#Creeps in Reallife | Julien Bam FF

Kapitel 4: 'Das wird kein gutes Ende nehmen'

„Bist du wahnsinnig, du weißt doch was in Horrorfilmen passiert“, schimpft Toni.
„Er hat aber Recht, er kann schließlich nicht jeden von uns verfolgen, einer wird geopfert um die Gruppe zu retten“
„Du verarschst uns doch“, schimpft Toni weiter.
Ehe er sich versieht biegt Viktor ab, gefolgt von Nia, ich schnappe mir Toni und ziehe ihn mit mir in eine andere Richtung.
„Das wird kein gutes Ende nehmen“, jammert Toni.
Wir hören ein Knacken hinter uns, ein Blick hinter mich verrät mir, dass zwei Hunde hinter uns her sind.
„Toni lauf weiter“, befehle ich ihm und bleibe stehen.
Er bremst ab und will bei mir bleiben.
„LAUF, hab ich gesagt“, brülle ich und entsichere das Gewehr.
Er überlegt kurz und läuft los. Die beiden Hunde stürmen mit lautem Gebell auf uns zu. Ich schieße einmal in die Luft doch es schreckt die Hunde nicht ab. Einer schlägt eine Harke und ich sehe wie er Tonis Spur verfolgt, während der andere auf mich zu springt. Mit einem lauten Knurren beißt er in den Ärmel meiner Jacke, ich spüre das starke Kiefer wie es in meinen Arm zwickt. Der Lauf des Sturmgewehrs ist zu lang, sodass ich das Vieh aus dieser kurzen Distanz niemals treffen könnte ohne mich selbst zu gefährden, also entschließe ich mich mit dem Griff zu zuschlagen. Es bricht mir zwar das Herz einem Tier weh zu tun aber ich schließe die Augen und ziele auf den Kopf des Tieres, zwei
Schläge sind nötig ehe das Tier k.o. geht. Ich folge Tonis Spuren einem leichten Hügel hinauf in gut 150 Metern sehe ich ihn laufen, der Hund hat ihn beinahe eingeholt. Ich lege das Gewehr an meine Schulter an und halte die Luft an. Mein Herz pocht, ich sammle mich kurz, denn wenn ich jetzt
einen Fehler mache und womöglich den Hund verfehle, treffe ich Toni. Ich drücke ab und sehe durch das Visier wie der Hund zum Sprung ansetzt doch in diesem Moment trifft ihn die Kugel und er landet im Schnee. Toni stolpert vor Schreck und sieht geschockt auf das tote Tier neben sich. Ich sichere die Waffe und laufe schnell zu Toni hin.
„Ist er tot?“, wimmert er und sieht auf den roten Schnee der von der Wärme des Blutes langsam schmilzt.
„Ja“, antworte ich mit Tränen in den Augen und helfe ihm hoch.
Toni blickt gebannt auf die Blutlacke neben ihm.
„Wo hast du eigentlich schießen gelernt? Du hättest locker mich treffen können“, fällt ihm ein.
"Das hat mir mein Opa beigebracht, aber ich habe noch nie ein Tier erlegt“
In der Ferne hört man Schreie und zwei Schüsse. So schnell wir können sprinten wir durch den Schnee. Schon von Weitem sehe Nia mit der Waffe, wie er auf etwas am Boden zielt. Ich hocke mich hin und ziehe Toni direkt hinter mich, mit dem Visier sehe ich, dass Viktor am Boden liegt.
„Nia zielt auf Vik“, erzähle ich Toni.
„Was? Aber wieso?“
„Was weiß ich denn?“, pflaume ich.
„NIA!“, ruft Toni als wir in hörbare Nähe kommen.
Nia dreht sich um und zielt auf Toni, der abrupt stehen bleibt.