Kapitel 34

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"Jason." rief Nick erfreut und ging auf ihn zu. "Jason!" flüsterte ich wütend. "He Emilia. Komm ich will dich meinen Freunden vorstellen." rief er mich zu sich rüber. Langsam setzte ich mich in Bewegung. "Emilia, das ist.." fing er an zu reden. "Jason." beendete ich seinen Satz. "Ihr kennt euch?" fragte Nick neugierig. Ich nickte und schaute ihn wütend an. "Wir waren zusammen auf der Musikschule." erklärte Jason. "Und wir kennen uns von früher." "Ach, dann ist sie die gewesen, mit der du dein Spiel spielen wolltest?" fragte Nick amüsiert. "Du weißt wie er ist?" fragte ich. "Klar, er ist mein bester Freund." grinste er. "Dann weißt du auch bestimmt, was er vor knapp 4 Jahren gemacht hat, oder?" fragte ich und in mir kochte nur so die Wut. Ich schaute zu Jason und er riss die Augen auf. Er wusste ganz genau worauf ich hinaus wollte. "Wehe Emilia." drohte er mir. "Jason, was ist los?" fragte Nick verwirrt. "Ach, dann weißt du also nicht bescheid?" fragte ich Nick. "Dann scheinst du deinen besten Freund aber nicht gut zu kennen." sagte ich wütend. "Hä, was ist los?" fragte Nick. "Tja mein lieber Nick.." fing ich an zu reden. "Emilia!" sagte Jason wütend und kam einen Schritt auf mich zu. "Wag es ja nicht." funkelte er mich böse an. "Jason, so kenne ich dich gar nicht." war Nick ganz schockiert. "Jason ist nicht der, für den er sich ausgibt. Er trägt ein ganz dunkles Geheimnis mit sich rum." fuhr ich fort. Jason kam immer näher und baute sich bedrohend vor mir auf. "Du machst mir keine Angst!" funkelte ich Jason wütend an. "Kann mir jetzt mal einer sagen, was hier los ist?!" wurde Nick was lauter. Ich schaute zu ihm. "Jason hat meine Mutter umgebracht. Er ist ein Mörder!" sagte ich knapp und in dem Moment hob Jason die Faust. Ich schloss die Augen und wartete auf den Schlag, doch plötzlich schmiss sich jemand zwischen uns und kassierte den Schlag. Ich riss meine Augen auf. "Roman." sagte ich geschockt und gab ihm Halt, da er zurück taumelte von dem Schlag. Als er sich gefangen hatte, schrie er Jason an: "Wag es dich noch einmal meine Emilia schlagen zu wollen!" Er wollte gerade auf ihn los gehen, doch ich hielt ihn zurück. "Roman. Nein! Hör auf." sagte ich laut. In dem Moment hielt auch Nick Jason zurück. "Los Emilia, haut ab." rief er uns zu. "Und was ist mit dir?" fragte ich ihn. "Ich komm schon klar. Aber seht zu, dass ihr verschwindet, sonst eskaliert das." 

Ich wollte gerade gehen, als Jason rief: "Es war mir ein riesen Vergnügen sie zu erschießen." Ich drehte mich blitzschnell um und ging wütend auf Jason zu. "Was hast du gerade gesagt?!" schrie ich ihn an. "Es war ein riesen Spaß." lachte er. Ich holte tief Luft, dann ballte ich meine Hand zur Faust und holte weit aus und mit aller Kraft und aller Wut schlug ich Jason mitten ins Gesicht. Ich merkte wie seine Nase unter meiner Faust knackste, aber das war mir egal. Ich schlug immer weiter und weiter auf Jason ein, bis mich starke Arme von hinten umarmten und mich von Jason weg drehten. Ich drehte mich um und sah in Romans blaue Augen und mit einem Mal war die Wut weg. Ich fing langsam an klar zu denken. Ich schaute dann zu Nick und dann zu Jason, dem das Blut nur so aus der Nase lief, dann schaute ich auf meine Hand, die auch mit Blut verschmiert war und dann schaute ich wieder hoch zu Roman. 

Oh Gott Emilia, was machst du da? Das hilft mir doch auch nicht. Das ändert nichts an der Tatsache, dass Mama tot ist. 

Nach diesem Gedankengang stiegen mir die Tränen in die Augen. Roman bemerkte das und umarmte mich fest. Ich vergrub meinen Kopf in seiner Brust und fing wieder an zu weinen. Und so standen wir da eine Weile. Keiner sagte was, weder Roman, noch ich, noch Nick oder Jason. Alle waren still. Man hörte mich nur schluchzen. 
Ich löste mich langsam aus Romans Armen und schaute dann wieder zu Jason, der immer noch mit seiner Nase beschäftigt war. Ich starrte ihn einfach an. Nick bemerkte das und sagte: "Ich muss mit ihm ins Krankenhaus, ich glaube du hast ihm die Nase gebrochen." Ihm huschte ein kleines Grinsen übers Gesicht und auch ich musste für einen kurzen Moment grinsen. "Ich schreibe dir später, was raus kam." meinte er dann und ging mit Jason weg. 

Auch Roman und ich waren mittlerweile wieder bei ihm zu Hause. Ich stand im Bad und wusch mir das Blut von der Hand. Und während das Blut so ins Waschbecken lief, dachte ich wieder daran, wie das Blut meiner Mama in meine Hände und auf mein Shirt floss. Ich fing an zu zittern und rieb kräftig über die Blutverschmierte Hand. Meine Atmung beschleunigte sich und dann sah ich in den Spiegel. "Du bist schuld." sagte ich leise zu meinem Spiegelbild. "Alles ist deine Schuld. Mama ist deinetwegen Tod." schrie ich mich nun selbst an. Ich fing wieder an zu weinen und sank zu Boden. Ich winkelte meine Knie an und legte meinen Kopf in meine Knie. 

"Ich kann mit diesem Schmerz nicht leben. Wie soll ich mir das jemals verzeihen. Wie soll ich jemals akzeptieren, dass Mama weg ist? Wie soll ich das jemals verarbeiten? Sie wird nie wieder zurück zu mir kommen. Sie ist für immer weg. Und ich kann daran nichts ändern. Sie fehlt mir so. Ich will das alles nicht mehr fühlen. Ich ertrage das alles nicht. Es tut so weh. Es ist so eine Leere in mir. Eine Leere, die niemals jemand füllen kann. Mama, als du gegangen bist, hast du eine riesiges Loch hinterlassen. Das einzige was geblieben ist, ist Leere und Kälte." schluchzte ich. "Ich bin ganz allein. Ich will nicht mehr. Ich will aufgeben." weinte ich lautstark. 
"Du bist nicht allein." stand Roman in der Tür. "Wir sind alle da." stand nun mein Vater neben ihm. "Und wir werden dich niemals allein lassen." kam Anja nun auch dazu. Ich blickte zu ihnen hoch und versuchte die Tränen weg zu blinzeln, aber es kamen immer neue. "Es tut mir so leid, dass ich euch so einen Kummer bereite. Papa es tut mir so leid, dass du meinetwegen so unglücklich bist. Das hast du nicht verdient. Ich wünschte, ich könnte dir Mama zurück bringen. Ich würde sogar dafür sterben, Hauptsache, du hast Mama wieder und kannst wieder lachen und mit ihr Musik machen." entschuldigte ich mich. Mein Vater hockte sich zu mir und ich sah, dass er am weinen war. Er war nicht in der Lage etwas zu sagen, sondern nahm mich einfach nur in den Arm. Und nun weinten wir beide, Arm in Arm. "Roman, ich glaube, wir sollten die beiden allein lassen." sagte Anja leise. Ich schaute zu Roman hoch und sah ihm an, dass er mich eigentlich nicht allein lassen wollte. In seinem Blick lag große Sorge und irgendwie auch Angst. Aber Roman drehte sich dennoch um und ging raus. 
Ich erinnerte mich plötzlich an seine Worte zu seiner Mutter, als ich so betrunken war. Ich hörte sofort das weinen auf. Mein Vater bemerkte das und schaute mich fragend an, aber ich war so in Gedanken, dass ich das gar nicht bemerkte. 

"Ihre Augen strahlen nur noch Leere und Kälte aus. Ich habe Angst um sie und ich weiß nicht, wie ich ihr helfen soll. Ich glaube sie entgleitet mir, ich glaube nicht, dass sie damit klar kommt." Das waren Romans Worte an seine Mama. Er leidet so sehr wegen mir. Er ist der letzte, den ich leiden sehen will. Ihm bereite ich am meisten Kummer und das hat er nicht verdient. Er soll sich nicht solche Sorgen machen. Er soll nicht so unglücklich werden, wie mein Vater und ich. Er soll lachen können und glücklich sein... 


So ihr Lieben,

Hier ist das neue Kapitel, ich hoffe es gefällt euch. Es tut mir leid für die lange Pause und es fällt mir auch noch echt schwer wieder in die Geschichte rein zu kommen. Aber ich habe wieder richtig Lust weiter zu schreiben. Aber jetzt noch eine Frage. Was meint ihr, was Emilia jetzt machen wird in Bezug auf Roman? Schreibt mir eure Antworten gern in die Kommentare :)

Eure Nadine :*


Du fehlst mir so || Lochi Fan-Fiction ❤ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt