Kapitel 29

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“Was steht drin?“ fragte Roman und hob ihn auf. Er las ihn sich durch und schaute dann geschockt zu mir. “Aber das ist ja ein Drohbrief.“ sagte Roman beängstigt. “Ein Drohbrief an meine Mama.“ sagte ich geschockt und nahm den Brief erneut, um ihn noch mal zu lesen.

“Du hast nicht mehr lange Zeit. Entweder gibst du mir das Geld oder ich mache meine Drohung wahr. Und denk dran! Keine Polizei!!“

Ich las es laut vor. “Was für eine Drohung? Wo ist meine Mama hinein geraten?“ fragte ich. “Ich wusste gar nicht, dass sie bedroht wurde. Ich dachte, es war ein doofer Unfall, aber.. aber.. sie ist ermordet worden..“ fing ich an zu weinen. “Jemand hat mir meine Mama mit Absicht genommen.“ Mir flossen die Tränen nur so über die Wangen. “Wie herzlos kann man sein? Einem Kind die Mutter zu nehmen.“ weinte ich.
Roman nahm mich in den Arm. “Wir werden deinen Vater gleich zur Rede stellen. Er muss dir erzählen, was wirklich passiert ist.“ sagte Roman entschlossen. “Und bis er wieder hier ist, machen wir was schönes. Das lenkt dich ab, denn ich kann meine Emilia nicht mehr weinen sehen. Sie hat genug geweint die letzten Tage.“ meinte er fürsorglich, woraufhin ich kurz lächeln musste, da er 'meine Emilia' gesagt hat. “Das gefällt mir schon besser.“ lächelte er.
Er nahm meine Hand und ging mit mir in mein Zimmer. “Wir ziehen uns jetzt was an und dann gehen wir los.“ stellte er mich vor meinen Schrank. “Wohin?“ fragte ich. “Erst mal zu mir, denn Heiko und Vilu kommen auch mit.“ lächelte er. “Und danach?“ fragte ich. “Freizeitpark.“ grinste er. “Echt jetzt? Ich habe darauf keine Lust Roman.. Es fühlt sich falsch an, sich zu amüsieren..“ senkte ich den Kopf. “Aber du bleibst auch nicht hier und weinst den ganzen Tag.“ lächelte er. “Können wir nicht irgendwas zu zweit machen? In Ruhe?“ fragte ich. “Irgendwas bei dir?“ “Und was willst du bei mir machen?“ fragte er. “Ach ich weiß es doch auch nicht. Ich will gar nichts machen, sondern einfach mit meinem Papa reden..“ sagte ich traurig. “Ich weiß, aber er ist nicht hier.“ sagte Roman. “Komm wir gehen erst mal zu mir und dann können wir immer noch schauen.“ Ich nickte, kramte mir was aus dem Kleiderschrank und zog mich an und dann gingen wir zu den Lochmanns.
Bei ihnen war allerdings alles ruhig, was aber kein Wunder war, da es erst 8 Uhr morgens war.
Roman steuerte sofort in die Küche. “Jetzt sag nicht, du hast Hunger.“ grinste ich ihn an. “Kennst mich doch. Ich habe immer Hunger. Und du eigentlich auch.“ lachte er und deckte den Tisch. “Deckst du eben weiter, dann geh ich Brötchen holen.“ bat er mich und ich nickte. “Emilia.“ stand auf einmal ein verschlafener Heiko in der Tür. “Morgen.“ lächelte ich. “Was machst du hier? Und wo ist Roman?“ gähnte er. “Brötchen holen. Willst du mit essen?“ fragte ich. “Klar. Ich hole eben Vilu und dann helfen wir dir.“ lächelte er müde und kehrte wieder um, während ich für die beiden mit deckte.
“Guten Morgen.“ kam eine verschlafene Vilu in die Küche. “Guten Morgen.“ lächelte ich sie an. “Alles in Ordnung?“ fragte sie. Ich nickte nur. “Was ist los?“ fragte sie. “Frag sie später noch mal. Jetzt frühstücken wir erst mal.“ war Roman wieder da. “Warum?“ fragte sie ihn verwirrt. “Weil sie sonst anfängt zu weinen und ich will meine Prinzessin nicht mehr weinen sehen.“ erzählte er ihr besorgt. Vilu schaute nur bedrückt zu mir. “Ich erzähle dir im Laufe des Tages, was los ist.“ sagte ich. “Hm..ok..“ meinte sie. Und dann setzten wir uns hin und frühstückten gemütlich. Wobei meine Gedanken die ganze Zeit bei meinen Vater waren und bei der Drohung.

Was hat das zu bedeuten? Warum meine Mama?

“Die Fragen klären sich noch.“ flüsterte Roman mir zu. “Und jetzt versuch nicht dran zu denken.“
“Und wie soll ich das bitte machen?“ fragte ich ihn und merkte, wie mir die Tränen in die Augen schossen. “Sollen wir hoch gehen?“ fragte er besorgt und ich nickte. Als wir in seinem Zimmer waren legte ich mich in sein Bett und er kuschelte sich an mich. “Wieso darf ich nicht mit Vilu reden?“ fragte ich ihn. “Weil ich genau das eigentlich vermeiden wollte. Ich will dich nicht mehr weinen sehen..“ erzählte er. “Die Zeit in der wir getrennt waren, habe ich dich so oft in Tränen aufgelöst gesehen und es hat mir jedes mal das Herz zerbrochen. Ich will dich wieder glücklich sehen, auch wenn es nur für kurze Zeit ist.. denn wenn du die Wahrheit kennst, dann wird es dir bestimmt lang genug schlecht gehen..“ erklärte er. “Du bist so süß, aber versuch nicht zwanghaft mich abzulenken. Das brauche ich nicht und es hilft nicht.“ sagte ich leise. “Und was hilft dir?“ fragte er leise. “Eine Umarmung.“ lächelte ich ihn leicht an.
Und schon hatte er seine Arme um mich gelegt. “Meinst du dein Papa wird dir erzählen, was passiert ist?“ fragte Roman. “Keine Ahnung.. So wie er im Moment drauf ist wahrscheinlich nicht..“ antwortete ich.
Es herrschte einen Moment Stille. “Ich habe Angst vor der Wahrheit..“ meinte ich bedrückt. “Aber ich will sie auch unbedingt wissen.“ “Es wird sich alles aufklären. Versprochen.“ gab er mir einen Kuss auf den Kopf. “Hoffentlich..“ sagte ich. “Klar.“ lächelte er. Dann klopfte es an der Tür und Heiko kam ins Zimmer.
“Wir müssen noch das Video drehen, wo wir in einer Minute 50 Fragen beantworten.“ erzählte er. “Achja stimmt. Kommst du mit?“ wandte sich Roman an mich und ich nickte.
Ich wollte auf keinen Fall allein sein. Wir standen auf und gingen raus. Roman hatte sich ein Skateboard geschnappt und wir anderen liefen zu Fuß.
Die Jungs fuhren in eine schöne Gasse, wo rechts und links Bäume standen. Sie setzten sich auf den Bordstein und fingen an zu drehen. Vilu hielt die Kamera für die beiden und ich schaute denen zu, dann fiel mein Blick auf Romans Board. “Darf ich?“ fragte ich und zeigte drauf. Er schaute mich verwirrt an, aber nickte dann lächelnd. Ich nahm mir das Board und stellte es auf den Boden.

So schwer kann das ja nicht sein.

Ich stellte mich mit einem Bein drauf und mit dem anderen stieß ich mich vom Boden ab. Es war aber schwerer als gedacht, denn das Gleichgewicht halten konnte ich nicht, sobald ich beide Füße auf dem Board hatte. “Soll ich dir helfen?“ rief Roman mir zu. “Nein. Ich krieg das schon hin.“ rief ich lachend zurück und versuchte es erneut und erneut und erneut, bis ein lachender Roman zu mir kam. “Du darfst nicht ständig auf den Boden gucken. Guck dahin wo du fahren willst.“ erklärte er amüsiert.
Ich versuchte umzusetzen, was er mir geraten hat, doch es klappte nicht so ganz, weil mein Blick automatisch auf den Boden fiel. Ich musste ja wissen, wo ich drüber fahre.
“Komm stell dich einfach mal drauf.“ lächelte Roman. Ich stellte mich auf das Skateboard. “So und jetzt schieb ich dich und du schaust einfach gerade aus.“ erklärte er und ich nickte lächelnd. “Aber zuerst musst die Füße ein bisschen weiter auseinander machen, damit du auch guten halt hast.“ lachte er. Als meine Füße richtig standen, packte mich Roman von hinten an der taille und schob mich an. “Wenn du mich anschiebst ist das so einfach.“ lachte ich. “Soll ich mal loslassen?“ fragte Roman. “Nein. Noch nicht.“ lachte ich. “Deine Hände können ruhig noch was liegen bleiben.“ “Ok. Ein bisschen halt ich dich noch.“ sagte er grinsend und kurze Zeit später ließ er mich mit einem kräftigen schubser nach vorne los. “Roman.“ rief ich panisch und steuerte auf einen Busch zu. “Wie lenkt man das Ding?“ schrie ich, doch es war schon zu spät und ich landete volle Kanne im Busch. Alle drei kamen angerannt und fragten ob alles ok sei. Ich schaute in drei belustigte Gesichter. “Sah das so dämlich aus?“ fragte ich grinsend und alle drei nickten und fingen an zu lachen. “Ich habe alles aufgenommen.“ lachte Vilu. “Das musst du dir ansehen.“ “Ja, wenn mir jemand mal hier raus helfen würde.“ lachte ich, dann hielt mir Roman seine Hand hin und zog mich raus. “Hast du dich verletzt?“ versuchte er ernst zu fragen, doch das gelang ihm nicht so gut. “Ne nur ein paar Kratzer.“ grinste ich. “Nächstes mal erklärst du mir vorher, wie man das steuert.“ lachte ich. “Mach ich.“ grinste er und gab mir einen Kuss auf die Wange. “Hier guckt euch das an.“ kam Vilu aus dem lachen nicht mehr raus. Und auch ich lachte schon tränen. Es sah einfach mega witzig aus, wie ich in den Busch fiel. “Schon fast Oskar reif.“ lachte Heiko. “Aber ich schneidet das raus ja?“ lachte ich noch leicht und die Jungs nickten.
“Lasst uns nach Hause und das Video schneiden.“ grinste Roman.
Bei den Lochmanns zu Hause angekommen, saß mein Vater in der Küche, mit einer verbundenden Hand. “Emilia? Ich dachte ihr seid drüben.“ meinte er überrascht. “Wir waren ein Video drehen.“ erklärte ich. “Und warum siehst du dann so zerkratzt aus?“ fragte er. “Lustige Geschichte.“ grinste ich. “Eine typisch Emilia Geschichte?“ fragte er grinsend und ich nickte. “Ich wollte skaten und bin dann in den Busch gefahren.“ lachte ich und auch mein Vater und Anja stimmten mit ein, aber das lachen verstummte schnell wieder.
“Papa.. wir müssen reden..“ unterbrach ich die stille. “Hast du ihn gefunden?“ fragte er wenig überrascht und ich nickte. “Wir lassen euch mal allein.“ sagte Anja und alle gingen raus. “Was hat das zu bedeuten?“ fragte ich traurig und ängstlich.

Und cut 😄 Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen 😊 Was meint ihr, was es mit dem Brief auf sich hat? Und wird Emilias Vater endlich reden?
Das erfahrt ihr im nächsten Kapitel.😊
Eure Nadine❤

Du fehlst mir so || Lochi Fan-Fiction ❤ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt