich eine Begleitung dazu. Der Bass und die übrigen Instrumente ergeben sich dann mit der Zeit und ich kann es aufnehmen." – „Wie viele Songs hast du denn schon?", wollte T wissen. „Komplett fertig und aufgenommen sind bis jetzt fünf Songs, aber ich habe noch viel mehr Texte." Gott, wie viele Fragen denn noch? Ardy fing an mich zu fragen: „ Welche Instru..." – „Jungs hört doch mal auf sie zu löchern. Wir wollen jetzt doch nicht nur über die Arbeit reden", unterbrach Lu ihn. Ich warf ihr einen dankbaren Blick zu und sie lächelte mich freundschaftlich an. Die beiden Jungs entschuldigten sich und ich antwortete nur: „Nicht schlimm. Ich kann verstehen, wenn ihr viele Fragen an mich habt. Hätte ich auch." – „Instrumente spielt sie übrigens genug", grinste Wavvy in sich hinein und die Drei sahen ihn verständnislos an. „Fragt sie doch mal", kicherte er. Bevor sie den Mund aufmachen konnten, erklärte ich: „Nun ja ... aktiv spiele ich Klavier, Gitarre und Geige ..." – „Und wie viele Instrumente kannst du?", hackte T nach. „Ich habe zwei Jahre lang Alt Flöte und drei Jahre lang Klarinette gelernt. Oh, und ich kann ganz okay Schlagzeug spielen."
Stille, das Einzige was zu hören war, war Wavvy's glucksen. „Sieben", sagte Ardy schließlich mit überraschter Miene. „Was?", wollte Lu wissen. „Sieben Instrumente kannst du spielen." Ich schaute verlegen auf den Boden und sofort legte Luna einen Arm um mich. „Das ist kein Grund, um sich zu schämen. Tris, das ist klasse!" T und Ardy murmelten eine Zustimmung und Ardy fragte mich, woher ich dafür die Zeit hatte, als ich noch in der Schule war. „Schule war nicht so anstrengend für mich und Musik war immer mein einziges Hobby. Zum Abi hin hab ich halt ein paar Wochen ne Pause gemacht, aber sonst saß ich immer daheim vorm Klavier", erwiderte ich. „Man muss ja Prioritäten setzen", scherzte T. Ich machte ein ,Mhm' und Wavvy wechselte das Thema: „Wo ist Pipi eigentlich?" – „Oh, gute Frage ... schläft wahrscheinlich irgendwo", kam es von Luna. Ich warf Wavvy einen fragenden Blick zu, was er verstand. „Pi ist ein Hund – da ist sie ja", er wurde von einem kleinen, schwarzen Hund angesprungen, „Na Keine, hast du mich vermisst", sagte Wavvy während er Pipi liebevoll streichelte. Sie legte sich auf seinen Schoß, aber als sie mich sah, kuschelte sie sich ängstlich näher an ihn. „Sie ist schüchtern", erklärte T mir, „und außerdem ist unser Simi hier ihr Traumprinz" Naja, verständlich – dachte ich aber meine innere Stimme wies mich sofort wieder zurecht ,Nicht verlieben', sagte sie mir immer wieder.
Um mich abzulenken hielt ich der Hündin eine Hand hin und sie schnupperte vorsichtig. Ich begann sanft ihren Kopf zu kraulen und Lu meinte: „Das ging ja mal schnell. Normalerweise rennt sie immer weg, wenn jemand Fremdes kommt." – „Der Unterschied ist, dass sie jetzt bei mir ist und nicht wegwill", konterte Wavvy und Ardy musste kichern. Ich konnte nicht anders als über ihre Freundschaft zu staunen. Sie hatten eine beeindruckende Dynamik und wussten anscheinend genau, wie der andere tickte. Freunde ... das war schon immer ein eher schweres Thema für mich gewesen. In der Schule war ich nicht sehr beliebt und galt als Außenseiter, was mir ziemlich egal war – mir waren eine Zeit lang andere Menschen egal gewesen. Bei Lu, T und Ardy war es anders, ich fühlte mich wohl bei ihnen. Sie waren einfach real – etwas, das heut zu Tage zu wenig geschätzt wird.
Viel zu schnell verging die Zeit und nach gefühlten 10 Minuten mussten Wavvy und ich wieder gehen. Schade. Ich umarmte T und Ardy und wurde daraufhin regelrecht von Lu überfallen, so wild umarmte sie mich. „Ich bin so froh, dass du hier bist!", sagte sie, als wir und voneinander lösten. „Ich bin froh, hier sein zu dürfen" Während ich das sagte, sah ich Wavvy in die Augen. Er lächelte mich an und mein Bauch kribbelte. Nicht verlieben schoss es mir mal wieder durch den Kopf und alles was ich in Gedanken erwidern konnte war: Verliebt bin ich schon. – Du darfst es ihm nicht zeigen. Recht hatte meine innere Stimme schon und das wusste ich, aber Wavvy machte es mir echt nicht leicht.
Hi Leute
Ja ich lebe noch und es tut mir endlos leid, dass ich so lange nichts mehr geschrieben habe. Ich hab momentan einfach Stress mit mir selbst aber egal. Als Entschuldigung hier ein extra langes Kapitel.
Ich freue mich immer auf Feedback. Wir sehen uns in den Kommis.
Sally
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Warum ich? | Wavvyboi
FanfictionKennst du das? Jeden Tag das Gleiche. Man versucht aus der Masse zu stechen und frei zu sein, aber die Realität zieht einen eh immer wieder runter. Genau das erlebte Tris immer wieder. Sie lebt von Musik - ihrer größten Leidenschaft - was sie aber a...