#Creeps in Reallife | Julien Bam FF

Kapitel 2: 'Leute, hier ist Blut'

Geschockt sehen wir uns an und überlegen noch einmal wie wir die Tür aufbringen.
"Wir müssen es irgendwie schaffen die Holzbretter zu durchschlagen", erklärt Vik und blickt um sich.
"Hiermit müsste es gehen", sage ich und zieh eine Eisenstange aus dem Schnee.
Toni nimmt sie und versucht eines der Morschen Bretter heraus zu hebeln.
"Beeilt euch, ich glaube er kommt näher", jammert Nia.
Durch den Spalt, den Toni geschaffen hat, sehen wir Nia und Ju, wie sie mit ihrer Handytaschenlampe herum leuchten. Plötzlich hören wir Metall das auf dem nackten Betonboden schleift.
"Geht einen Schritt zurück“, kündigt Toni an bevor er das nächste Brett heraus hebelt.
Der Schlitz ist gerade breit genug, dass die beiden herausklettern können. Nia steht direkt davor und reicht uns einige der Kameras und Objektive, danach zwängt er sich als erstes durch. Er landet vor unseren Füßen. Das Schleifgeräusch wird immer lauter.
"Ju beeil dich“, flehe ich.
„Ich versuch‘s ja“
Hastig versucht er sich durch den Spalt zu zwängen, aber er bleibt mit dem Hosenbein an einem der Splitter hängen. Er schafft es sich zu befreien und streckt ein Bein hinaus, doch plötzlich wird er ruckartig nach hinten gezogen.
„Ju“, schreien wir und beobachten wir er in die dunkle Halle gezogen wird.
„Lass mich los“, brüllt er und versucht sich zu wehren.
Viktor drängt die anderen bei Seite, er klettert wieder hinein um Ju zu retten.
„Vik bleib hier“, fleht Toni und versucht ihn aufzuhalten.
„Ich lasse Ju bestimmt nicht verrecken, wer weiß schon was dieser Psycho mit ihm anstellt“
Es ist mittlerweile zu dunkel um in der Halle etwas sehen zu können aber man hört wie Ju sich schreiend wehrt bis plötzlich ein dumpfes Geräusch durch die Halle tönt, und das Echo trifft uns jedes Mal erneut mitten ins Herz.
„JU“, ruft Viktor verzweifelt und rennt los in die Finsternis.
Nun klettert auch Toni hinein, bewaffnet mit seiner Eisenstange.
„Er ist weg“, kommt vom anderen Ende der Halle Viktors Stimme.
„Das kann doch nicht sein“, antwortet Toni und leuchtet den Weg.
„Wo hat er ihn hingebracht?“, fragt mich Nia unterdessen, während wir die anderen durch den Spalt beobachten.
Ich zucke verzweifelt mit den Schultern, der Schock sitzt gerade viel zu tief als, dass ich einen klaren Gedanken fassen kann.
„Leute, hier ist Blut“, klärt uns Toni besorgt auf.
„Und ich hab hier seinen Schuh“, ergänzt Vik mit kratziger Stimme.
„Oh nein“, hauche ich weinerlich, sofort zieht Nia mich an sich.
„Wir werden ihn finden“, tröstet er mich.