Kapitel 35

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"Was ist?" fragte mein Vater. "Ich habe nur an Roman gedacht." meinte ich traurig. "Er ist meinetwegen total fertig. Ihr seid alle total fertig wegen mir." "Wir machen uns einfach echt große Sorgen um dich." erklärte mein Vater. "So kennen wir dich nunmal nicht und keiner weiß wirklich, wie er damit umgehen soll. Sowas konnte deine Mutter immer gut. Sie wusste immer was bei sowas zu tun war." senkte mein Vater den Kopf und es tropften wieder ein paar Tränen auf den Boden. "Ich weiß echt nicht, was ich machen soll. Diesen Schmerz kann ich dir nicht nehmen." "Naja auf jeden Fall solltest du mich nicht wieder so anschreien, wie vorhin.." meinte ich bedrückt. "Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe und mir ist das selbst echt unangenehm." erzählte ich. "Ich hätte dich nicht so anschreien sollen. Das tut mir auch leid. Aber ich weiß halt echt nicht, wie ich mit sowas umgehen soll." meinte er unsicher. "Papa, hör auf dein Herz, dann kannst du nur alles richtig machen. Du bist immer eine große Stütze für mich und ich kann immer auf dich zählen." erklärte ich ihm. "Aber es ist so schwer für mich. Ich komme selber kaum mit ihrem Tod zurecht. Und dann sehe ich wie kaputt dich das alles macht und das macht mich noch mehr fertig und durch meine Unsicherheit reagiere ich mit Wut, statt dich zu unterstützen." schluchzte mein Vater. "Papa bitte wein nicht." meinte ich und nahm ihn in den Arm. "Ich wusste ja gar nicht, wie es dir geht. Ich habe die ganze Zeit nur an mich gedacht und euch alle einfach ausgeblendet. Ich war einfach von meiner Wut geblendet, meine Wut auf Jason hat mich blind gemacht und kalt." sagte ich ein wenig geschockt. "Das tut mir leid." entschuldigte ich mich und senkte meinen Kopf. "Das muss dir nicht leid tun. Du musst einfach verdammt viel verarbeiten. Es ist normal, dass du so wütend bist, dass du sauer und verletzt bist." sagte er fürsorglich. "Nur bitte bau nicht mehr so einen Blödsinn. Ich mache mir solche Sorgen. Vor allen Dingen möchte ich meine Emilia wieder haben, ich will dein Glänzen in den Augen wieder sehen, ich will wieder, dass du mit mir redest, statt alle von dir weg zu stoßen. Ich will für dich da sein und dir helfen. Ich will das wir wieder ein Team sind." meinte er verzweifelt. "Und nicht nur ich möchte das. Glaub mir Roman leidet noch mehr als ich. Und jetzt geh zu ihm." sagte er und stand auf. "Aber ich weiß gar nicht, was ich zu ihm sagen soll.." meinte ich. "Ich komm mit dir. Und Emilia, hör auf dein Herz, dann weißt du genau, was du sagen möchtest." sprach er mir Mut zu. Ich umarmte ihn und flüsterte: "Danke Papa. Genau das ist, was ich brauche. So machst du alles richtig." "Und genau das ist die Emilia, die ich vermisse, die über ihre Gefühle redet." flüsterte er zurück. Ich löste mich aus der Umarmung und dann gingen wir die Treppe runter und Richtung Wohnzimmer. Ich hörte, wie Roman am schluchzen war. "Mama was ist nur los mit Emilia. Du hättest sie vorhin sehen sollen. Sie war so wütend. In ihren Augen lag nur noch Hass. Sie hätte immer weiter auf Jason eingeschlagen, wenn ich nicht gewesen wäre. Ich will meine Emilia zurück, ich vermisse ihr leuchten in den Augen." hörte ich ihn sagen. "Für einen kurzen Moment war es wieder da. Für einen kurzen Moment war sie wieder klar." 
Ich blieb stehen und drehte mich zu meinem Vater um. "Papa, ich hab Angst ihm gegenüber zu stehen." flüsterte ich. "Emilia, du schaffst das. Er macht sich genau so Sorgen, wie ich und auch mit mir konntest du reden." sprach mein Vater mir Mut zu. Ich atmete tief ein und ging ins Wohnzimmer. Anja und Roman wurden sofort still, standen auf und blickten zu mir. Mein Blick richtete sich sofort auf Roman. Seine Augen waren total rot vom ganzen Weinen. Und er war immer noch am weinen. Ich konnte nicht anders, ich ging sofort auf ihn zu und umarmte ihn. "Es tut mir leid." flüsterte ich. Er erwiderte meine Umarmung direkt und drückte mich noch mehr an sich. "Ich wollte nicht, dass du meinetwegen so leidest." Ich löste mich aus seiner Umarmung und schaute in seine verweinten, aber dennoch wunderschönen blauen Augen. Dann nahm ich seine Hand und ging mit ihm raus. Genau an die Stelle, wo wir uns das erste Mal geküsst haben. "Ich wollte dir nie so weh tun.." fing ich an. "Emilia, du tust mir nicht weh, ich mache mir einfach Sorgen und habe wahnsinnig Angst dich zu verlieren." sagte er leise und brüchig. "Ich habe Angst, dass du dir was antust, dass du mir vollkommen entgleitest. Du lässt mich gar nicht mehr an dich ran, redest nicht mehr mit mir. Ich will für dich da sein, aber du lässt mich nicht und ich sehe, wie sehr du leidest." fing er wieder an zu weinen. "Das ist am schlimmsten. Wie ich dich leiden sehe und einfach nichts tun kann." Er drehte sich weg und schluchzte extrem laut. "Roman, das wusste ich nicht. Ich habe nicht gesehen, wie sehr du leidest. Ich war so geblendet von meiner Wut. Sie hat mich einfach nichts mehr fühlen lassen." sagte ich und stellte mich wieder vor ihn, so dass ich ihn anschauen konnte. "Ich habe nicht mehr darüber nachgedacht, was ich euch allen antue. Ich war einfach so wütend. Ich wollte einfach alles vergessen. Ich wollte nichts mehr fühlen. Ich dachte, dass ich dann damit klar komme." fing ich an zu weinen. "Aber ich habe euch allen einfach nur weh getan. Ich habe die Menschen, die ich am meisten liebe einfach nur verletzt. Ich habe euch alle von mir weg gestoßen, dabei wolltet ihr mir nur helfen. Ich habe alles einfach viel schlimmer gemacht." weinte ich immer doller. "Ich weiß nicht, wie ich damit klar kommen soll. Ich weiß nicht, wie ich das verarbeiten soll Roman. Wie soll man den Tod der Mutter verarbeiten, an dem man auch noch selbst Schuld ist. Wie soll ich damit jemals klar kommen. Ich.. ich.. " Jetzt war ich so am Weinen, dass ich gar nicht mehr reden konnte. Roman nahm mich in den Arm. "Roman es tut so weh." schluchzte ich. "Ich weiß, dass es weh tut." sagte er und strich mir mit der Hand über meine Haare. Ich krallte meine Hände in seinen Pullover und weinte immer doller. 
Mittlerweile war ich in Romans Zimmer. Ich saß auf seinem Bett und starrte aus dem Fenster. Der Himmel war schön blau und die Sonne schien mir ins Gesicht. Das Vibrieren meines Handys riss mich aus den Gedanken. Eine Nachricht von Nick: 
"Hey, wie geht es dir? Jason hat wirklich die Nase gebrochen. Ich wusste gar nicht, was für eine Kraft du hast. Er ist auf jeden Fall für mich gestorben, sowas hätte ich ihm niemals zugetraut. Und was noch schlimmer ist, dass sein Vater wegen all dem im Knast sitzt. Er hat die ganze Schuld auf sich genommen." 

"Sein Vater?" nuschelte ich. "Ich dachte er wäre einfach ausgewandert.." sagte ich nachdenklich. 


So ihr Süßen. Hier ist das nächste Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch. Schreibt mir doch mal in die Kommentare, was ihr mit Jason anfangen würdet? Und meint ihr Emilia ist stark genug all das durchzustehen?

Eure Nadine


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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 31, 2019 ⏰

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